Teil 7 - Rührei und andere Katastrophen

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Kapitel 7 – Rührei und andere Katastrophen

Bämm! Ein weiterer Ball landete mit einem lauten Knall im Feld der gegnerischen Mannschaft. Asahi ballte zufrieden die Hände zu Fäusten und schlug mir dann anerkennend auf den Rücken „Kageyama, dein Zuspiel war wieder der absolute Hammer!" rief er mir zu. Ich grinste zufrieden und freute mich über das Lob- und vor allem über den Punkt. Wieder kam der Ball zu mir. Ich spielte ihn hoch, Hinata sprang und Bämm!, wieder ein Punkt für uns. Der kleine rothaarige Wirbelwind stürmte freudestrahlend auf mich zu...

Ein lautes Klirren ließ mich vom Sofa hochschrecken. In der Küche fluchte Jemand leise. Hinata! Was hatte er denn JETZT schon wieder veranstaltet? Zügig sprang ich von der Couch auf. Als ich um die Ecke blickte, sah ich den kleinen Lockvogel, wie er mit hochrotem Kopf auf dem Fußboden kniete und die Scherben eines Saftglases aufsammelte. „Hey Idiot" sagte ich nicht ganz so genervt, wie ich wollte „Was machst du da?" Sein Kopf ruckte zu mir hoch, während er weiter Scherben vom Boden aufsammelte, und ich sah, wie seine Wangen augenblicklich in einem noch intensiveren Rot glühten. „I-ich wollte Frühstück für uns m-machen..." stotterte er vor sich hin. Mein Blick fiel auf den Küchentisch. Alles stand bereit: Getoastetes Brot, frisch aufgebrühter Kaffee, meine heißgeliebte Milch, aufgeschnittene Gurken und Tomaten, Rührei, Käse und Orangensaft. Meine Wut über das zerbrochene Glas verrauchte augenblicklich und ich wandte mich wieder Hinata zu. Der hockte noch immer auf dem Fußboden und schaute mich verlegen an. Da fiel mir der rote Fleck auf den Fliesen auf. Als der Blick des Kleinen meinem folgte, hielt er seine Hand hoch. Er starrte auf seinen Daumen, an dem noch immer das Blut herab rann, das dann über seinen Unterarm lief und schließlich auf die Fliesen tropfte. Plötzlich verschwand schlagartig die Farbe aus seinem Gesicht. Er verdrehte die Augen „Oh Gott Hinata, du Idiot!" rief ich noch, da war ich auch schon bei ihm und fing ihn auf.

Ich trug den Kleinen vorsichtig auf meinem Arm zum Sofa ins Wohnzimmer. Sein Protestgeschrei hielt mich nicht davon ab, denn ich wollte nicht, dass er mir nochmal zusammensackte. Dort angekommen holte ich den Verbandskasten aus dem Flur. Hinata war noch immer etwas neben der Spur als ich ihn verarztete. Der Schnitt zog sich vom obersten Teil des Daumens bis in seine Handfläche. Wieso konnte der Trottel nicht besser aufpassen?! ging mir durch den Kopf, aber ich sagte nichts. Zum Glück schien die Wunde nicht besonders tief zu sein, also entschloss ich mich, die verletzte Haut mit Wasser zu säubern und klebte dann vorsichtig ein Pflaster darauf.

Hinata:

Oh Gott, war das peinlich! Ich wollte doch bloß als Dankeschön für den schönen Abend gestern ein kleines Frühstück für uns machen und dann DAS. Ich war einfach total perplex als Kageyama plötzlich in der Küchentür stand und mich (mal wieder!) als Idiot beschimpfte. Dabei hatte ich mich extra leise durch das Haus geschlichen, um den alten Miesepeter nicht aufzuwecken. Es sah schon niedlich aus, wie er da so in die Decke eingewickelt auf dem Sofa schlief. Obwohl ich mich fragte, wieso er hier unten weiterschlief. Ich begann also das Rührei zu machen, den Kaffee zu kochen und den Tisch zu decken- und dann fiel mir natürlich dieses bescheuerte Glas aus der Hand!! Ich konnte den Blick einfach nicht von Kageyama wenden, als er in der Tür stand (sogar direkt nach dem Aufstehen sah er schon gut aus- Frechheit!) und dabei musste ich mir dann in den Daumen geschnitten haben. Dummerweise konnte ich noch nie Blut sehen und bin dann auch noch umgekippt... Und hier lag ich also: in den Armen meines besten Freundes, der meine Hand verarztete. Zu meiner Überraschung schimpfte er nicht mal mit mir und beleidigte mich auch nicht (fast machte ich mir schon Sorgen deshalb). Er schien jedenfalls nicht wütend zu sein. Ich hatte noch immer die Augen geschlossen. Ich spürte, wie er die Wunde vorsichtig reinigte und dann ein Pflaster darauf klebte. Kageyama war mir so nah, dass ich seinen Duft in der Nase hatte: es roch nach seinem Haargel und Deo- und ihm. Ich mochte diesen Duft. Und seine Nähe. Bei dem Gedanken wurde ich rot und zuckte unwillkürlich zusammen. „Oh, hab ich dir wehgetan?" hörte ich ihn fragen und es klang nicht spöttisch, sondern eher.... Besorgt. Stumm schüttelte ich den Kopf, öffnete die Augen und stand vom Sofa auf. „Lass uns frühstücken" sagte ich leise und grinste verlegen „Sonst wird alles kalt."

KageHina - Ich liebe dich, du Idiot (abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt