Nachforschungen

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Nachdem ich gefühlt jeden Absatz mehrmals umgeschrieben habe, gibt es ein neues Kapitel. Viel Spaß :)

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Shura verfluchte Hestias mehr als ungünstiges Timing. Wäre sie doch nur ein paar Minuten später gekommen! Jetzt steckten sie vermutlich beide in Schwierigkeiten und sie hatte keine Ahnung wie sie da wieder raus kommen sollten. Die Feuerdämon schien sofort zu bemerken, dass etwas nicht stimmte, zwang sich jedoch zu einem Lächeln. „...Verzeihung, komme ich unpassend?", fragte sie höflich, während sie sich langsam zurück zog, wurde jedoch von Iblis aufgehalten. „Nein, du kannst ruhig rein kommen." Er beobachtete die Zofe genau, die Augen verengt, als würde er beurteilen, wie schnell er sie notfalls ausschalten konnte. Die Anspannung war greifbar, dennoch trat Hestia zögerlich ein. Falls sie nervös war, ließ sie es sich nicht anmerken und behielt einen neutralen Gesichtsausdruck, allerdings meinte Shura, eine gewisse Anspannung zu erkennen, fast als würde sie sich auf einen Angriff vorbereiten. Beide Seiten bereiteten sich offenbar auf einen eventuellen Kampf vor, wenn das kein guter Anfang war. ‚Und es ist zu spät, sich zurückzuziehen, also hilft nur Augen zu und durch.'

Sie versuchte Blickkontakt mir der anderen Dämonin herzustellen, nur um ignoriert zu werden. Sicherlich gab es keinen Grund, sich Sorgen zu machen, oder? Hestia konnte keine Rebellin sein, sie hatte keinen Grund dafür. Diese lächelte immer noch höflich und verbeugte sich kurz. „Braucht ihr etwas? Ich bin euch gerne zu Diensten, Eure Hoheiten." Von ihrer gewöhnlichen Scharfzüngigkeit war nichts anzumerken, offenbar war sie eine bessere Schauspielerin als gedacht. Leider ließ sich Iblis davon nicht beeindrucken. „Wie viel hat Shura dir erzählt?" Dafür erhielt er einen verwirrten Blick. „Es tut mir leid, aber ich weiß nicht, wovon Ihr sprecht-", setzte Hestia sofort zur Antwort an, nach wie vor das Musterbeispiel der unterwürfigen Dienerin. Unter anderen Umständen hätten sie ihr vielleicht sogar geglaubt, doch in diesem Fall war es aussichtslos. „Komm, lass das sein. Wir wissen alle, dass du lügst.", mischte sich Egyn ein. Wie auch sein Bruder ließ er die Dämonin nicht aus den Augen und betrachtete sie mit einer gewissen Abfälligkeit. „Wir erfahren so oder so die Wahrheit, hör endlich auf, dich rauszureden!" Hestia zeigte keine Reaktion, Shura wurde dagegen stetig nervöser. Zwar stimmte es, dass sie ihr von Rin erzählt hatte, doch warum sollte sie versuchen, ihm zu schaden? Sie hatte mit dem Halbdämonen nichts zu schaffen und hatte mehr als deutlich gemacht, dass sie ihre eigene Haut nicht riskieren würde, ganz egal wofür. Hatte sie tatsächlich gelogen? War von Anfang an alles geplant gewesen und sie hatte Shuras Verzweiflung ausgenutzt, um mehr über Rin und vielleicht sogar Iblis zu erfahren? Falls ja, warum tat es dann so weh? Sie war eine Dämonin, sie hätte mit sowas rechnen müssen! Die Feuerdämonin war bisher still geblieben, dann verdrehte sie die Augen und seufzte beinahe schon genervt klingend. „Gut, ich war's. Zufrieden?", schnaubte sie und sah die beiden Baal gehässig an. „Es hat lange genug gedauert, dass ihr es merkt. Mal im Ernst, ich habe eine Gelegenheit gesehen und sie genutzt, das hättet ihr nicht anders getan. Das war einmalig und hätte Satan einen ordentlichen Schlag verpasst, den er nicht so leicht ausgleichen kann. Ohne den Nephilim fängt er wieder bei null an und ist umso angepisster." Ihr Blick wanderte zu Shura und für einen kurzen Moment wurde ihr Gesichtsausdruck etwas sanfter. „Es tut mir wirklich leid, ich weiß, dass du an ihm hängst und ich habe auch Mitleid mit ihm, aber wahrscheinlich wäre der Tod eine Gnade für ihn. Wer will schon Gefäß für Satan spielen?"

Shura antwortete nicht und starrte sie an. Hestia hatte sie also tatsächlich angelogen. Verdammt nochmal, was hatte sie sich dabei gedacht, der Feuerdämonin von Rin zu erzählen?! Vielleicht hätte sie diese Angriffe verhindern können! Der Halbdämon war schon so eine wandelnde Zielschiebe, da brauchte er nicht noch die Rebellen. Egyn und Iblis schien es weder zu schockieren, noch groß zu kümmern. Letzterer schüttelte schnaubend den Kopf, während er die jüngere Dämonin ansah, als wäre sie ein besonders widerlicher Ghul. „Ich fasse es nicht, dass ich da nicht eher drauf gekommen bin. Na sei's drum, dann ist es immerhin geklärt." Egyn nickte zustimmend. „Mach dir nichts draus, besser spät als nie." Er wandte sich erneut an Hestia, welche noch immer seelenruhig dastand und den beiden Dämonenkönigen schweigend zuhörte. „Gut, verrätst du uns von selbst, wo sich der Rest von euch verkrochen hat oder muss ich dir vorher die Haut abziehen?", fragte der Wasserdämon, doch die Zofe lachte kalt auf und schüttelte grinsend den Kopf. „Sicher, träumt weiter. Ich sag euch gar nichts und erst recht nicht eurem Bastard von einem Vater.", zischte sie giftig und bleckte die Zähne, was die beiden Baal sofort erwiderten. Shura dachte aber gar nicht daran, die beiden machen zu lassen. Sie war wütend und verwirrt, sie wollte verdammt nochmal Antworten! „Warum hilfst du überhaupt den Rebellen?! Ich dachte, dir ist sowas egal?! Du hast mir gesagt, dass du nur überleben willst!", fuhr sie Hestia anklagend an. Die Feuerdämonin schnaubte und zum ersten Mal seit Shura sie kannte, zeigte sie offen ihre Emotionen. „Satan ist Schuld daran, dass ich meine ganze Familie verloren habe und beinahe in einem Bordell oder einer Zwangsverheiratet geendet wäre! Er hat mein Leben ruiniert, ich hatte nichts, aber eine Rebellengruppe hat mich vor diesem Schicksal bewahrt, indem sie mich aufgenommen und groß gezogen haben. Ihnen dabei zu helfen, Satan zu stürzen ist dann ja wohl das mindeste. Ohne ihn wären wir alle ohnehin besser dran!"

Fegefeuer (Wird momentan überarbeitet!)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt