Es geht weiter und auch wenn ich es schon mal erwähnt habe, möchte ich erneut darauf hinweisen, dass es ab diesem Kapitel richtig düster wird. Daher nochmal als ein paar Warnungen: erwähnter Suizid, emotionale(r) Manipulation/Missbrauch/Zusammenbrüche, ungesunde/toxische Charakterbeziehungen, Erwähnung/Andeutungen von Vergewaltigungen, Kannibalismus und sexuellen Handlungen.
Kleine Randinfo: Ich habe einen OC aus meiner Hauptgeschichte mitverwendet, allerdings ist die Hintergrundgeschichte ein wenig anders. Das nächste Kapitel für die Hauptgeschichte ist übrigens auch bald fertig. :-)
Viel Spaß!
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Wie zu erwarten war, hatte Iblis ein Zimmer, das nach mehr Geld aussah, als Shura in ihrem ganzen Leben verdienen könnte. Wobei Zimmer es nicht wirklich gut beschrieb, eher Wohnung. Der Raum, in dem landeten, war groß und schien ein Wohnzimmer zu sein, aus dem mehrere Türen in weitere Räume führten, aber ihr bleib keine Zeit, sich genauer umzusehen. Das teleportieren ließ sich schlicht und ergreifend mit "magenumdrehend" beschreiben. Jetzt machte zumindest Iblis' Warnung, dass sie sich nicht übergeben sollte, Sinn. Dieser ließ sofort ihren Arm los und trat einen Schritt zurück, wahrscheinlich besorgt, dass ihr Mageninhalt doch noch hochkam. Zwar war die Rothaarige etwas wacklig auf den Beinen, aber schaffte es schlussendlich, sich hinzustellen und vor allem nicht auf den Boden zu reihern. Allerdings ließ nun das Adrenalin nach, weswegen ihr endlich richtig bewusst wurde, wie erschöpft sie eigentlich war. Gleichzeitig traf sie die Erkenntnis, dass außer ihr und Rin alle tot waren. Die Adepten, welche noch ihr ganzes Leben vor sich hatten, ebenso wie Yukio. Jedoch wusste sie, dass sie nichts mehr tun konnte und es mehr als dumm wäre, Iblis jetzt deswegen zu konfrontieren oder ihn gar anzugreifen. Vorerst würde sie mitspielen, das Beste aus ihrer Situation machen und versuchen sein Vertrauen zu bekommen, auch wenn das nicht leicht werden würde. Iblis schien ihre Unruhe zu bemerken und grinste dreckig. „Was? Hast du plötzlich doch Zweifel?", fragte er angriffslustig, während er einen Schritt näher trat. „Nein, warum sollte ich?", entgegnete sie, bemüht möglichst lässig zu klingen. Der Feuerkönig antwortete nicht, da er vom Piepen eines Handys unterbrochen wurde. Er zog es hervor und verdrehte offenbar genervt die Augen, nachdem er sich die Nachricht durchgelesen hatte. „Scheint als müssen wir es kurz halten, ich muss los." Er steckte sein Handy wieder ein und nickte in die Richtung einer Tür. „Dort ist das Schlafzimmer, von dort aus kommst du ins Badezimmer. Finger weg vom Schrank rechts unter dem Waschbecken, da ist mein Kram drin. Ich sage einigen Bediensteten Bescheid, damit sich eine Heilerin um dich kümmert und dir jemand Klamotten bringt. Natürlich kannst du gerne nackt herumlaufen, mich stört es nicht.~", fügte er grinsend hinzu. Shura verdrehte die Augen und ignorierte den Kommentar, denn sich aufzuregen, würde ihn ohnehin nur amüsieren. „Gehe dort übrigens nicht rein.", fuhr der Feuerdämon fort und nickte in die Richtung der Tür ganz links. „Meine Drachen zahnen momentan, also haben sie richtig miese Laune und da sie dich nicht kennen, werden sie dich erst recht zerfetzen. Die Tür daneben ist ebenfalls tabu, das ist mein Arbeitszimmer und wenn da was durcheinander kommt oder fehlt, kann ich mir was anhören. Die Türen sind zwar abgeschlossen, aber bevor du auf dumme Ideen kommst, sage ich es gleich." Shura nickte, hinterfragte allerdings, ob diese Tür wirklich Drachen zurück halten konnte, denn sie wirkte nicht sonderlich stark. Sie beschloss, einfach einen großen Bogen darum zu machen. „In die restlichen Räume kannst du gehen, aber verlasse meine Gemächer nicht. Draußen stehen Wachen, also versuche es gar nicht erst. Wir reden weiter, wenn ich wieder da bin. Klar soweit?" Shura nickte und holte Luft, um noch etwas zu fragen, doch Iblis verschwand bereits in einer Feuersäule. ‚Gut, dann eben später.', dachte sie ein wenig frustriert. Da sie endlich allein war, nutzte sie die Gelegenheit sich weiter umzusehen. Sofort fiel der riesige Kamin ins Auge, links und rechts davon hingen Gemälde von Drachen, Phönixen und anderen Feuerwesen. Es gab mehrere Sofas, Sessel und einen Couchtisch, einige Truhen und ein Bücherregal. Zugegenermaßen war sie ein wenig verwundert, dass Iblis Bücher besaß, immerhin wirkte er nicht wirklich wie jemand, der gerne las. Zudem gab es einige, ihr unbekannte, schwarz-rote Pflanzen, Skulpturen und einen Kronenleuchter. Der schwarze Boden war mit roten Linien durchzogen, sodass er wie Lava aussah, die Wände waren rot-gold und vor den Fenstern hingen schwere, dunkelrote Gardinen. ‚Wenn Iblis das selbst eingerichtet hat, hat er einen guten Geschmack.', gab sie widerwillig zu und musste ein Gähnen unterdrücken. Sie war erschöpft und wollte einfach nur schlafen, falls sie das überhaupt konnte. Wahrscheinlich würde sie einen Haufen Albträume haben. Seufzend ging sie ins Schlafzimmer, welches nicht weniger luxuriös als der Rest war. Ein roter Teppich mit goldenem Muster lag auf dem Boden, zwei große Schränke standen in der Ecke sowie ein weiteres Sofa, ein Tisch und eine Truhe. Auf einer Erhöhung stand das Bett, welches einen Baldachin hatte und in dem wahrscheinlich 4 Personen Platz hätten. Sie ging direkt ins Badezimmer, das natürlich ebenfalls lächerlich teuer aussah. Allein die Wanne war ein kleiner Pool. Shura war überrascht wie modern es aussah, aber da man nicht viel über Gehenna wusste, sollte es wohl nicht überraschen. Nach allem, was sie wussten, hatten die Dämonen vielleicht sogar Strom und moderne Technologie. Als sie das Badezimmer wieder verließ, fand sie auf dem Bett wie versprochen neue Kleidung: Ein Top aus rotem Stoff, welches eigentlich nur ein Streifen war, der die Brust bedeckte und einen ebenfalls roten Rock mit goldenen Fäden, der an der Seite offen war und aus dem gleichen Material wie das Oberteil bestand. Allerdings war sie sehr froh über die leichte Kleidung, denn die Temperaturen im Zimmer glichen der einer Sauna. Sie beschloss, noch einen kurzen Blick aus dem Fenster zu werfen, bevor sie zu Bett ging. Er war draußen stockfinster und das getönte Glas machte es nicht einfacher, allerdings konnte sie in der Ferne Licht sehen, dass aussah, als würde es von einem Feuer ausgehen. Sie war so in Gedanken, dass sie beinahe das Klopfen an der Tür überhörte. Zögerlich ging sie zurück in das Vorzimmer und öffnete sie. Davor stand eine Dämonin, welche wohl die von Iblis erwähnte Heilerin war. Die aschgrauen Haare hatte sie zu einem Dutt gebunden und ihre gelben Augen sahen Shura prüfend an, bevor sie den Raum betrat. Sie sagt etwas in einer anderen Sprache, die die Exorzistin leider nicht verstand. Die Dämonin verstand das Kommunikationsproblem sofort und deutete auf das Sofa, woraufhin sich Shura darauf niederließ. Wortlos untersuchte und versorgte die Dämonin die Wunden, offenbar nicht an weiteren Kontakt interessiert. Derweil nutzte Shura die Gelegenheit, um sie näher anzusehen. Genau wie die Baal wirkte die Heilerin sehr menschlich, von ihren Augen, Ohren, Fingernägeln und Zähnen abgesehen. Sie trug ebenfalls ein leichtes Oberteil und einen Rock, weswegen sie sich fragte, wie die Dämonin wohl ihren Schweif versteckte. Erneut wurde sie aus den Gedanken gerissen, als sie angesprochen wurde. Die Heilerin hielt ihr nun eine kleine Flasche entgegen, die die Rothaarige zögerlich entgegen nahm. Die Dämonin sagte nichts, aber machte eine Geste, die eindeutig war: Shura sollte, was auch immer in der Flasche war, trinken. Sie war zunächst misstrauisch, doch kam zu dem Schluss, dass die Heilerin sie wohl kaum vergiften wollen würde, daher sprang sie über ihren Schatten und trank die Flasche aus. Es schmeckte bitter und hatte zugleich einen leicht pfeffrigen Geschmack, der sie angewidert das Gesicht verziehen ließ. Offenbar war es egal, wo man war, Medizin schmeckte immer furchtbar. Die Heilerin nahm immer noch wortlos die Flasche entgegen und sammelte ihre Sachen ein, dann ging sie, ohne Shura erneut anzusehen. Kaum war die Tür geschlossen, betrachtete die ehemalige Exorzistin seufzend ihren Körper und stellte überrascht fest, dass ihre zuvor so tiefen Wunden schon wesentlich besser aussahen und bald abgeheilt sein würden. Offenbar wirkte Dämonenblut wirklich Wunder, ohne es wäre sie eindeutig an den Verletzungen gestorben. Langsam stand sie auf und trottete zurück ins Schlafzimmer, wo sie kurz vor dem Bett inne hielt. Durfte sie überhaupt in dem Bett schlafen? Die Frage bleib nur wenige Sekunden in ihrem Kopf, dann schob sie sie beiseite. Iblis hatte ihr nicht verboten, dort zu schlafen und sie bezweifelte, dass er in seinen eigenen Gemächer ein Gästezimmer hatte, also kletterte sie ins Bett und deckte sich zu. Zu ihrer Überraschung schlief sie schon nach wenigen Minuten ein, aber die befürchteten Albträume ließen leider nicht lange auf sich warten.
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Fegefeuer (Wird momentan überarbeitet!)
FanficEs sollte eigentlich nur ein normaler Trainigsausflug werden, doch schnell entwickelt sich alles zu einem Albtraum. Um sich selbst und das Leben seiner Freunde zu retten, lässt sich Rin auf ein gefährliches Spiel ein. Dabei müssen sie sich ihren grö...