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Changbin POV

„Hey! Gib das wieder her!", ruft Jisung, als Chan ihm lachend das Handy aus der Hand reißt. „Na? Schreibst du wieder mit deinem Minho?", lacht er und hält das Handy noch höher. „Ey, das ist gemein! Außerdem ist er nicht mein Minho!"
Ich beobachte die beiden Streithähne, während mein Blick wieder zu dem Blonden am hinteren Tisch schweift. Er unterhält sich gerade mit seinen Freunden, als Hyunjin zu ihnen kommt. Sofort springt Felix auf und umarmt seinen besten Freund, weshalb ich mal wieder eifersüchtig werde.

Ja, vielleicht bin ich schwul und habe ein Auge auf den hübschen Australier geworfen. Aber das weiß niemand und soll auch keiner wissen. Ich habe schließlich einen Ruf zu verlieren. Ich weiß zwar, dass Jisung auch schwul ist, aber ich kann es meinen Freunden einfach nicht sagen. Dafür bin ich dann doch zu feige. Alles krieg ich auf die Reihe, nur das nicht. Dabei habe ich meine Sexualität schon vor langer Zeit akzeptiert.

„Changbin!", höre ich Chan auf einmal meinen Namen rufen. Fragend drehe ich meinen Kopf zu ihm. „Wir-" „Wo hast du gerade hingeguckt? Was war so interessant?", fragt mich Jisung mit großen Augen. „Zu den Mädchen da hinten.", sag ich gelassen und nicke in dessen Richtung. Das mit den Ausreden hatte ich mittlerweile schon perfektioniert.

Chan dreht sich kurz um und sieht zu den lachenden Mädchen. „Hm, naja egal. Wir wollen am Samstag nh Party machen, bist du dabei?", fragt er mich. Ich überlege kurz und nicke dann. „Cool! Dann können wir ja alle anderen auch einladen!", freut sich Jisung und springt von seinem Stuhl auf. Diesen zieht er dann mit sich in die Mitte der Cafeteria und steigt drauf, ehe er losbrüllt: „Samstag, 18:00 Uhr, Party bei Bang Chan!"

Damit steigt er wieder runter und kommt zu uns zurück. „Dein Ernst?", frage ich. Er zuckt nur gleichgültig mit den Schultern. Ihm ist auch echt nichts zu peinlich. „Du willst doch nur, das Minho auch kommt, hab ich recht?", fragt Chan lachend. „Ach, halt's Maul.", sagt Jisung mit rotem Gesicht.

„Ehm... Hallo.", höre ich plötzlich eine Stimme von der Seite. Ich drehe ich um und sehe dort Seungmin und Felix stehen. Der Australier hält sich bei ihm am Arm fest und hat sich irgendwie eingehakt. Er ist noch so viel schöner von nahem. Und jetzt kann ich auch seine Sommersprossen etwas besser sehen, die fast unsichtbar sind, wegen seinem Make up.

„Ja?", fragt Chan freundlich. „Ehm, wir wollten fragen, ob wir und unsere Freunde Samstag auch zu deiner Party kommen können.", fragt Seungmin unsicher. Warum redet Felix nicht? Er hat doch so eine schöne Stimme. „Klar könnt ihr das. Es ist um 18 Uhr.", lächelt Chan die beiden an. Ein freudiges Lächeln huscht auf die Gesichter der beiden Jungs. „Danke!", bedankt sich Seungmin und geht fröhlich mit Felix zurück zu ihrem Tisch.

„Haha cute.", sagte Chan und isst den Rest seines Essens auf. Dann klingelt es auch schon. Ich habe jetzt Informatik, weshalb ich mich auf den Weg zum Computerraum mache.

Es klingelt gerade zur zweiten Stunde der Doppel Stunde und ich vergrabe nur meinen Kopf in meinen Armen. Der Unterricht ist verdammt langweilig und ich habe kein Bock mehr. Plötzlich öffnet sich die Tür und ein Lehrer und ein paar Schüler kommen rein, weshalb ich mich gleich wieder desinteressiert umdrehe. Wie gerne ich doch jetzt einfach schlafen würde.

Ich höre wie jemand sich neben mich setzt und den Computer startet. Ich versuche weiterhin einzuschlafen, als ich dann seine Stimme höre. „Verdammt, wie geht das?!", fragt er sich verärgert, aber dennoch leise. Langsam setzte ich mich wieder auf und sehe den Jungen neben mir an. Und tatsächlich ist es Felix, der neben mir sitzt.

„Brauchst du Hilfe?", frage ich vorsichtig. Überrascht sieht er mich an. „Hey, bist du nicht mit Jisung befreundet?", fragt er mich. „Ja, kennst du ihn?" „Er ist in meiner Klasse.", antwortet er mir. „Kommst du auch zu Chans Party am Samstag?", fragt er mich weiter. Stumm nicke ich. „Cool.", sagt er und lächelt.
Wow, er lächelt mich an.

Daraufhin muss ich auch lächeln. In diesem Moment bin ich sehr dankbar dafür, dass ich nicht so schnell rot werde, das wäre nämlich jetzt sehr peinlich für mich. Vielleicht hält der Augenkontakt jetzt doch ein bisschen zu lange? Um es nicht noch unangenehmer zu machen, wende ich meinen Blick schnell ab.

„Ehm, vielleicht brauche ich doch ein wenig Hilfe?", fragt er mich dann. „Klar. Wo brauchst du denn Hilfe?", frage ich weiter. Da ich eine Klasse über ihm bin, kann ich mich noch gut an den Stoff des letzten Jahres erinnern. „Hier.", sagt er und zeigt mir die Stelle auf dem Bildschirm. Nach kurzem überlegen, finde ich seinen Fehler und weise ihn darauf hin.

Fröhlich bedankt er sich, bevor er sich wieder daran macht seine Aufgaben zu bearbeiten. Da ich jetzt keinen schlechten Eindruck machen möchte, mache auch ich meine Aufgaben weiter.

Friends with Benefits || ChanglixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt