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Changbin POV

„...Changbin! Seo Changbin!"

Genervt öffne ich meine Augen. Was will denn meine Mutter jetzt? „Ich komme ja schon!", rufe ich zurück. Vorsichtig entferne ich Felix' Arm von mir, und hoffe dass ich ihn nicht wecke. Jedoch gibt er leises Murren von sich.
„Shhh, schlaf weiter, Baby.", flüstere ich ihm zu und gebe ihm einen Kuss auf die Wange. Warte... Baby? Egal, passt ja zu ihm. Ich schnappe mir eine Jogginghose von meinem Stuhl und ziehe sie an.

Als ich die Tür öffne, steht meine Mutter direkt vor mir. „Mom, was ist denn?"
„Warum liegt die Kleidung da unten im Flur? Kannst du nicht aufräumen?", fragt sie mich. „Ja, ich mach ja schon.", sage ich und steige die Treppen runter. Unten angekommen sammle ich Felix' Jacke und Pullover auf und nehme sie wieder mit in mein Zimmer.

Gut, dass meiner Mutter nicht aufgefallen ist, dass das nicht meine Sachen sind. Sonst hätte ich ein riesen Problem. Nicht nur weil ich jemanden hier hab übernachten lassen, sondern auch weil es ein Junge ist. Vielleicht ist das auch einer der Gründe, weshalb ich niemandem erzähle das ich schwul bin.

Ich schmeiße Felix Sachen einfach achtlos auf den Boden und schließe die Tür hinter mir ab. Endlich kann ich wieder zu ihm. Ich lege mich wieder in mein Bett, zu dem noch schlafenden Jungen. Er sieht so friedlich aus. Sanft streiche ich ihm seine Haare aus der Stirn und bewundere ihn einfach nur. Langsam lasse ich meine Hand weiter runter wandern, streiche über seine Lippen, dann über seinen Hals, auf dem leichte Knutschflecken zu sehen sind, und weiter über seinen Oberkörper.

Jedoch bleiben meine Augen stolz an seinen Markierungen am Hals hängen. Sie erinnern mich an letzte Nacht. Jetzt im Nachhinein ging es mir viel zu schnell. Ich hätte viel lieber mehr Zeit damit verbracht, ihn glücklich zu machen. Hoffentlich hat es ihm auch gefallen und ich war nicht zu grob. Und ich hätte auch gerne mein erstes mal nüchtern gehabt und nicht komplett besoffen.

Seufzend streiche ich wieder über seine mit Sommersprossen besetzte Wange und gebe ihm einen leichten Kuss auf die Lippen. Er ist so hübsch. Ich hätte nie gedacht dass er mal hier mit mir in meinem Bett liegt, geschweige denn mit mir schläft.

Langsam öffnet Felix seine Augen und sieht mich müde an. Währenddessen streiche ich ihm weiter über seine Wange. „Hmm... ich will noch nicht aufstehen.", brummt der Blonde leise. Er legt seine Arme um mich und zieht sich an mich heran. Sein Gesicht vergräbt er brummend in meiner Brust. Ich muss wegen seiner Kuschel-Bedürftigkeit leicht lachen, ehe ich mich auch wieder an ihn kuschel.

Ein paar Minuten lang liegen wir eng umschlungen einfach da. Dann löst er sich etwas und schaut mich an. „Wie spät ist es eigentlich?", fragt er mich. „9", sage ich nach einem Blick auf den Wecker. „Noch viel zu früh. Aber ich muss um 11 Uhr zuhause sein, meine Oma kommt zum Frühstück.", murmelt er. Der Australier löst sich von mir und setzt sich an die Bettkante, um dann aufzustehen und versucht, mit Betonung auf versucht, zur Tür zu laufen.

Schnell springe ich aus dem Bett und halte ihn auf. „Hey, wo willst du hin?"
„Zum Klo. Ich muss mal.", antwortet er. „Du kannst nicht einfach raus gehen. Hast du vergessen das ich Hausarrest hab? Meine Mutter ist da und wenn die dich sieht...", erkläre ich ihm. Also gehe ich zur Tür und gucke heraus. „Gut, Luft ist rein, du kannst.", sage ich zu ihm und er geht ins Bad. Während er pinkelt, überlege ich wie ich Felix am besten hier raus schaffe.

„Changbin? Kommst du mal bitte?", ruft meine Mutter von unten. Somit stehe ich auf und gehe zu ihr in die Küche. Sie hat Schuhe und Jacke an und packt gerade ihre Tasche. „Ich muss jetzt los. Ich komme erst heute Abend wieder, also musst du dich selbst um etwas zu essen kümmern, ja?", sagt sie und schaut mich dann an. „Och Changbin, ich hab dir doch schon so oft gesagt das ich das nicht mag wenn du hier ohne Shirt rumläufst." „Ja, tut mir leid.", antworte ich und verschwinde dann wieder aus der Küche.

„Tschüss!", ruft meine Mutter. Kurz darauf höre ich die Tür ins Schloss fallen. Ich gehe in mein Zimmer und ziehe mir ein frisches Shirt an. Da kommt Felix auch wieder in mein Zimmer geschlendert und fängt an seine Sachen vom Boden aufzuheben. Er wimmert jedes mal, wenn er sich bückt, aber meine Konzentration liegt auf dem Körperteil, das ihm die Schmerzen bereitet. Ich kann meinen Blick einfach nicht von seinem Arsch abwenden. Vor allem nicht wenn er sich bückt.

„Ich bin fertig.", sagt er, als er sich komplett angezogen hat. Zusammen gehen wir in den Flur, damit er sich Schuhe und Jacke anziehen kann. Bei den Schuhen hat er jedoch ein paar Probleme. „Scheiße Changbin, ich glaub nicht das ich es bis nach Hause schaffe.", jammert er. Daraufhin muss ich lachen. „Ey! Lach mich nicht aus. Immerhin ist das deine Schuld.", sagt er und wird rot. Süß.

Ich hocke mich hin und helfe ihm seine Schuhe anzuziehen, als plötzlich die Tür wieder aufgeht. Geschockt schaue ich zur Tür und sehe wie meine Mutter wieder herein kommt. Fuck. Als sie uns sieht, bleibt sie wie erstarrt stehen und starrt uns an. „Ich hab mein Handy vergessen.", sagt sie. „Eeehhhmm... Wir schreiben morgen einen Test und er hat mir ein paar Sachen vorbeigebracht.", stammel ich und stehe langsam wieder auf. „Und was machst du dann auf dem Boden?", fragt sie weiter.

Ich wollte etwas sagen, doch Felix erhebt das Wort: „Ich muss jetzt wirklich gehen." Er läuft in Richtung Tür und muss dabei leicht humpeln. Ich sehe das er sich Mühe gibt normal zu laufen, doch es geht nicht. „Oh, bist du verletzt?" fragt meine Mutter. Natürlich musste ihr das auffallen. „Ehh, ja ich hab meinen Fuß verstaucht.", lügt er schnell. „Genau, deswegen musste ich ihm auch bei den Schuhen helfen.", gab ich selbstsicher von mir.

„Ich bring dich schnell nach Hause.", sag ich und will durch die Tür, doch meine Mutter hält mich auf. „Freundchen du hast Hausarrest, schon vergessen?" „Mom, das ist doch nicht dein Ernst. Du siehst doch das er nicht laufen kann, oder?", argumentiere ich und sehe aus dem Augenwinkel, wie Felix rot wird. „Wie bist du überhaupt hierher gekommen? Du kannst doch sicher auf diesem Weg wieder nach Hause nicht?", fragt sie den blonden.

„Eeehh.. mein Vater hat mich gebracht und.. er muss jetzt arbeiten... und ich dachte Changbin würde mich nach Hause bringen.", sagt er. „Hat Changbin dir nicht gesagt das er Hausarrest hat?" Sie kann es einfach nicht lassen. Felix schüttelt den Kopf. „Na gut. Macht was ihr wollt. Wenn ich weg bin würdest du ihn sowieso nach Hause bringen.", sagt sie und geht in die Küche um ihr Handy zu holen. Sekunden später gehen wir zu dritt aus der Wohnung und ich bringe Felix mit meinem Auto nach Hause, so wie ich ihn auch her gebracht habe.

Friends with Benefits || ChanglixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt