Geschichte #1 (Teil 1)

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(Teil 1)

Ricardo streifte durch die Straßen, wohin er ging wusste er selbst nicht. Viele Menschen hatte er bei dem Erdbeben verloren, er sah vor seinem geistige Auge, wie seine Mutter von einem Ziegelstein erschlagen auf dem Boden lag, Blut floss aus ihrer Wunde und der staubige Boden färbte sich rot, die letzten Worte die sie keuchend hervorbrachte waren: ,,Pass auf deine Schwe..." Weiter war sie nicht gekommen, ihre Auge fielen zu, ihr Kopf knickte zur Seite. Daneben die Schwester, in einem Tuch, das mal weiß war, nun blutdurchtränkt, schlief sie auf dem Boden. Sie war knapp 2 Stunden alt, als die erste Erdbebenwelle das Haus erschütterte. Sein Vater... An den dachte er lieber nicht, auf jedenfall wurde er von ihm enttäuscht. Nun trug Ricardo seine Schwester in seinem Armen, wie ein Schatz den er zu beschützen versuchte. Er wusste etwas wie man sich um Babys kümmert, immerhin hatte er ja auch noch einen jüngeren Bruder. Doch wo war der? Zum Zeitpunkt der Geburt ihrer kleinen Schwester war er draußen und suchte ihre Tante. Und die Tante? Wo war sie?

Traurig wandelte Ricardo weiter und versuchte enge Gassen zu meiden, wenn man das noch Gassen nennen konnte, immerhin lag überall haufenweise Dreck, Dreck den alle Leute einfach dorthin schmissen. Aber nun kam noch die Verwüstung des Erdbebens dazu. Als er sich umsah erkannte er in einer Gasse eine Gestalt, einen Körper... Sollte er nachschauen? ,Ist bestimmt nur ein Besoffener', dachte er und schlenderte weiter. aber irgendwie ließ ihn der Gedanke nicht los, dass er diese Person schonmal gesehen hatte. So schlich er zurück, seine Schwester noch immer schützend vor sich. Zur Sicherheit blieb er nochmal stehen und spähte zurrst hinein. Doch jetzt konnte er niemanden mehr erkennen. Er entschied sich dagegen nachzuschauen und setzte seinen Weg ins Ungewisse fort.

In seinen Armen bewegte sich die Kleine. ,Ob sie wohl versteht, was hier gerade los ist', ging es ihm durch den Kopf. Aus einer unbeleuchteten Gasse heraus hörte er Bellen, das Bellen von einem Hund und er hoffte, dass der Hund an einer Leine war. Insgeheim hatte er Angst vor Hunden, diese fing an, als ein wilder Hund ihn als vierjähriges Kind zu Boden warf und wie wild anbellte, an mehr erinnerte er sich nicht. Nun, 10 Jahre später hat er viel größere Sorgen, seine Schwester versuch immer mehr sich zu bewegen und zappelt. ,,Was hast du den Kleine?", flüsterte er und bekam natürlich keine Antwort. ,Vielleicht hat sie hunger', vermutete er still. Weit und breit herrschte Zerstörung und Chaos, keine Klinik oder irgendwas, wo jemand seiner Schwester helfen würde. Seine Füße schmerzten, die dünnen Sandalen halfen kaum. Plötzlich kam ihm eine Idee: Wenn er nun an der Bushaltestelle auf den nächsten Bus warten würde, könnte er damit in das Stadtzentrum fahren, das würde besser sein, als weiter hier herum zu irren. Da saß er nun, ein Junge, ein Kind, beide ausgehungert, beide hilflos.

Mittlerweile war die Sonne aufgegangen und einige Menschen liefen herum, doch Ricardo sah sie nicht an und sie sahen ihn nicht an. Gerade hatte er beobachtet, wie ein Vogel einer alten Frau auf den Kopf schiss, doch sich darüber amüsieren, das konnte er nicht... Dafür hatte er viel zu viele Sorgen. Sogar wenn seine Schwester ab und zu weinte, kam höchstens ein Blick von den Passanten, mehr nicht. Wie auch jetzt grade, als ein junger Mann mit einem Verband an der linken Hand vorbeiging und die Kleine wieder losschrie sah er nur herüber und ging weiter. , Kommt der Bus überhaupt noch', stellte er sich in Gedanken eine Frage. ,,Nein, bestimmt nicht... Die sind dich auch von dem Erdwackeln betroffen gewesen.", murmelte er und erhob sich. Dabei wippte er seine Schwester und log: ,, Alles wird gut werden"

Ricardo ging neben der Straße und mied Augenkontakt mit den anderen Leuten. Er hatte sich vorgenommen zu Fuß in die Stadt zu gehen, wie weit das war wusste er nicht. In der Straße waren Risse, sogar tote Tiere begegneten ihm. Da er nicht wollte, dass seine Schwester das sah, drückt er sie enger an sich, da sein T-shirt aber so verdreckt war, dass es ihr nur schaden konnte, zog er es aus. Darunter kam nur sein ausgehungerter Körper zum Vorschein, nicht was Mädchen gern sahen. Seine Schwester tat ihm wirklich leid, sie war wie am Abend schon noch immer in einem blutigen, dreckigen Tuch eingehüllt, sonst hatte sie nichts an. Die Sonne brannte auf ihre Köpfe, dass dies nicht gut für ihn und schon garnicht für seine Schwester ist, hatte ihm nie jemand beigebracht, er war mit der täglichen Hitze aufgewachsen. Aber seine Mutter war ihm keine schlechte Mutter. Er wusste von einem Freund, dass die Mutter ihn als Siebenjähriger ausgestoßen hatte, weil er geraucht hatte. Nun rauchte er täglich. Ricardo selbst hatte ebenfalls mit 10 Jahren zuerst geraucht, aber seine Mutter hatte ihm streng, aber gerecht beigebracht, dass er dies unterlassen solle. Ricardo wusste mehr über seiner Mutter, als sie glaubte. Nur er wusste es und er hatte es niemandem verraten. Seine Mutter verkaufte sich, er wusste es, er war 14 und hatte schon einige sexuellen Erfahrungen und er wusste auch, was es bedeutete, wenn deine Mutter sich verkaufte. Ihm war bewusst, dass es sie Überwindung kostete und ihm war ebenfalls bewusst, dass seine Schwester wohl eher seine Halbschwester war. Darum half Ricardo seiner Mutter auch so gut es nur ging, wenn das Geld sehr knapp war stahl er sogar.
Aber nun war alles anders, was sollte er ohne seine Mutter tun? Sollte er sich verkaufen? Als Junge? Sollte er selbst seinen Geschwister beibringen nicht zu rauchen? Oder wo sollte er all das Geld herbekommen?

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So ich muss ehrlich sagen... Ich hatte gesagt ich schaffe 6 Updates im Monat, und das will ich auch schaffen 😄 nur ist heute schon der letzte Tag und ich bin erst bei dem vierten Text 😁 also mit diesem sind es 5. ich versuche also heute zwei rauszubringen!

Ich hoffe auch das euch die Geschichte gefällt, das war wirklich viel Arbeit!
Und ich werde auch noch den zweiten Teil davon schreiben 😄

LG Lena

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