Kapitel 5

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Als Entschädigung dafür das ich lange nicht mehr geupdatet habe, gibt es heute noch ein Kapitel.

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,,Anna, du wirst niemals glauben, wen ich bei meinem Lauf gerade über den Weg gelaufen bin."

Perfekt, mein Mate war hier.

Xavier's POV

Ich bin mir ziemlich sicher, dass dies das unangenehmste Abendessen war, das ich je miterlebt habe. Wir saßen alle um den Esstisch herum, wo das einzige Geräusch, das gemacht wurde, das Kratzen von Besteck auf unseren Tellern und das gelegentliche Geplapper des Einjährigen in der Ecke war.

Die Unbeholfenheit war allerdings nicht meine Schuld, ich war nicht diejenige, die einen Rogue zum Essen eingeladen hatte und ich war auch nicht diejenige, die mir dolchartig in die Stirn starrte. Sie schnitt das Fleisch mit ein wenig mehr Kraft als nötig. Anna konnte wirklich einen Groll hegen und nachdem sie nicht auf sie gehört hatte, dass sie Blaine gegenüber aufgeschlossen sein sollte, war ich die Nummer eins auf ihrer 'Ich bin gerade kein Fan von dir-Liste.'
Nachdem ich das Haus von Jax und Anna betreten hatte, war das Letzte was ich erwartet hatte, meine weggelaufene Mate zu sehen, die es sich auf ihrem Wohnzimmersofa gemütlich gemacht hatte. Anna hatte sich vorgestellt das wir wohl führeinander bestimmt waren, aber ich war nicht interessiert. Warum sollte ich an einem Rogue interessiert sein, ob sie meine Mate war oder nicht, war irrelevant.

,,Also Anna, wie laufen die Vorbereitungen für den Ball im nächsten Jahr? Ich habe gehört, dass nach dem Erfolg des letzten Jahres noch mehr Rudel daran interessiert sind, zu kommen" sagte Hannah, als wolle sie veruschen die Stille zu brechen.

Anna war erleichtert, dass sie etwas zu besprechen hatte, informierte sie schnell über all die Vorbereitungen, die für den Ball in sechs Monaten noch nötig waren, aber ich schenkte ihr keine große Aufmerksamkeit. Vor ein paar Tagen war ich noch in diesen Ball vertieft, wollte sichergehen, dass die Party reibungslos ablief, nur für den Fall dass meine Mate dort sein würde, aber jetzt wo ich wusste wer meine Mate wirklich war, war aller Enthusiasmus dafür zum Fenster hinausgeworfen.

Ich starrte Blaine an, während ich ihr beim Essen zusah. Was machte sie überhaupt hier?

,,Hey Xav, kannst du mir vielleicht einmal ein paar Sekunden im Wohzimmer helfen?" fragte mich Jax, während er schon aufstand und die Küche verließ.

Ich seufzte und wusste bereits, worum es in diesem Gespräch gehen würde. Als ich ihm aus dem Zimmer folgte, konnte ich spüren wie sich die Blicke meiner liebevollen Mate sich mir in den Schädel bohrten.

,,Was ist los Kumpel?" fragte ich ihn, während wir beide in der mitte des Raumes standen.

,,Du weißt genau was Xavier, du behandelst deine Mate, als sei sie eine Verbrecherin. Du wolltest schon immer eine Mate und hast Jahre auf sie gewartet und jetzt hast du sie, jetzt behandelst du sie so, aber warum... weil sie ein Rogue ist?"

Ich lachte höhnisch auf, aber es war kein Humor in meiner Stimme, während ich dies tat kreuzte ich meine Arme. ,,Nicht, dass es dich etwas angehen würde Jax, aber ja. Auf gar keinen Fall werde ich jemals einen dreckigen Rogue als meine Mate anerkennen und du weißt besser als jeder andere, warum." Ich konnte nicht glauben, dass Jax bei dieser Sache auf ihrer Seite war, er hat Rogues genauso gehasst wie ich.

Jax seufzte nur als Antwort, während er sich mit den Händen durch sein Haar fuhr. ,,Ja, normalerweise wäre ich auf deiner Seite, wenn es um Rogues geht, aber dieses Mädchen ist nicht nur deine Mate, jemand, mit dem dich die Mondgöttin aus einem bestimmten Grund ausgesucht hat. Annabelle sagte, sie hätte ein gutes Gefühl bei ihr. Weißt du, das ist etwas das wir nicht einfach ignorieren können, ob sie nun ein Rogue ist oder nicht, sie ist ein guter Mensch Xav, Annabelles Gefühle über die Absichten von Menschen sind nie falsch."
 

Ich seufzte, als ich merket das meine Verteidigung leicht dahinschmolz, ich wusste dass wir allen Gefühlen, die Anna für jemanden hatte, vertrauen konnten, aber das änderte nichts für mich. ,,Ich weiß Jax, ich weiß warum wir Anna's Gefühle berücksichtigen müssen, die sie von der Göttin bekommt, aber das bedeutet nicht, dass ich einfach alle meine Überzeugungen vergesse und mit offenen Armen auf die Idee springen muss, eine abtrünnige Mate zu haben. Rogues sind aus einem bestimmten Grund Rogues, denk dran."

,,Du weißt rein gar nichts über mein Leben" sagte plötzlich eine Stimme von der Tür. Jax und ich schauten rüber, um Blaine zu sehen, die sich am Türrahmen lehnte. ,,Du weißt nichts über mich oder mein Leben oder wieso ich ein Rogue bin, also pass bloß auf was du sagst, bevor du meine Geschichte nicht kennst" knurrte sie.

,,Oh bitte" lachte ich während ich mich nun komplett zu ihr drehte. ,,versuch es erst nicht und spiele hier nicht die unschuldige. Wir alle wissen, dass ein Alpha die Entscheidung, ein Rudelmitglied auszustoßen, nicht leichtfertig trifft und einen ernsthaften Grund dafür bräuchte dies zu tun" sagte ich, während ich mit meinen Augen rollte.

Sie sträubte sich bei meinen Worten, als ich sah wie sie vor Wut die Fäuste ballte. Verdammt, sie sah bedrohlich und sexy aus mit ihren feuerroten Haaren und den grünen Augen, die mich durchbohrten, als könnte sie mich mit einem Blick tot umfallen lassen. Sie blieb jedoch stumm und antwortete nicht auf meine Worte. ,,Was war es also? Hast du was gestohlen, oder hast du jemanden betrogen aus deinem Rudel, also das sind ein paar Gründe weshalb du aus deinem Rudel fliegen könntest."

Ich bekam immer noch nichts von ihr, ich weiß nicht warum ich versuchte eine Reaktion aus ihr herauszubekommen, aber was auch immer der Grund war, ich konnte mich nicht zurückhalten, als ich weitermachte. ,,Nah, die sind zu einfach, ich wette es war eine Art Dreiecksbeziehung, Gott, ich wette deine Familie war einfach untröstlich, als sie zusehen musste wie du verstoßen wurdest."

Bei der Erwähnung ihrer Eltern zuckte ihr Auge leicht, es war nicht viel, aber es war genug von einer Reaktion für mich, um weiterzumachen. ,,Oder vielleicht waren sie erleichtert, als Sie gegangen sind, vielleicht hatten sie es satt, sich mit dir herumschlagen zu müssen, dass sie-"

,,Halt die Klappe so über meine Familie zu reden" schrie sie, als sie zu mir humpelte. ,,Du wirst dein Mund über meine Familie halten, wenn du weißt was gut für dich ist. Wenn du das nicht tust, werde ich nicht zögern, die kleinen Eier, von denen ich annehme, dass du sie hast, abzuschneiden und sie dir zwangszufüttern, verstanden!"

Sie war jetzt direkt vor meinem Gesicht und ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen, als ich mich in all den schockierten Gesichtern von Jax's und Anna's Familie umsah. Als ob sie plötzlich merkte, dass wir nicht allein waren, wurde Blaine knallrot, als auch sie sich im Raum umschaute und die schockierten Gesichter betrachtete. 

,,Ich... umm... es tut mir leid, ich weiß nicht was mit mir los war." erklärte sie, während sie rüber zu Anna schaute, ,,Vielen dank für das Essen, es war Wundervoll. Würdest du mir vielleicht zeigen wo ich schlafen kann?"

Annas Augen wurden plötzlich glasig und ich schaute zu Jax hinüber, um zu bemerken, dass auch seine glasig waren und es brauchte kein Genie, um herauszufinden, worüber sie stritten. Schließlich seufzte Anna besiegt, während sie sich auf den Weg zu Blaine machte. ,,Komm, du wirst in dem Rudelhaus bleiben. Es ist wirklich nicht weit von hier und wenn du was die Nacht brauchst, bitte zögere nicht und sag jemandem bescheid, okay?"

Blaine nickte, bevor sie Anna's Hand nahm und sie humpelnd raus ging.

,,Jaa ich würde sagen das war ein Erfolg"  sagte Hannah mit einem Stirnrunzeln.

Ich rollte nur mit meinen Augen und machte mich anschließend auch auf den Weg nach Hause.

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The Beta and his MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt