Kapitel 12

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Blaine blickte plötzlich auf und erkannte, dass der Wolf, der die Lichtung betreten hatte, kein Freund der anderern Person war,der sie festhielt. Ich sah, wie sich der Schock auf ihrem Gesicht abzeichnete, als sie mich ansah. ,,Xavier?"

Blaine's POV

Ich war gefühlte Stunden gelaufen, meine Füße schmerzten, genausso wie mein Knöchel und mein Oberschenkel. Ich wusste, dass Anna inzwischen bemerkt haben müsste, dass ich weg war und dass sie vielleicht nach mir suchen würde. Ich konnte nicht anhalten und durfte nicht riskieren das sie mich einholten. Auf keinen Fall wollte ich noch einen Tag im Rudel verbringen.

Außerdem befand ich mich in keinem Territorium und wenn ich hier draußen irgendein Zeichen von Schwäche zeigte, war ich erledigt. Die Gegenstände in meinem Rucksack waren Grund genug für jemanden zu kommen und mich zu töten. An jedem anderen Tag hätte ich gelacht und ihnen gesagt sie sollen es ruhig tun, aber ich war definitiv nicht in der Lage zu kämpfen. 

Ich seufzte, während ich mir die kleine Menge Schweiß von der Stirn wischte, bevor ich meine widerspenstige Haare zu einem lockeren Dutt auf dem Kopf hochsteckte. Lockiges Haar zu haben war manchmal ein Segen und ein Fluch, wenn es funktionierte funktionierte es, aber wenn nicht, war es ein Bad Hairday.

Ich seufzte wieder, als ich den Forderungen meines Körpers nachgab, meinen Rucksack vom Rücken nahm und mich gegen einen Baum setzte. Es war heute nicht besonders warm draußen, aber aus irgendeinem Grund schwitzte ich. Ich nahm eine Flasche Wasser aus meiner Tasche und nahm einen großen Schluck, um zu versuchen mich zu rehydrieren. Was war nur los mit mir?

Ich zuckte zusammen, als ich versehentlich mit meinem Arm gegen etwas stieß. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie inzwischen zumindest so weit verheilt sein sollten, dass sie nicht mehr so wehtun.

Gerade als ich meine Leggins hochheben wollte, um einen Blick darauf zu werfen, hörte ich ein Rascheln im Gebüsch nicht weit von mir und ich erstarrte augenblicklich. Das war nicht gut, ich war nicht gerade der beliebteste Wolf in der Gemeinschaft der Rogues.

Meine Familie und ich haben in meinem Leben viele Rogues getötet und das hat viele Wölfe wütend gemacht, wütend darüber, dass wir ihre Freunde und 'Rudelmitglieder' getötet haben, auch wenn es nur zur Selbstverteidigung war.

Ich spannte mich an, als ich die Schritte hörte die immer näher zu mir kamen. Ich meine, vielleicht würde ich Glück haben, vielleicht war das nur einer von Xavier's Rudelmitgliedern, der mich eingeholt hatte? Ich meine, es war nicht so dass ich schenll genug war, um weit zu kommen, deshalb hatte ich mich nicht bewegt in der Hoffnung, dass sie meinem Geruch nicht folgen konnten.

Leider war das Glück nicht auf meiner Seite und ich spürte, wie mir der Atem im Hals stecken blieb, als ich jemandem gegenüberstand, den ich am liebsten nie wieder sehen würde.

Ich erinnerte mich sofort an eine Zeit von früher, als ich noch meine Familie um mich hatte. Wir waren gerade dabei, von unserem jetzigen  Standort weiterzuziehen, als wir von ein paar Rogues überfallen wurden. Anscheinend waren sie auf der Suche nach Geld oder Essen oder so etwas. Wie auch immer, lange Rede, kurzer Sinn. Mein Bruder, ich und mein Vater töteten alle bis auf einen von ihnen, während meine Mutter auf meine kleine Schwester aufpasste.


Ich war von einem von ihnen ziemlich schwer verletzt worden, was es ihm leicht machte uns zu entwischen. Es stellte sich heraus, dass die anderen Kerle, mit denen er zusammen war sein Bruder waren und er schwor sich an uns zu rächen, weil wir seine Familie getötet hatten.

Seitdem hatte ich nichts mehr von ihm gesehen oder gehört und um ehrlich zu sein, hatte ich ihn irgendwie vergessen, aber wenn ich ihn jetzt ansah, wie er mich anschaut, kann ich sagen, dass er mich nicht vergessen hat.

,,Hey, Hey, Hey, schau mal was wir hier haben..." knurrte der Mann und kam einen Schritt näher, während ich an einem Baum lehnte. Ich weiß nicht, was mit mir los war, aber ich fühlte mich, als würde ich eine Art Fieber bekommen, ich schwitzte immer noch viel, aber jetzt zitterte mein Körper heftig, als wäre mir kalt. Jetzt ist definitiv keine gute Zeit schwach zu werden.

,,Wer bist du?" ich hoffe er merkte mein Unsicherheit nicht.

,,Oh kleines, ich denke du weißt genau wer ich bin" sagte er schmunzelnd.

Ich stand so schnell auf, wie ich konnte, denn ich mochte den Höhenunterschied zwischen uns nicht. Als ich aufstand, überkam mich eine riesige Welle der Übelkeit und ich stolperte, als ich den Halt verlor.

,,Du schaust nicht so gut aus Prinzessin, warum setzt du dich nicht wieder hin" lachte er, nachdem er mir in den Bauch geboxt hatte. Normalerweise wäre ich in der Lage, einen solchen Schlag abzuwehren, aber dieser traf mich so hart, dass ich nach hinten taumelte, über eine Wurzel stolperte und hart auf den Boden fiel.

Ich schrie vor Schmerz auf, als mein Oberschenkel volle Wucht auf dem Boden aufkam und bevor ich blinzeln konnte, spürte ich wie der Typ auf meinen Rücken sprang und mich auf den Boden drückte. Wenn ich ehrlich bin, war das nicht der Weg den ich erwartet hatte. Ich dachte, ich würde zumindest kämpfend zu Boden gehen, aber ich denke das passiert nicht.


Ich stöhnte auf, als der Kerl seine Hände in mein Haar packte, bevor er mein Gesicht mit so viel Kraft auf den Boden schlug, dass meine Lippe aufplatzte. ,,Das ist für meine Brüder, du Stück Dreck" knurrte er, während er mein Gesicht nochmal auf den Boden schlug.

Mein Gehirn begann, langsam nicht mehr denken zu können, während die Schauer weiterhin meinen Körper durchliefen und mich heftig schüttelten. Wenn ich ohnmächtig werden würde, dann wäre ich wenigstens nicht mehr wach, um den Schmerz zu ertragen.

Ich spuckte die Zweige und den Schlamm aus, die es geschafft hatten, in meinen Mund zu gelangen, der sich mit dem Blut von meiner aufgeschnittenen Lippe vermischten. Zum Glück war niemand hier der mich so sehen hätte können. 

Ich bin mir nicht sicher was der Typ erreichen wollte, da der Typ anfing Druck auf meinem Hals auszuüben, was auch dazu führte das ich keine Luft mehr bekam und meine Wirbelsäule schmerzhaft anfing zu brennen. Dannach hörte ich noch verzweifelte Schritte die in unsere Richtung liefen. Großartig, das muss einer der neuen Freunde dieses Kerls sein, der sich die Action nicht entgehen lassen will oder so. 

,,Wer zum Teufel bist du?" hörte ich ihn über mir rufen und daraufhin schaute ich auf und war schockiert das er den Wolf nicht kannte.

Als ich aufschaute blieb mein Herz für wenige Sekunden stehen...das kann nicht sein ,,Xavier...?"

Ich weiß nicht wirklich was danach geschah, da mir begann schwindelig zu werden, aber als ich plötzlich spürte, dass ich in die Luft gehoben wurde, spürte ich sofort die verräterischen Funken, die ich schon zu oft gespürt hatte. Xavier war gekommen, um mich zu holen und er hatte mich gerettet.

,,Keine Sorge Blaine, Ich hab dich" hörte ich ihn in mein Ohr flüstern, aber es fühlte sich so an, als ob meine Ohren voll mit Wasser waren. ,,Keine Sorge, Dr Tessler wird da sein wenn wir Zuhause ankommen und sie wird dir wieder helfen gesund zu werden" das war das letzte als ich von ihm hörte und ich langsam anfing müde zu werden und einzuschlafen mit dem ruhigen Herzschlag von Xavier neben mir. 

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Xavier kann doch schon irgendwie süß sein oder?

Habt ihr einen Lieblingscharakter in dieser Story? Wenn ja wen und warum?

Wörter: 1249


The Beta and his MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt