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𝐍𝐀𝐇𝐄

Mit einem leichten Lächeln im Gesicht, dass ich nicht unterdrücken konnte, beobachtete ich die Jungs beim Tennis spielen. Mir war zwar immernoch etwas schwindelig und der Krampf in meinen Händen hatte auch noch immer nicht aufgehört, doch trotzdem wollte ich zurück und wieder mitspielen.

Mit leichten Schmerzen zwang mich hoch und nahm den Schläger in die Hand. Ich ging die paar Schritte zu dem Spielfeld und stellte mich seitlich an das Netz. "Geht's dir wieder besser?" Fragte Semi und ich nickte mit einem leichten Lächeln.

"Wir haben Teams getauscht. Geh dort hin." Erklärte Hayato und deutete auf Ushijimas Seite. Dieser machte einen Schritt zur Seite um mir etwas mehr Platz zu geben.

Ushijima's Sicht:

Ich sah im Augenwinkeln wie Ayaka das Gesicht verzog nachdem sie einen Schlug aus der Flasche getrunken hatte. Natürlich hatte es ihr nicht geschmeckt, ich mochte es ja selbst nicht.

"Ushijima!" Hayato schrie meinen Namen. Erschrocken fuhr ich mit dem Kopf herum. "Konzentrier dich ma-..." Er fing an zu lachen als er merkte wem ich gerade meine Aufmerksamkeit geschenkt hatte.

"Mein Team macht weiter." Der Junge, der an Ayakas Stelle spielte, weil sein eigenes Team gerade auch Pause machte ging. Zum Glück. Er war wirklich gut und ich hasste verlieren auch wenn es nicht um Volleyball ging.

"Jetzt wo Kaito weg ist sind die Teams wieder unfair." Beschwerte sich Semi. Der Fakt das Ayaka ihn abgelehnt hatte beruhigte mich und bewies wiedermal, dass ich recht gehabt hatte.

"Dann machen wir jetzt 1v2." Hayato lief um das Netz auf Semis Seite. Wenn ich ehrlich war hätte ich mich lieber wieder neben Ayaka gesetzt. Ich konnte nicht verantworten das sie dort alleine saß. Aber egal wie sehr ich auch wieder bei ihr sein wollte, etwas hielt mich davon ab.

"Geht's dir wieder besser?" Fragte Semi Ayaka die schon seid einer Weile wieder am Rand des Feldes stand. Sie nickte. Hayato erklärte ihr dass wir Teams getauscht hatten und ich machte einen Schritt zur Seite um ihr Platz zum spielen zu geben.

Sie gab sich alle Mühe die Bälle zurück zu schlagen die auf ihre Seite kamen. Doch schon nach kurzer Zeit kam sie Semi und besonders Hayatos Schlägen nicht mehr hinterher. Ich war mir sicher, dass sie sogar etwas vorsichtiger schlugen wenn der Ball zu ihr ging.

Umso besorgte wurde ich als ich sah das jeder ihrer Schläge schwacher wurde. Das man irgendwann keine Kraft mehr hatte verstand ich aber, dass es bei ihr so stark abnahm war nicht normal. Warum quälte sie sich so?

Man hatte fast das Gefühl dass sie garnicht mehr mit bekam wohin sie schlug. Irgendwann reichte es mir und ich wollte sie gerade fragen ob sie nicht noch eine Pause machen wollte als ein weiterer Ball, der wahrscheinlich eigentlich für mich gedacht war auf sie zu flog.

Ich hätte ihn zurück schlagen können allerdings überkam mich die Angst nicht den Ball sonder Ayaka zu treffen. Mit unsanften 'Donng' traf er sie am Kopf. Einen Moment blieb sie einfach nur reglos stehen.

"Auu." Sie kniff die Augen zusammen und hielt sich die Hand and die Schläfe, dort wo der Ball sie auch getroffen hatte. Ihre Beine schwangten und schiene jeden Moment zusammen zu brechen.

Ohne darüber nachzudenken stützte ich sie unter den Schultern und ließ sie sich langsam hinsetzen. Zu meiner Überraschung fing sie an leise zu lachen.

"Oh nein... tut mir leid... alles gut bei dir?" Hayato kam auf und zugelaufen und kniete sich ebenfalls hin. Ayaka schüttelte den Kopf und lachte wieder. "Nein."Verwirrt musterte ich sie. Warum lachte sie wenn es ihr nicht gut ging?

Herr Ikehara kam ebenfalls auf uns zu. Er fragte Ayaka ein paar Fragen, ob sie richtig sehen konnte und so etwas. Ich merkte wie einige neugierige Augen uns beobachteten.

"Aber sonst ist alles gut?" Fragte der Sportler. "Mir ist schlecht." Ayaka blinzelte ein paar Mal. "Okay. Das kann jetzt von dem Schock kommen d..." Sie unterbrach ihn. "Aber mir ist sehr schlecht." Sie schrie fast. "Nagut, geht." Er stand auf und deutete auf die Tür zu den Umkleiden.

Ayaka's Sicht:

Etwas neben mir stehend schaute ich auf meine Hände. Ich konnte meinen Herzschlag bis hoch an die Stelle, wo der Ball mich getroffen hatte pochen spüren. Ein ekliges Gefühl.

Die Übelkeit verschwand zwar langsam dafür merkte ich den Schmerz jetzt mehr. "Es blutet nicht oder?" Fragte ich Ushijima der mir gegenüber auf der anderen Seite der Bank saß. Er schüttelte leicht den Kopf.

Erleichtert atmete ich aus. Mit ein paar Kratzern in meinem Gesicht konnte ich noch leben. Besser gesagt konnte Humiya, die nun komplett die Rolle meiner Mutter eingenommen hatte, damit leben.

Endschlossen stand ich auf schwangte jedoch schon nach ein paar Sekunden. Ushijima sah von Boden auf. "Ich werde jetzt gehen." Sagte ich und packte meine Schuluniform ein. "Die Stunde ist noch nicht vorbei." "Aber fast... ich hab Kopfschmerzen, ich möchte auf mein Zimmer." Ich warf ihm einen traurigen Blick zu und forderte ihn damit auf mich entweder gehen zu lassen oder mitzukommen.

Überzeugt von der Idee die Halle früher zu verlassen war er zwar nicht, stand jedoch trotzdem auf. "Warte draußen auf mich." Glücklich über meinen Sieg lächelte ich.

~

Ein paar Minuten vergingen bis er endlich auch die Halle verließ. "Was hat dich dazu gebracht mitzukommen?" Fragte ich ihn wärend wir den Weg entlang schlenderte.

"Du solltest nicht alleine gehen wenn dir schwindelig ist." "Und wieso nicht?" Fragte ich weiter. "Ich will nicht das du hinfällst." Empört blieb ich stehen. "Ich kann sehr gut laufen. Schau" ich demonstrierte es ihm indem ich voraus ging.

"Wenn du meinst.... soll ich dann gehen?" Ruckartig drehte ich mich um. Eigentlich wollte ich nicht dass er ging aber ihm das so direkt sagen? "Also... wenn du wirklich willst..." In der Hoffnung dass er bleiben würde stammelte ich etwas vor mich hin.

~

Erneut spürte ich ein Stechen, als würde jemand gegen meinen Kopf schlagen. Vom Schmerz geleitet kniff ich die Augen zusammen. "Ach komm schon... Hör auf jetzt." Leise sprach ich zu dem drücken in meinem Kopf.

Ich hörte Ushijima wieder zu mir kommen. Er sah auf mich hinab und seufzte dann. Zwei starke Arme schlungen sich um mich, einer  um meine Beinen, der andere stürzte meinen Rücken. Problemlos hob er mich hoch.

Ich hatte meine Augen immernoch zu gekniffen und wagte sie nun auch nicht mehr zu öffnen. Mein Körper war in so etwas wie eine Schockstarre gefallen. Und genauso wie meine Körper nicht mehr handeln konnte, konnte mein Kopf es auch nicht mehr.

Ich versuchte meinen Atem, der allmählich zu ausflippen bekann, zu kontrollieren. Scheiterte jedoch auch hier. Langsam öffnete ich meine Augen. Das erste und auch einzige, dass ich sah war die weiße Trainingsjacke mit den weinroten Schultern. Direkt vor mir das ics Logo von dem ich, nachdem meine Augen wieder normal fokussierten, jeden einzelnen Stich sehen konnte.

Ich merkte wie Ushijima eine kleine Treppe hinauf stieg und die Tür zum Wohnheim aufdrückte. "Welcher Stock?" Fragte er. Langsam drehte ich meine Kopf nach oben. "2.5.b" Vorsichtig beugte ich meinen Rücken nach vorne. "Ich kann das auch selbst gehen." Mühsam versuchte ich mich aus seinen Armen zu befreien.

Er jedoch hob sie an, so das ich, ob ich wollte oder nicht, wieder näher an ihn rutschte. Mein Kopf stieß gegen seine Brust. Auch wenn ich alles mögliche versuchte Ushijima ließ mich nicht los.

Ich seufzte und verblieb in der Position. Etwas dagegen tun konnte und wollte ich nicht mehr.

𝐐𝐔𝐈𝐄𝐓 𝐋𝐎𝐕𝐄  ᵘˢʰⁱʲⁱᵐᵃWo Geschichten leben. Entdecke jetzt