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Es war pünktlich 10 Uhr und unser Gepäck war bereits im Bus verstaut. Gleich würde es wieder nach Hause gehen und die gesamte Klasse wartete noch auf Mason und seine Freunde, wie immer.

„Können diese Bengel nicht einmal pünktlich sein?", nörgelte Mrs. Bennett genervt.

„Ich glaube kaum", murmelte Scar und ich kicherte leise los. Doch insgeheim wollte ich auch, dass die Jungs endlich auftauchten, denn ich hatte das dringende Verlagen, Liam wiederzusehen.

Ich hielt möglichst unauffällig Ausschau nach ihnen und erblickte dann endlich mehrere Gestalten, die durch die Hoteltür nach draußen kamen.

„Ach, wie schön das die Herrschaften es auch noch geschafft haben!", bemerkte unsere Lehrerin ironisch, als die Jungs endlich bei uns angekommen waren.

Dylans Gesicht zierte wie üblich ein arrogantes Grinsen und er blitzte unsere Lehrerin frech an. „Ja, wir konnten es uns gerade noch so einrichten! Sind halt viel gefragte Menschen, im Gegensatz zu ihnen!"

Ich verschluckte mich an dem Red Bull, dass ich gerade trank und starrte Dylan leicht schockiert an. Wie konnte er denn sowas zu unserer Lehrerin sagen? Ja klar, freche Bemerkungen kamen in unserer Klasse öfter vor, aber nie solche direkten Beleidigungen. Obwohl ich fast schon bezweifelte ob unsere Lehrerin das überhaupt verstanden hatte.

Mr. Smith hatte das offensichtlich, denn er starrte Dylan finster an und winkte ihn dann zu sich heran. Das gab bestimmt Ärger...

„Ups, ich hoffe er bekommt ne Strafe dafür oder so. Nachdem er gestern so scheiße zu dir war hat er das echt verdient." Ava blickte Dylan wütend an und wenn Blicke töten könnten, wäre er wahrscheinlich gar nicht mehr da.

Ich hatte meinen Freundinnen natürlich erzählt, was gestern passiert war. Nur einige Dinge im Bezug auf Liam hatte ich ausgelassen, da es ja teilweise echt intim geworden war . . .

Im Bus war es genauso laut wie auf der Hinfahrt und irgendeinem Mädchen wurde auch noch nach einer halben Stunde schlecht. Dementsprechend stank es dann auch und zum Glück lenkten meine Freundinnen mich ab.

„So, das hier wird wie auf der Hinfahrt wieder ne 2 Stunden Fahrt mit einer kurzen Pause dazwischen, die machen wir auch gleich. Passt bitte auf das euch nicht schlecht wird . . .", sagte Mr. Smith und murmelte die letzten Wörter leise hinterher.

„Hahaha, er findet das bestimmt auch nicht gerade cool", kicherte Scar leise. Ihr machte der Gestank nichts aus und ich fragte mich, wie sie das schaffte.

Entspannt drehte ich mich um und mein Blick fiel auf die Jungs ganz hinten. Normalerweise brüllten sie die ganze Zeit durch den gesamten Bus, aber jetzt redeten sie leise. Wow, was war denn mit denen los.

Mein Blick traf den von Liam und musste automatisch lächeln. Er erwiderte es kurz, dann schaute er weg und plötzlich bemerkte ich, dass die Blicke der Jungs jetzt auf mir lagen. Warum schauten die denn so komisch? Unruhig wandte ich meinen Blick ab und fuhr mir durch die Haare.

Dylan saß immer noch bei seiner Clique, obwohl Liam ihn durchgängig mit wütenden Blicken durchbohrte. Aber auch dir anderen wirkten nicht allzu glücklich über seine Anwesenheit. Hatte ihnen Liam vielleicht erzählt, was passiert war?

Als wir die Pause machten und alle aus dem Bus hüpften, tippte mich plötzlich jemand an und ich fuhr erschrocken herum. Vor mir stand Cole.

„Uhm, du. Hey. Was gibt's, du hast mich voll erschreckt!", schnaubte ich leicht vorwurfsvoll, blickte ihn dann jedoch abwartend an.

„Ich wollte nur sagen, dass es mir leid tut. Also das was mit Dylan und dir war und so. Liam hat es uns erzählt." Cole fuhr sich unsicher durch seine kurzen Haare und schaute mich dann wieder an. „Ich hätte wahrscheinlich besser auf dich aufpassen sollen. Und das in Zukunft achte ich darauf, wohin Dylan geht, wenn er einfach verschwindet." Seine Stimme klang echt betroffen und traurig und ich lächelte ihn leicht an, bevor ich ihn in den Arm nahm.

„Macht dir keine Gedanken, du musst nicht immer auf alles aufpassen. Du kannst doch echt gar nichts dafür. Und außerdem ist Liam auch noch rechtzeitig gekommen.", fügte ich beruhigend hinzu.

„Aha, Liam also." Cole wackelte anzüglich mit den Augenbrauen und ich boxte ihn leicht empört gegen den Arm.

„Hey! Sag nichts!", drohte ich ihm, dann wollte ich mich umdrehen und einen tollen Abgang hinlegen.

Daraus wurde jedoch nicht wirklich was, denn eine Stimme sagt meinen Namen. „Soph? Sophia?"

Dylan. Was wollte denn dieses widerliche Arschloch von mir? Das der es sich überhaupt noch traute, mich anzusprechen . . .

„Was willst du?", fragte ich ihn kalt und starrte ihm abwartend in die Augen. Ich würde ganz sicher nicht ängstlich vor ihm stehen. Oh nein, das würde nie passieren!

„Ich . . . ähm, wollte mich entschuldigen." Erstaunt musterte ich ihn und verzog dabei nicht eine Miene. Uhm . . . das war nicht okay von mir. Also das auf der Party. Tut mir echt leid, sorry."

Mit hochgezogenen Augenbrauen musterte ich ihn. „Wow, deine Entschuldigung brauch ich echt nicht. Hau einfach ab."

Ich hätte nicht gedacht, dass ich das noch mal irgendwann erleben würde, aber er senkte tatsächlich seinen Kopf und verschwand.

„Geht doch!", meinte Liam entschlossen und blickte Dylan zufrieden hinter her.

„Duwarst das? Hätte ich mir denken können, dass er sich nie von selbstentschuldigen würde!" Ich warf Dylan noch einen letzten verächtlichen Blick zu,dann ich mich zu den beiden Jungs. „So, ich muss dann jetzt echt los zu meinenLeuten. Man sieht sich!", lächelnd winkte ich ihnen zu, dann trabte ich aufmeine Freundesgruppe zu, die mich bereits erwartungsvoll anblickte und daraufwartete, dass ich ihnen alles erzählte.

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Just a normal Girl | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt