Kapitel 2

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Puh, Jonas war froh als er aus der Bibliothek herauskam. Der Alte war echt nicht der Beste. Sie wurden raus gescheucht und blieben dann mitten auf dem Schulhof stehen. Dann entwickelte sich zwischen ihnen ein kleiner Smalltalk. Luis kannte Jonas ja schon, doch die anderen waren ihm noch unbekannt. Dieser Nils begann mit:

»Na, Alter was war das denn eben?« Ehrlich gesagt fragte sich Jonas das auch. Doch kurz nachdem Nils das gesagt hatte kam das eine Mädchen zu ihnen. Scheinbar war sie noch kurz beim Bibliothekar geblieben, dachte sich Jonas.

Es war Marie. Sie war ihm von Anfang an auf gefallen. Schon bei der Bibliothek hatte sie Jonas flüchtig zu gelächelt. Er hatte zurück gelächelt und es war für ihn ein kurzer, aber schöner Moment.

Irgendetwas gefiel Jonas an ihr. Sie war hübsch und freundlich. Trotzdem hatte er sie noch nicht genug kennengelernt. Und dann kam sie zu ihnen. Währenddessen antwortete Luis schon auf Nils Frage.

»Nee, kein Plan was der wollte. Wir sollen an so ein Land glauben? Das ergibt doch keinen Sinn. Der Alte hat echt nen Knall.«

»Aber komisch ist das mit der Strähne schon«, antwortete Sahra.

»Hey, worum geht's?«, fragte Marie in die Runde. Das erste Mal hörte Jonas ihre Stimme richtig. Vorhin hatte sie nur gequält gesprochen. Sie klang wunderschön für ihn. Er konnte sie nicht beschreiben. Sahra antwortete auf Maries Frage.

»Ach nichts Besonderes. Wir finden nur der Alte tickt nicht ganz richtig.« Marie nickte. Währenddessen kramte Luis eine Schokoladenpackung aus seinem Rucksack hervor. Luis hatte wirklich immer Schokolade dabei. Er streckte die Hand mit der Milka-Schokolade aus.

»Hier, nehmt euch.« Unter einem Murmeln, das so klang wie: »Danke«, nahmen sich alle ein Stück. Nur Jonas nicht. Luis streckte ihm die Packung hin.

»Hier nimm.« Jonas schüttelte den Kopf.

»Nein danke. Ist gerade alles etwas zu viel für mich.« Luis boxte ihm leicht in die Seite, aber dann ließ er Jonas in Ruhe. Sie unterhielten sich noch ein bisschen bis es zur 7. Stunde klingelte. Mareike war als erstes weg. Sahra und Nils sahen Marie kurz an und liefen dann auch in Richtung Schulgebäude. Und nun fühlte sich Luis auch fehl am Platz.

»Ich geh schon mal vor«, murmelte er Jonas zu. Dann ging er auch schon. Allmählich gingen die anderen Schüler auch hinein. Jonas schaute auf die Uhr. In fünf Minuten begann Französisch mit einem Test, doch er hatte keine Zeit daran zu denken. Jetzt musste er seine Chance nutzen. Er durfte nur nicht voreilig sein, denn Marie kannte er erst seit einer halben Stunde.

Jetzt standen sie allein auf dem Schulhof.

»Hey«, sagte Jonas.

»Hey«, sagte Marie. Sie lächelte etwas.

»Na, wie geht's?«, fragte Jonas.

»Gut, und dir?«, antwortete sie.

»Auch gut«, sagte Jonas und lächelte auch.

»Denkst du das mit der Haarsträhne ist wahr?«, fragte Marie ohne ihr charmantes Lächeln fallen zu lassen.

»Tja, wer weiß«, sagte Jonas und grinste. Marie grinste zurück. Jonas schaute auf die Uhr. In drei Minute begann die Stunde.

»Französisch beginnt gleich«, murmelte er. Sie schaute ihn auffordernd an.

»Na dann los.« Gemeinsam gingen sie ins Schulgebäude und im Treppenhaus trennten sich ihre Wege. Jonas war nun super gelaunt und fühlte sich frei. Jetzt hatte er sogar Lust auf den Test.

Nach dem Unterricht ging Jonas zu seinem Spind um seine Jacke zu holen. Im Spindraum hörte er nichts weiter als ein einziges Schloss klappern. Er ging zu seinem Spind. Das Klappern kam aus seiner Spindreihe. Jonas ging hin und traute seinen Augen nicht. Dort saß Marie. Echt cool, dass sie gerade in dem Moment hier war, fand er.

Venéfaré - Ein FantasyromanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt