Kapitel 10

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Ich sitze gerade im Jet nach New York.
Schon schade, dass ich jetzt wieder heim muss. Ich habe gerade an den Luxus in Masaka gewöhnt.
In spätestens einer halben Stunde müssten wir ankommen. Ich schaue etwas wehmütig aus dem Fenster.
Vielleicht sollte ich mir in New York auch eine größere Wohnung kaufen? Nein. Besser nicht. Eine größere Wohnung würde auffallen und für eine einzelne Person reicht meine Wohnung ja gut.
Musik abspielen. Meine Playlist.
"Thrift Shop" von Macklemore verdrängt jetzt meine Überlegungen und ich sinke in eine Art Halbschlaf.

Das Ruckeln der Landung weckt mich. Die Musik hat sich mittlerweile ausgeschaltet und ich schaue müde aus dem Fenster. Hier in New York ist es erst 13:00 und die Sonne blendet mich. Ich gähne.
"So, wir sind angekommen. Bitte aussteigen.", höre ich Kim, meine Pilotin, reden.
"Jaja..", murmele ich mit immer noch halbgeschlossenen Augen.
Ich hole meinen Rucksack und steige aus.
"Tschüss Kim.", möchte ich mich verabschieden, aber sie ruft mich wieder zurück:
"Hey, vergiss deinen Koffer nicht!"
Das rüttelt mich wieder wach.
"Oh, natürlich!"
Ich gehe schnell wieder zurück und nehme den Koffer.
Beinahe hätte ich mein Vibranium vergessen. Mensch bin ich dumm.
"Danke.", sage ich lächelnd.
Kim lächelt zurück und ich mache mich auf die Suche nach einem Taxi. Ich entdecke eine Gruppe Taxis leer dastehen und rufe eins zu mir.
Und wieder nachhause.

Zuhause angekommen, bezahle ich die Taxifahrerin und gehe dann direkt heim. Ich stecke den Schlüssel ins Schloss und versuche ihn zu drehen. Es funktioniert nicht.
Oh scheiße. Ist das der falsche Schlüssel? Nein, ich habe gar keine anderen Schlüssel. Also warum geht das nicht?
Ich ruckele noch kurz am Schloss herum, dann geht sdie Tür auf.
Gott sei dank. Ich dachte schon...
Drinnen ziehe ich meine Schuhe aus und gehe direkt nach oben in mein Zimmer. In meinem Zimmer falle ich praktisch in mein Bett und schlafe sofort ein. Nur noch dein Gedanke schießt mir durch den Kopf, bevor ich mich ins Land der Träume begebe.
Das Prinzip des Schlafanzugs habe wohl vergessen.

Ich wache auf. Es ist gerade mal 22:17.
Och ne. Jetlag kickt mal wieder übelst. Was soll ich denn jetzt machen?
Mein Magen grummelt und ich fasse einen Entschluss.
Mit schlafen wird heute sowieso nichts mehr, also kann ich genauso gut aufstehen, was essen und den Anzug fertig bauen.
Also stehe ich auf und ziehe mich als erstes um. Ich entscheide mich für eine gemütliche Jogginghose und ein einfaches Oversize T-shirt. Dann gehe ich runter in die Küche zum Kühlschrank. Ich schaue hinein.
Hmm, was besonders leckeres scheint es ja nicht zu geben. Dann gibts halt Müsli. Milch hab ich ja noch.
Nachdem ich mir mein Müsli gemacht habe, setze ich mich auf die Couch und mache den Fernseher an. Dort läuft natürlich um diese Zeit nichts Gutes.
Wow, dann schau ich halt Netflix.
Ich möchte gerade nach der Fernbedienung greifen, da realisiere ich, dass ich gar keinen Netflix-Account habe.
Na toll, sieht so aus als müsste mein Müsli kurz warten.
Netflix Konto erstellen.

Ein paar Augenblicke später scrolle ich durch Netflix.
Also, was tue ich mir heute abend an? Maze Runners? Okay, warum nicht.

Drei Schüsseln und eine Folge später bin ich satt.
Jetzt kann ich endlich meinen Anzug fertig bauen.
Ich schnappe mir den Koffer mit dem Vibranium und gehe hinunter in meinen Keller. Dort mache ich kurzerhand Platz für den Koffer, indem ich alles, was auf dem Tisch liegt, einfach wegschiebe. Vorsichtig lege ich den Koffer auf den Tisch und öffne ihn langsam.
Hmm, ich weiß jetzt nicht was ich erwartet habe, aber leuchten tut das Vibranium anscheinend nicht.
Wäre das hier jetzt ein Film, wären die Zuschauer wahrscheinlich ziemlich enttäuscht, denn das Vibranium ist einfach nur ein Klumpen Metall, gepolstert in weichem Samt.
Nur das innere zählt...
Also beginne ich.

Ich betrachte mein Entprodukt.

Mir gefällt der Anzug

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Mir gefällt der Anzug. Er sieht wirklich gut aus. Vor allen Dingen die schwarze Farbe und die grünen Akzente. Und jetzt mache ich einen Probefllug!
Ich steige auf das Podest, auf welchem der Anzug steht, und das kühle Metall legt sich um mich. Ich drehe und strecke mich.
Alles funktioniert einwandfrei.
Ich habe eine Art Schalldämpfer eingebaut, sodass wenn ich gehe, meine Schritte nicht so laut sind. Leise gehe ich die Treppe hoch zur Haustür.
Es fühlt sich so an, als hätte ich gar keinen Anzug an, so gut funktioniert alles.
Ich öffne die Tür und trete hinaus. Draußen ist es stockdunkel, nur die Straßenlaternen erhellen die Dunkelheit.
Kein Wunder, es ist ja schließlich erst drei Uhr morgens. Ich hole tief Luft.
Alles wird klappen.... Mach dir keine Sorgen.... Deine Kräfte werden dich nicht verlassen.... Flieg jetzt einfach....
Ich hole zwei Schritte Anlauf, mache dann einen kleinen Hüpfer und hebe ab. Es dauert einen Moment, bis sich meine Position stabilisiert hat, dann fange ich an zu steigen. Ich fliege hoch über die Häuser, immer weiter, bis die Stadt aussieht wie kleine Spielzeug Häuschen.
Kann ich auch Saltos machen?
Kann ich. Ich mache mindestens zwanzig Saltos, bis mir schwindelig wird und ich zum Avenger Tower fliege. Meine Füße klacken leicht auf der Oberfläche und meine Magnete schalten sich an. Ich hänge jetzt fast senkrecht zur Wand des Towers und werde nur durch meine Elektromagnete festgehalten.
Hoffentlich machen die nicht schlapp...
Ich lege mich jetzt so auf den Bauch, dass ich, fast wie Spiderman, um den Tower entlang klettern kann. Ich schaue durchs Glas.
Wärmebild-Sicht einschalten.
Momentan hält sich niemand im obersten Geschoss auf.
Also warum nicht?
Ich hangele mich um die Kante und es klackt laut, als ich auf dem Boden des Balkons des Towers lande. Ich bleibe reglos in der Hocke sitzen und blicke nervös um mich.
Hoffentlich hat das jetzt niemand bemerkt...
Langsam stehe ich auf und gehe auf die Tür zu, als mich ein leises Klicken zusammenzucken lässt.
Fehlalarm, es ist nur eine Kamera die sich ausgeschaltet hat, als ich in ihr Blickfeld gekommen bin. Ich muss mich unbedingt an diese neue Funktion gewöhnen.
Mittlerweile stehe ich wieder normal und betrachte die Glastür, welche in das obere Geschoss des Towers führt.
Dickes Glas, feste Fassung,... Eigentlich ziemlich sicher. Aber nicht für mich.
Tür öffnen.
Meine Kraft hackt sich innerhalb von Sekundenbruchteilen in das System und öffnet die Tür. Bemerken wird das garantiert niemand.
Ich bin unaufhaltbar. Für den Moment. Aber für den Moment bin ich unaufhaltbar. Jetzt fehlt nur noch die passende Musik.
Spiele meine Playlist ab.
"Back in Black" von AC/DC fängt an zu spielen und ich muss schmunzeln.
Der Theme-Song von Iron Man. Passend.
Ich schlendere in leichten Schritten in Richtung Bar.
Diesmal wird mich wirklich keiner bemerken. Nicht so wie letztes Mal.
Vor der Bar bleibe ich stehen und schaue mich kurz um.
Schön und gut, das ich jetzt hier bin, aber was soll ich hier machen?
Ich überlege kurz, dann kommt mir eine Idee.
Ich kann ja einen Punkt auf meiner Liste erfüllen! Zwar kann ich Stark jetzt schlecht sagen, wer seine Eltern getötet hat, weil er nicht hier ist, aber ich kann ihm sehr wohl eine Nachricht hinterlassen.
Ich mache mich auf die Suche nach einem Zettel. In einer Schublade der Theke werde ich dann fündig. Es ist ein kleiner Kellner-Block inklusive Kugelschreiber.
Was soll ich draufschreiben? Direkt draufzuschreiben, dass der Winter Soldier seine Eltern umgebracht hat, wäre dumm. Wie wäre es denn, ein Treffen zu vereinbaren? Ja genau, das mache ich.
Als ich fertig bin mit schreiben, reiße ich das Blatt vom Block und lese den Text sicherhaltshalber nochmal durch.

Hi, triff mich morgen um 20:00 am Hafen in dem verlassenen Lagerhaus. Wir müssen reden. Voraussetzung: Wenn du nicht alleine kommst, komme ich nicht.
Pauli

Ich könnte rein theoretisch auch einfach wieder eine SMS oder so schicken, aber einen Zettel zu hinterlassen ist einfach cooler, oder?
Eine Warnung erscheint in meinem Sichtfeld. Der Hausmeister hat gerade den Tower betreten und fängt an, das zu machen, was auch immer ein Hausmeister macht.
Besser ich mache mich jetzt mal aus dem Staub.
Ich gehe wieder raus, schließe die Tür hinter mir und schalte die Kameras an. Dann hole ich tief Luft, nehme Anlauf und springe über die Kante. Ich falle jetzt im freien Fall mit einer Geschwindigkeit von sonstwas den Tower hinunter. Passenderweise spielt jetzt "Skyfall" von Adele und ich muss lächeln.
Jeder im MCU hat einen coolen Free-Fall Moment. Ich jetzt auch.
Kurz bevor ich auf dem Boden aufschlage, schalte ich alle Triebwerke an und bremse den Fall so ab, dass ich gemütlich wieder hoch fliegen kann. Von oben sehe ich schon mein Haus.
Nein, wenn ich ehrlich bin, vermisse ich mein altes Leben nicht mehr. Mein neues Leben ist wirklich unfassbar.

Pauli - Ein Neues LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt