Kapitel 2

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POV: Y/N

Mein Kopf dröhnte, als ich zu mir kam. Der Raum, in dem ich mich befand, war klein und hatte keine Möbel. Die Wände grau und nur ein kaltes Neonlicht, dass den Raum beleuchtete
Zuerst wusste ich nicht mehr, was passiert war, doch der stechende Schmerz an meiner Schläfe erinnerte mich just wieder an das Geschehene. Ein Keuchen entrang meiner Kehle, als der Schmerz immer mehr und mehr zunahm, ich wollte mich krümmen, erst da bemerkte ich, dass ich vollständig fixiert war. Im selben Moment kam ein Mann in einem weißen Kittel herein, trat an die Gerätschaften, die über Schläuche mit meinem Körper verbunden waren, und drückte ein paar Mal auf eine Taste. Durch einen der Schläuche lief eine leicht gelbliche Flüssigkeit und trat dann in meinen Blutkreislauf ein. Fast Augenblicklich wurde der Schmerz erträglich und ich fühlte mich leicht benebelt. Ich atmete auf. Nach ein paar Atemzügen wagte ich es, meine Augen zu öffnen und mich umzusehen.
„Du brauchst dich nicht zu fürchten", sagte der Mann und setzte sich auf die Bettkante, was ein Unwohlsein in mir auslöste.
Ich betrachtete ihn genauer. Er hatte bereits graue Haare und Narben zierten sein Gesicht.
Er lächelte, doch es erreichte nicht seine Augen. Das Lächeln war kalt und ausdruckslos.
„Bin ich im Krankenhaus?", fragte ich leise. Der Mann gluckste etwas herum und antwortete: „Naja nein, nicht direkt. Das hier ist nur ein Labor."
Mir wurde heiß und kalt gleichzeitig. Das hier war kein Krankenhaus. Und der Mann, der auf dem Bett saß, in dem ich gefesselt lag, war auch kein Arzt.
„Wer seid ihr?", fragte ich.
„Wir? Wir nennen uns Hydra. Vielleicht hast du schon einmal von uns gehört."
Ich schüttelte den Kopf.
„Ist auch nicht so wichtig. Viel wichtiger bist du."
Ein Kloß schien in meinem Hals zu stecken und mühsam schluckte ich ihn hinunter.
„Wieso?", krächzte ich nur.
Der Mann schmunzelte.
„Du hast ja wirklich gar keine Ahnung, oder? Du bist etwas besonderes, Y/N. Du hast eine Gabe. Eine Gabe, die wir brauchen."
Ich schnaubte verächtlich.
„Selbst wenn, warum sollte ich euch helfen?" Ich wusste selbst, wie lächerlich das, angesichts meiner misslichen Lage, klingen musste.
Das Grinsen des Mannes wurde breiter.
„Weil wir dich dazu zwingen, meine Liebe. Du hast gar keine andere Wahl."
Mit diesen Worten drückte er einen anderen Knopf an dem Gerät, in dem die Schläuche aus meinem Arm endeten. Eine klare Flüssigkeit bahnte sich ihren Weg durch den Schlauch in meine Vene.
„Was ist das?!", rief ich leicht panisch, das Morphin benebelte immer noch meine Sinne.
„Das ist ein Serum, dass das tiefste Areal deines Gehirns angreift, genau dort, wo deine Angst sitzt. Und wir werden diese Angst nutzen, um dich gefügig zu machen.", erklärte der Mann.
Dann begann es auch schon zu wirken.

Die Folter dauerte Tage. Vielleicht sogar Wochen. Ich weiß es nicht mehr.
Nahrung und Wasser nahm ich durch eine Magensonde auf. Zum Pinkeln brachte mir der Doc nur eine metallene Schüssel.
Viel bekam ich davon allerdings nicht mit.
Ich weiß nur noch, dass es die Hölle war.
Gefangen in einem Kreislauf aus Angst und Schmerz, während sie mir Bilder zeigten, Videos. Sie zeigten mir viel. Tony Stark, SHIELD, sogar Morgan, die Avengers und noch viel viele weitere.
Meine Angst richtete sich auf all das Gute in der Welt. Und aus dieser Angst wurde Hass. Abgrundtiefer Hass.
Irgendwann machte der Mann mich los und half mir, mich aufzusetzen. Mein ganzer Körper schmerzte, wundgelegen nach all dieser Zeit. Die Folter musste sogar mehr als nur ein paar Wochen gedauert haben. Es waren Monate. Doch ich empfand keinen Hass darüber, eher Dankbarkeit.
Der Mann lächelte mich an.
„Weißt du nun, wer die wahren Feinde sind?", fragte er.
Ich nickte. Das wusste ich jetzt.
„Danke Doc.", murmelte ich, „Sie haben mir die Welt offenbart. Ihr wahres Gesicht."
Auch ich lächelte jetzt.
„Ganz genau. Und? Spürst du sie? Deine Kraft?"
Ich fühlte in mich hinein. Irgendwo tief in mir brodelte das, was der Doc als meine Kraft bezeichnete.
Ich nickte wieder.
„Sehr gut.", sagte er nur.

Feuer und Eis - A Loki Lovestory (german)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt