Kapitel 3

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POV: Y/N

Vor Wut kochend sah ich mich um.
Ich befand mich in einer großen Trainingshalle.
Überall lagen Steine, Erde und Felsen. Ich wusste nicht, was ich damit anfangen sollte.
„Y/N, wir werden gleich Projektionen in der Halle erstellen. Ich möchte, dass du deine Kräfte nutzt, um sie zu zerstören. Alles klar?", klang die Stimme des Docs aus dem Off.
Ich nickte.
Dann ging es los.
Die Projektionen kamen in Gestalt der Avengers.
Ich schloss die Augen, sammelte meine Kraft und schaffte es, mit einer bloßen Handbewegung einen der riesigen Felsen zu erheben und schleuderte ihn auf die Captain America Projektion.
Die Projektion zerfiel, doch es kamen zwei Weitere auf mich zugerannt. Mit meinen Armen holte ich aus, ein Luftstrom wie ein Tornado bildete sich und schleuderte die Projektionen gegen die Wand der Halle, wo sie augenblicklich zerfielen.
Ich lächelte.
Mit einem Schnipsen erschuf ich eine lodernde Flamme in meiner Hand.
Als wäre es das Normalste der Welt, formte ich daraus einen Feuerball.
Dann schoss ich  diesen in die Luft, er zerteilte sich und zerstörte beim Aufprall die Übrigen Projektionen.
„Bravo! Bravo!", rief der Doc und kam klatschend zu mir in die Halle.
„Ich hatte nicht geahnt, dass du über solch mächtige Kräfte verfügst.", sagte er schmunzelnd zu mir.
Ein Lachen ertönte aus meiner Kehle.
Meine Kräfte waren entfesselt. Endlich war ich frei.
„Du kannst die Elemente befehlen, Y/N. Das ist eine Gabe. Wir müssen diese Gabe nutzen. Du willst die Welt doch zu einem besseren Ort machen oder?"
„Ja, das will ich, Doc."
„Dann ist es jetzt Zeit für deine erste Mission."

Ich mischte mich unter die Menschen auf New Yorks Straßen. Es war schon dunkel, aber New York ist ja bekanntlich die Stadt die niemals schläft.
Ich trug unauffällige Kleidung, Jeans, ein Shirt und eine Lederjacke.
Hydra hatte mich verkabelt, um mir Anweisungen zu geben.
Ich würde meine Sache gut machen.
Zielsicher setzte ich meinen Weg durch die vollen Straßen fort.
Mein Ziel sollte der Avengers Tower sein.
Hydras größten Feinde waren die Avengers, und sie schienen etwas zu besitzen, dass Hydra dringend brauchte. Ich sollte es für sie stehlen. Natürlich hatten sie mir nicht gesagt, worum genau es sich handelte. Sie sagten nur, wenn ich es sehe, würde ich es wissen.
Ich setzte meinen Weg durch die Menschen weiter fort.
Der Tower befand sich am Ende der Straße. Er war beleuchtet, aber von innen drang kein Licht aus ihm heraus.
Sie schienen alle zu schlafen.
Ich suchte mir einen Ort in der Nähe des Towers, wo mich kaum jemand bemerken würde und nutzte meine Kräfte, um hoch in die Luft zu fliegen.
Ich schoss den Tower entlang bis nach oben. Dort suchte ich nach Deckung um sicherzustellen, dass niemand mich beobachtete.
„Es ist Zeit.", flüsterte ich leise.
Dann ging das Licht des Towers aus.
Die gesamte Stromzufuhr des Towers war abgestellt, und somit auch die Alarmanlage.
Ich landete auf der Dachterasse und schritt leise auf die Glasfront zu.
Mit einer einzigen Handbewegung begann ein Teil des Glases zu schmelzen und sank leise zischend zu Boden.
Ich ging durch die Öffnung hinein.
Vor mir erstreckte sich ein riesiger Raum, der Wohnzimmer, Küche und Esszimmer in einem zu sein schien.
„Du befindest dich im Penthouse, Y/N.", drang die Stimme eines Kollegen von Hydra aus dem Mikro Kopfhörer an mein Ohr.
„Du musst über das Treppenhaus in die Labor Ebene gelangen. Wir wissen weder, wo genau sich die Wohnräume der Avengers befinden, noch das Labor. Sei vorsichtig."
„Alles klar. Dann werde ich es wohl selbst herausfinden müssen.", antwortete ich leise.
Es gab ein riesiges Treppenhaus, das sich durch den gesamten Tower zog.
Ich schlich über die Treppe in das Stockwerk weiter unten.
Es schien keine Schilder zu geben.
Mir schien keine andere Wahl zu bleiben, als die Etage Tür für Tür durchzugehen.
Leise öffnete ich die erste Tür, sie war nicht verschlossen. Das Zimmer dahinter sah aus wie ein Wohnzimmer.
„Hier ist es nicht.", murmelte Hydra aus dem Off, „Verschwinde von dort (Y/N), das hier ist eine Wohnebene!"
Ich fluchte leise und drehte mich auf dem Absatz wieder um.
Seufzend betrat ich wieder das Treppenhaus und ging noch eine Etage weiter hinunter.
Diesmal öffnete ich die erste Tür wieder sehr leise.
Es war ein Schlafzimmer.
In einem großen Bett schlief jemand. Doch ich konnte nicht genau erkennen, wer es war.
Ich wollte gerade die Luft aus dem Körper des Schlafenden ziehen, als dieser plötzlich mit einem grünen Leuchten verschwand.
Verdutzt ließ ich meine Hände sinken und starrte auf das Bett, wo eben noch jemand geschlafen hatte.
Dann spürte ich die Klinge eines Dolches an meiner Kehle.
„Ergib dich, dann lass ich dich vielleicht am Leben.", raunte eine Stimme hinter mir, die mir wage bekannt vorkam, doch ich rührte mich nicht. In mir brodelte kein Hass auf, wie ich es aus den letzten Wochen nur gekannt hatte.
Das war keiner der Avengers.
Der Dolch sank und zwei starke Hände packten mich an den Schultern und drehten mich um.
Vor mir stand ein großer, muskulöser Mann mit langem schwarzem Haar.
Seine grünen Augen musterten mich intensiv.
Doch ich spürte keine Angst. Keinen Hass.
Irgendwie genoss ich dieses Gefühl. Das Gefühl, wieder ich selbst zu sein.
„Wer bist du?", flüsterte ich und vergaß dabei, dass Hydra mithörte.
Diese antworteten sofort: „Y/N? Y/N, denk an die Avengers!"
Doch ich riss das Kommunikationsgerät einfach aus meinem Ohr und trat darauf.
Der Schwarzhaarige ließ mich keine Sekunde aus den Augen.
„Eine Spionin, soso...", sagte er leise und schmunzelte.
Dann ging der Strom des Towers wieder an. Sofort dröhnte ohrenbetäubend die Alarmanlage und überall gingen helle Lichter an.
Ich hörte Lärm aus dem Flur, Türen die aufgerissen wurden und dann Stimmen.
„Loki?!", brüllte eine tiefe Stimme, die mir sehr wohl bekannt war.
Als würde sich ein Schalter umlegen, loderte der Hass in mir auf.
Ich riss mich von den starken Händen los und richtige meine Hände auf die Tür.
Thor erschien in dieser.
Ich ließ eine Flamme in meinen Händen erscheinen und wollte Thor attackieren, als sich plötzlich eiskalte Finger auf meine legten und die Flamme erlosch.
Schon wieder war der Hass verschwunden.
Mein Blick wanderte zu Loki.
Wie aus dem Nichts erschienen schwere Ketten, die mich fesselten.
„Loki, was geht hier vor?", fragte Thor.
„Um ehrlich zu sein bin ich mir selber da noch gar nicht so sicher.", antwortete dieser leise murmelnd, ohne seinen Blick auch nur einmal von mir abzuwenden.
Hinter Thor sammelten sich nun auch andere Avengers.
In mir kämpfte der Hass gegen mich selbst an und ich sank zu Boden.
Es fühlte sich an, als würde mein Kopf explodieren, so sehr wollte der Hass aus mir hervordringen, doch die kühle Aura Lokis schien diesen einzudämmen.
Die Avengers starrten mich verwirrt an, doch ich konnte ihnen keine Erklärung liefern.
Stattdessen begann ich unaufhörlich zu schreien, um diesen brennenden Schmerz in meinem Kopf irgendwie los zu werden.
Ich schrie, bis eine Spritze mich wieder in die wirre Welt der Bewusstlosigkeit schickte.

Feuer und Eis - A Loki Lovestory (german)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt