Kapitel 6

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POV: Y/N

Zufrieden gähnend streckte ich mich und schlug meine Augen auf. Verwirrt sah ich mich um. Ich war nicht mehr in meiner Zelle, sondern in einem krankenhaus ähnlichen Zimmer. Jemand musste mich hierher getragen haben, als ich geschlafen habe.
Erfreut stellte ich fest, dass mein Kopf nicht mehr weh tat.
Das Serotonin überschwemmte mein Gehirn und ich begann zu lachen.
Fast sofort kam Bruce in das Zimmer gelaufen und sah mich skeptisch an.
„Ich... ich hab keine Kopfschmerzen mehr.", rief ich freudestrahlend aus.
Bruce lächelte mich an.
„Den Göttern sei dank. Wie fühlst du dich sonst?"
„Ich bin mir nicht sicher... Ich glaube, vor dir habe ich keine Angst mehr... Aber ich weiß nicht, wie das mit den Anderen wäre."
„Ich denke, wir sollten das testen. Hast du einen Vorschlag, mit wem?"
„Stark.", murmelte ich und sah Bruce an.
Dieser nickte und verließ den Zellentrakt.
Jetzt war mir wieder etwas mulmig zumute.
Würde ich jemals wieder so wie vorher werden? Oder hatte Hydra mich zu sehr manipuliert?

Die Stimmen aus dem Flur ließen mich aus meinen Gedanken aufschrecken.
Stark und Bruce kamen herein.
Stark sah ebenfalls etwas angespannt aus.
„Hey.", sagte er nur.
Meine Atmung wurde ungewollt wieder flacher.
„H-Hey.", stieß ich hervor.
Zögernd setzte er sich zu mir auf die Bettkante.
Wir schienen beide nicht zu wissen, was wir sagen sollten.
„Beruhig deine Atmung, Y/N...", murmelte Bruce und sah mich über den Rand seiner Brille hinweg an.
Erst da viel mir auf, dass ich wieder hyperventilierte.
Ich schloss die Augen und versuchte mich zu entspannen. In Gedanken zählte ich rückwärts von zehn runter. Es half etwas. Langsam öffnete ich meine Augen wieder.
Mr. Stark sah mich traurig an.
Ich erwiderte seinen Blick und nach einem Moment des Zögerns stellte ich die Frage, die am meisten Panik in mir auslöste und mir einfach keine Ruhe ließ.
„Wo ist Morgan?"
Tony lächelte leicht.
„Sie ist okay. Sie ist sicher bei uns, wir konnten sie von Hydra befreien bevor etwas... Schlimmeres passieren konnte."
Ich atmete erleichtert auf und nickte.
„Und... Was wird jetzt mit mir passieren?", fragte ich dann an niemand Bestimmten gewandt.
Bruce und Stark wechselten einen Blick miteinander.
„Du wirst vorerst bei uns bleiben. Bis wir die Gehirnwäsche weitgehend rückgängig gemacht haben. Dann darfst du wieder nach Hause.", antwortete Bruce. Ich nickte beklommen.
„Und was wenn ich... naja, wenn ich nie wieder so werde wie vorher?"
„Das Risiko besteht natürlich. Aber Y/N, Ich werde mein bestes geben.", antwortete Bruce mit fester Stimme, die alle Zweifel aus dem Weg räumte.
Mr. Stark nickte bestätigend und drückte sanft meine Hand, doch ich zuckte bei der nett gemeinten Berührung zusammen.
„Ich denke, du solltest jetzt besser gehen.", sagte Bruce leise zu ihm.
Ohne noch etwas zu sagen, ging er.
„Nun... das lief doch ganz gut, oder?", fragte Bruce mich.
„Ja, naja... Einigermaßen vielleicht."
„Wir schaffen das schon.", erwiderte Bruce.

Die nächsten Wochen lief es immer ähnlich ab.
Einer nach dem Anderen kamen zu mir, um meine Angst zu nehmen. Bei einigen klappte es mehr, bei anderen weniger. Aber irgendwie war ich nie ganz bei der Sache. Meine Gedanken wanderten immer wieder zu diesem Loki.
Bei Loki spürte ich nur diese seltsame Sehnsucht und es zerriss mich innerlich, dass ich ihn nicht sehen konnte. Durfte er nicht zu mir? Oder wollte er nicht zu mir?
Ich konnte es mir nicht erklären. Aber irgendwie stimmte es mich traurig.

Nachts schlief ich kaum und immer wieder wurde ich von Albträumen und Panikattacken geplagt.
Immerhin machte mir Hydra mittlerweile mehr Angst, als die Avengers. Und die Tatsache, dass wenn es mir wieder besser ging, ich zurück musste. Zurück in mein altes, inhaltsloses Leben.

Feuer und Eis - A Loki Lovestory (german)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt