10./ Fortschritt
Die Tage vergingen und mit Kíli ging es nun wieder weiter Berg auf, seine Schmerzen ließen nach und er konnte es kaum abwarten wieder sich richtig zu bewegen. Vor zwei Tagen versuchte er schon ein bisschen durch seine Kammer zu laufen, was ihm sichtlich zu freuen schien, da er nun nicht ständig liegen musste.
Diese Neuigkeit verbreitete sich schnell im Erebor und fast jeden Tag gab es ein Fest. Doch trotz, dass es ihm nun wieder einigermaßen gut ging war ihm anzusehen, dass ihm die Sache mit Tauriel noch zu schaffen machte, doch er wusste das er immer mit Fíli reden konnte, er hatte es ihm versprochen.*~*~*~*~*~*~*~*~
Ich betrat gerade Kílis Kammer, da sah ich schon Fíli, der auf der Kante von Kílis Bett saß und sich mit ihm unterhielt. Seit dem der Streit Vergangenheit war, traf ich Fíli nur noch hier, wieder vereint mit seinem Bruder.
„Was würde ich dafür geben wieder ein Schwert in den Händen halten zu können … „ sagte Kíli mit Sehnsucht in der Stimme, als ich auf die beiden zuschritt.
„Glaubst du denn, du fühlst dich schon kräftig genug?“ wollte Fíli wissen, doch bevor Kíli antworten konnte, stand ich schon am Bett und sie begrüßten mich beide mit einem Lächeln.
„Und wie!“ meinte Kíli mit solcher Überzeugung, dennoch schaute Fíli zu mir, da ich wohl besser Kílis Zustand einschätzen konnte,
„Ist er es?“ fragend blicke mich Fíli an, ich überlegte kurz und nickte dann mit einem leichten Lächeln auf den Lippen, doch Kíli verdrehte nur die Augen als sein Bruder mich das fragte:
„Fíli ich bin kein Zwergling mehr!“ meinte er, doch Fíli blickte mit keiner großen Überzeugung in den Augen zu ihm,
„Da bin ich manchmal anderer Meinung … außerdem bist du mein kleiner Bruder und ich muss auf dich Acht geben.“ meinte er dann, ich musste Lächeln, einen besseren Beschützer und großen Bruder gibt es in ganz Mittelerde nicht.
Kurz nachdem Fíli dies gesagt hatte flüsterte Kíli leicht eingeschnappt „Der kleine Bruder, der größer ist als du.“, schon schlich sich ein leichtes Grinsen auf meine Lippen, auch Fíli schien mitbekommen zu haben was Kíli gesagt hatte und meinte:
„Also gut … wenn du unbedingt wieder ein Schwert halten willst … dann hol ich dir eins.“.
Schon schlich sich ein Lächeln voller Freude auf Kílis Lippen, er hatte das erreicht was er wollte, schon verließen Fíli und ich die Kammer um es zu holen.Auf dem Weg zu Waffenkammer unterhielten wir uns.
Immer noch etwas grinsend fragte ich:
„Kíli hält es wohl nicht lange ohne kämpfen aus, oder?“, selbst Fíli musste dabei lächeln und schüttelte den Kopf, „Nein, nicht wirklich, aber so ist er halt.“, wieder musste ich lächeln.
Wenig später erreichten wir endlich die Waffenkammer, sie enthielt jetzt noch mehr Waffen, zumindest konnte ich mich nicht erinnern, dass es so viele waren, als ich das letzte Mal hier war.
Während Fíli, die geeignete Waffe für seinen Bruder suchte, schaute ich mich in der Waffenkammer etwas um. Im hinteren Teil waren Vitrinen mit mehreren Waffen, alle waren kunstvoll geschmiedet, eine ganz besonders und … sie kam mir so vertraut vor. Kenne ich diese Waffe nicht?
Bevor ich weiter nachdenken konnte rief mich Fíli, er hatte ein passendes Schwert gefunden und wollte wieder zu Kíli. Ich folgte ihm aus der Kammer, war aber im Gedanken noch immer bei dem Schwert.Als wir wieder zurück bei Kíli waren, lag er nicht im Bett, sondern versuchte sich ein bisschen in seiner Kammer die Beide zu vertreten. Schon als wir den Raum betraten, hatte Kíli ein großes Lächeln im Gesicht, schnell ging Fíli zu ihm und gab ihm das Schwert.
Kaum in der Hand, schwang er es herum und tat so als ob er gegen Jemanden kämpfte, ich stand noch an der Tür und schaute Kíli dabei zu, laut Fílis Blick zu urteilen war er wieder der Kíli von früher.
Wild, kämpferisch und waghalsig.
Doch lange konnte ich nicht ihnen zuschauen, da meine Gedanken wieder zu dem Schwert wanderten. War es wirklich das … für das ich es halte?Nach einer Weile begann mein Magen zu knurren, auch Fíli und Kíli blieben von dem Hunger nicht verschont.
„Wir sollten dann runter und zum Abendessen.“ meinte Fíli und blickte zu mir, ich nickte, auch wenn ich wusste das es bestimmt wieder ein Fest war, heute wollte Bombur ein großes Menü kochen.
„Abendessen?“ fragte Kíli und man merkte, dass er großen Hunger hatte,
„Ja, Abendessen. Bombur wollte heute ein großes Menü kochen.“ als Fíli das sagte, hörte ich Kílis knurrenden Magen bis zu mir und ich stand am anderen Ende seiner Kammer.
„Kann ich mitkommen?“ fragte er schließlich und Fíli schien sichtlich überrascht.
„Ähm … also ….“ brachte er nur hervor und Kíli sagte mit leicht genervter Stimmte: „Fííílii …“.
„Ach also schön …“ meinte dieser dann und ich musste mir ein Lachen verkneifen, ich hab langsam das Gefühl, dass Fíli seinem Bruder zurzeit irgendwie nichts richtig abschlagen konnte.
Schon war Kíli langsam auf den Weg zu Tür, das Laufen auf längerer Zeit schien für ihn ziemlich anstrengend zu sein, kein Wunder, er hatte wochenlang gelegen.
Es dauerte etwas bis wir den Speisesaal erreichten, doch das was dann geschah war für Kíli die ganze Mühe wert, als er den Saal betrat waren alle Augen auf ihn gerichtet, alle jubelten vor Freude und stürmten zu ihm. Bofur war der erste mit der Umarmung, diese war aber sehr fest, was Kíli kurz vor Schmerz aufstöhnen ließ,
„Oh tut mir leid.“ meinte dieser mit Schuldgefühlen,
„Nichts passiert, Bofur.“ meinte Kíli und war froh wieder mit den anderen Zwergen versammelt zu sein.Kaum war Kíli von allen im Empfang genommen begann das Fest.
Als Bombur gemeint hatte er wolle ein großes Menü kochen, meinte er auch groß. Der ganze Tisch in dem Saal war voll mit Essen. Von Braten bis Eintopf, alles war vorhanden und die Zwerge schlangen das Essen hinunter als gäbe es keinen Morgen.
Später gab es noch Wetttrinken und dann wurde getanzt, was ziemlich amüsant war, denn der größte Teil war sturzbetrunken.
Aus allen Ecken des großen Raumes klang Gelächter und Musik, doch dann fiel mir auf das Kíli noch an dem Tisch saß, während alle anderen schon längst durch den Raum tanzten. Ab und zu schauten die Zwerge zu ihm, doch sie dachten bestimmt Kíli ist müde und tanzt deswegen nicht mit, doch sie konnten ja nicht wissen was genau mit ihm los war, ich hoffte so sehr das er bald ihren Tod akzeptieren würde.
Das Fest ging noch bis tief in die Nacht und es wurde langsam stiller im Saal. Fíli kam zu mir und meinte wir sollten langsam schlafen gehen. Schnell verabschiedeten wir uns noch und schon gingen wir langsam mit Kíli, der mittlerweile schon fast eingeschlafen war, die Treppen hinauf zu seiner Kammer und kaum lag er in seinem Bett, war er schon eingeschlafen.Wir wollten gerade gehen, da fiel mir das Schwert war wir für Kíli geholt hatten ins Auge, hatte es vergessen.
„Wir sollten das Schwert noch zurückbringen.“ sagte ich flüsternd zu Fíli, dieser nickte kurz und schlich sich an Kílis Bett vorbei um es zu holen. Kurz darauf verließen wir Kílis Kammer und gingen erneut die vielen Treppen hinunter um das Schwert zurück in die Waffenkammer zubringen.Als wir dort ankamen und Fíli das Schwert zurücklegte, ging ich noch einmal zu der Vitrine um es mir das Schwert, was mir so bekannt vorkam, noch einmal anzuschauen. Ich nahm es heraus, wobei ich bemerkte, dass das Schwert in zwei Hälften gebrochen war, dann hielt ich es in den Lichtschein der Fackel.
Der Griff war aus dunklen Leder und die Klinge war aus besten Eisen und die Mitte zierten Runen. „Seelen Erlöser“ stand dort geschrieben.
Schon schossen mir Bilder durch den Kopf. Eine Schlacht. Ein weißer Ork. Das Schwert das in zwei brach, bei einer solchen Wucht. Und … mein Vater.
Vor Schreck ließ ich das Schwert fallen, das Geräusch hallte in der ganzen Kammer wieder und Fíli blickte erschrocken zu mir. Ich versuchte mich zu beruhigen und hielt mir eine Hand an die Stirn.
Was war das gerade? Warum sehe ich solche Dinge? Tausend Fragen schossen mir durch den Kopf. Fíli ging schnell zu mir:
„Alles in Ordnung?“ fragte er noch immer sichtlich erschrocken,
ich antwortete nicht auf seine Frage sondern sagte mit leicht zitternder und ungläubiger Stimme:
„Das ist das Schwert meines … Vaters …“
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Die Seele Mittelerdes
FantasyTalja, Tocher einer Elbin und eines Zwerges. Ihre Mutter starb schon früh, ihr Vater in der Schlacht der fünf Heere, sein letzter Wunsch brachte sie zum Erebor. Dort erkannte sie später das in ihr mehr steckt als sie je geglaubt hatte. (Thorin, Fíl...