3./ Folgen der Schlacht
Als der nächste Morgen anbrach war ich bereits wach, ich hatte die Nacht kein Auge zu getan wegen dem was ich gestern gesehen hatte. Ich konnte nie mit ansehen wie jemand schwer verletzt war und ich ihm nicht helfen konnte.
Ich war so im Gedanken versunken das ich zusammen zuckte als es an meiner Tür klopfte, sofort stand ich auf und öffnete sie. Es stand ein alter Zwerg davor, „ Guten Morgen, sie werden zum Frühstück gebeten.“, ich nickte, dann schloss ich die Tür, zog mich um und ging langsam die Treppe hinunter. Ich wusste nicht genau wo ich hinsollte, aber ich hörte Gespräche und Tellergeklapper, also ging ich einfach dem Geräusch nach.
Es dauerte nicht lange und ich war vor einer großen Tür, ich atmete tief durch und öffnete sie langsam, schon sah ich einen großen Tisch der mit so viel Essen gefühlt war das man Tage hätte brauchen können um alles zu essen. Ich sah mich erst mal um und blieb dann bei einem alten Zwerg ,mit langen weißem Bart, hängen der mich anschaute und sagte „Setzt dich ruhig, Liebes.“, ich nickte schüchtern und setzte mich auf den freien Stuhl, ich bemerkte erst danach das er neben einem großen Stuhl war, er glich mehr einem kleinem Thron als einem Stuhl. Wenig später kamen noch andere Zwergen und setzten sich schneller als ich bemerkte hatte das sie da waren hin und begangen zu essen, dann öffnete sich das Tor erneut und Thorin trat ein gefolgt von dem blonden Zwerg.
Alle Zwerge hörten sofort auf mit essen und standen auf, ich tat es ebenfalls.
Thorin stellte sich an seinen Platz, der wie ich ahnte der kleine Thron war, mir gegenüber stellte sich der blonde Zwerg, sein Gesicht war noch immer leer und traurig, er schaute kurz zu seiner linken auf den einzig leeren Stuhl im Saal und schien nun noch trauriger zu werden.„Guten Morgen, ich hoffe ihr hattet eine gute Nacht und seit ausgeruht genug um euren Aufgaben weiter nachzugehen.“ sagte Thorin dann schaute er mich an, „Wir werden ab heute ein neues Gesicht im Erebor haben.“, als er das sagte schauten alle mich an und ich hätte im Boden versinken können,
„Ihr erinnert euch bestimmt noch an Talion.“, alle Zwerge nickten und ihre Gesichter waren nicht von Freude sondern von Trauer erfüllt, „Dies ist seine Tochter, sein letzter Wunsch war es wie ihr wisst sie herzubringen, sie wird nun mit hier leben und natürlich auch helfen Erebor neu aufzubauen.“, er schaute mich an,„Ich hatte von deinem Vater erfahren, dass du sehr gut im Heilen bist. Dieser Krieg hat viele Verletzte gefordert und wir haben nur einen Heiler, also wirst du Oín“ , er schaute einen alten Zwerg mit Hörgerät an „ helfen sie gesund zu pflegen.“, ich nickte, er tat es ebenfalls und wir setzten uns und die Zwerge begannen zu essen, nur ich hatte keinen richtigen Hunger, aber ich versuchte ein paar Bissen. Der blonde Zwerg mir gegenüber starrte die ganze Zeit nur auf seinen Teller und rührte nichts an, Thorin beugte sich zum ihm und flüsterte bittend, „Fíli bitte iss etwas.“, doch der blonde schüttelte nur den Kopf und Thorin seufzte und aß dann weiter, dann stand Fíli auf und verließ den Saal ich schaute ihm sorgend hinterher, Thorin ebenfalls, dann seufzte er erneut stand aber nicht auf um ihm hinterher zu laufen, wahrscheinlich wusste er wo er hingehen würde.
Nachdem essen wurde ich gleich von Oín gebeten mitzukommen um die Verletzten zu behandeln, es waren sehr viele aber nur wenige hatte schlimme Verletzungen die lange brauchten um zu verheilen.
Als auch der letzte versorgt war begann es schon zu dämmern, ich wickelte dem letzten Zwerg einen neuen Verband um, dann gingen wir aus dem Zimmer hinaus auf den Gang, „Du warst heute eine große Hilfe, Talja, vielen Dank, heute war es das erst mal, ich muss mich noch um einen Verletzten kümmern, aber seine Verletzung ist viel komplizierter zu behandeln als die von den anderen. Ich bring dich noch in dein Zimmer, es liegt auf meinem Weg.“, ich nickte und sagte dann „Aber könnte ich dir nicht trotzdem helfen? Bei irgendwas kann ich es bestimmt.“.
Er dachte nach, „Nun …“ er rieb sich den Kopf, „Also gut, etwas Hilfe kann nie falsch sein … dann komm mit.“ sagte er und wir gingen viele Treppen hinauf bis wir in dem Gang waren wo mein Zimmer war, wir liefen aber daran vorbei bis zu Tür wo ich am Abend meiner Ankunft hineingeschaut hatte. Sofort kamen mir die Erinnerungen.
Oín öffnete langsam die Tür und ging hinein, ich zögerte etwas als ich wieder den blonden Zwerg am Bett sah, doch dann trat ich langsam ein, Oín ging zum Bett „Talja gebe mir bitte die Kräuter, sie sind in dem Schrank dort.“ ich nickte und ging zum Schrank und suchte die Kräuter, während ich das tat legte Oín eine Hand auf den Stirn den braunhaarigen und schüttelte sorgend den Kopf, dann schaut er in das traurige Gesicht des blonden Zwerges. Als ich die Kräuter fand gab ich sie schnell Oín und trat ein paar Schritte zurück, er zerkleinerte die Kräuter und gab sie in eine Schale, „ Talja, würdest du bitte heißes Wasser holen?“, er schaute zu mir und ich nickte, „Gut beeile dich bitte, das Wasser ist unten in der Küche ich hatte es dort schon bereitgestellt.“, ich nickte erneut und verließ schnell den Raum.
So schnell ich konnte, lief ich die Treppe hinunter und suchte die Küche, als ich sie fand und hinein ging sah ich gleich auf dem Tisch einen Krug wo Dampf hinaufstieg, schnell nahm ich ihn und ging vorsichtig aber so schnell wie möglich die Treppen wieder hoch, um es Oín zu bringen.
Als ich wieder das Zimmer betrat war Oín gerade dabei den Verband des braunhaarigen zu entfernen, ich ging vorsichtig zu ihm und stellte den Krug auf den Nachttisch, dabei sah ich kurz die große Wunde am Brustkorb, er blickte zu mir „Danke, nehme bitte die Kräuter in der Schale und gieße das Wasser darüber und lege dann diese Tuch darin.“, dann wandte er sich wieder dem Verletzen zu, ich tat wie mir geheißen, gab das Wasser in die Schale und dann legte ich das Tuch was mir Oín gab auch darin. Nach ein paar Augenblicken als das Tuch voll mit der Kräuterlösung war nahm Oín es, rang es aus und legte es auf die große Wunde, der braunhaariger zog scharf die Luft ein und schrie vor Schmerz, der blonde Zwerg legte einen Arm hinter den Kopf des braunhaarigen, „Ist gut, Kíli.“ sagte er beruhigend, dann legte Oín einen neuen Verband an, als er fertig war stand er auf, er wollte gerade zu dem blonden Zwerg etwas sagen, da sprach dieser aber, „Ich bleibe bei meinem Bruder.“, er hielt ihn immer noch in den Armen.
„Kíli braucht Ruhe, Fíli.“ sagte Oín.
„Die bekommt er, aber ich bleibe bei im falls etwas nicht stimmt.“, sagte er und schaute Oín mit seinen blauen Augen an, Oín sah ihn und dann Kíli an, er seufzte, „ In Ordnung.“ sagte er dann ging er zur Tür, „Komm Talja, es ist spät.“, ich nickte dann verließ er den Raum, kurz bevor ich ging schaute ich noch einmal zu Fíli.
„Falls etwas passiert, mein Zimmer ist gleich gegenüber.“, sagte ich und war überrascht, dass ich es gesagt hatte. Der blonde drehte seinen Kopf zu mir und nickte mit traurigem Blick, dann wandte er sich wieder zu seinem Bruder der schwer atmete, er streichelte ihn über sein Haar um ihn zu beruhigen, ich atmete tief durch dann verließ sich das Zimmer und ging zu meinem und verabschiedete mich von Oín, dann ging ich in mein Zimmer.
Als ich da war dachte ich „ Es muss doch eine bessere Methode geben ihm zu helfen.“, ich ging zum Schrank und suchte das Buch heraus was mir meine Tante gab und suchte nach einer guten Behandlungsmethode für sehr tiefe Wunden, schnell fand ich eine und las mir die Seite mehrmals gut durch.
Dort steht das sich die Pflanze Arnika sehr gut dafür eignet, sie ist entzündungshemmend und schmerzlindernd. Sie muss zerkleinert werden, dann frisch auf die Wunde gelegt und mit einem feuchten Tuch befestigt werden.
„Das muss ich Oín gleich morgen früh sagen.“ dachte ich und legte das Buch auf meinen Nachttisch, zog mich um, legte mich auf mein Bett und schloss die Augen.
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Die Seele Mittelerdes
FantasyTalja, Tocher einer Elbin und eines Zwerges. Ihre Mutter starb schon früh, ihr Vater in der Schlacht der fünf Heere, sein letzter Wunsch brachte sie zum Erebor. Dort erkannte sie später das in ihr mehr steckt als sie je geglaubt hatte. (Thorin, Fíl...