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Jisung PoV

Eilig lief ich durch den überfüllten Schulflur. Ich musste hier so schnell wie möglich raus, damit ich mich beruhigen konnte. Mein Herz raste wie verrückt und ich wurde panisch. Dabei wollte ich doch einfach nur diese scheiß Treppe hoch. Die Schüler vor mir schienen sich dabei jedoch ziemlich Zeit zu lassen und mussten dabei natürlich auch die ganze Treppe in Beschlag nehmen. Konnten die sich nicht einfach verziehen?

Ich suchte Halt am Geländer neben mir, dass mir durch das graue Gestein, auf dem es befestigt war, nur noch mehr das Gefühl gab, eingeengt zu sein. Es war viel zu laut und durcheinander für mich, was mich viel zu sehr überforderte und durcheinander brachte, weshalb ich fast in einen Fünftklässler rein lief, der mich verschreckt ansah, dabei war ich nicht einmal wirklich gruselig. Ich wirkte vielleicht ein wenig verschreckend, durch die lange Narbe, die sich über meine Brust bis zu meinem Gesicht hoch zog und bei der ich es inzwischen aufgegeben hatte, sie jeden Tag zu verstecken, aber ich war nun wirklich einer der harmlosesten Menschen auf diesem Planeten. Um nicht zu sagen, ich war ein Langweiler, der einfach nur ein bisschen vereinsamt war.

Erleichterung machte sich in mir breit, als ich endlich das Ende der Treppen erreichte und ich mich an den Schülern vor mir vorbeidrängen konnte, um zu meinem Klassenraum zu kommen, wo ich mich auf meinen Platz ganz außen am Fenster fallen ließ und noch einmal kurz versuchte mich zu beruhigen, bevor ich meine Sachen auspackte und leicht anfing zu träumen, bis der Lehrer ins Klassenzimmer kam. er schien noch unmotivierter als ich, falls das überhaupt möglich war, doch meine Aufmerksamkeitbekam er immer noch nicht wirklich. Stattdessen fokussierte ich mich weiter auf das Gesicht des Jungen, der schräg vor mir saß. Lee Minho. Der wohl schönste Junge, dem ich je begegnet war.

Jeder liebte Minho. Er kam sehr gut bei den Mädchen an und auch einige der Jungen standen auf ihn, doch er hatte noch nie wirklich Interesse an jemandem erwidert, was mir viel Platz für meine kleinen Fantasien und Fragen ließ. Manchmal stellte ich mir vor, wie es wäre, wenn ich einfach aufstehen würde, um ihn zu küssen. Selbst wenn es nur ein einziger Kuss wäre... Ich wollte diese Lippen unbedingt auf meinen spüren, wollte seine Zunge an meiner spüren, dass er meine Beine spreizte und mich durchnahm. Okay, vielleicht wollte ich mehr als einen Kuss. Ich wollte seins sein. Auch wenn es nur für eine Nacht war.

Sehr lebhafte Bilder tauchten vor meinem inneren Auge auf, doch ich versuchte sie zu unterdrücken. Das hier war immer noch Unterricht und ich konnte es mir nicht leisten, nicht aufzupassen, denn der Lehrer mochte mich nicht besonders und das zeigte sich auch in meinen Noten. Außerdem gab es angenehmeres als einen Ständer in der Schule zu bekommen.

"Jisung, hör auf damit, Minho ein Loch in den Kopf zu starren und ließ den Text vor. Knutschen könnt ihr später noch, aber in meinem Unterricht wird sich konzentriert."

Ich schlug schnell die Seite auf, die an der Tafel stand und versuchte nebenbei noch Minho's Reaktion mitzubekommen, doch konnte sie nicht sehen. Stattdessen begann ich mit zittriger Stimme den Text vorzulesen.

"Da waren wir schon. Zweiter Absatz, Han!", korrigierte mein Lehrer mich, weshalb meine Klasse anfing zu kichern. Meine Kehle schnürrte sich langsam zu, aber ich versuchte es so gut wie möglich zu ignorieren, was sich jedoch recht schwierig gestaltete.

"T-tut mir leid.", stotterte ich und laß nun den zweiten Absatz, wobei nach jedem Wort der Kloß in meinem Hals wuchs.

"Das Gestottere hält ja kein Mensch aus. Jinhyuk, ließt du bitte weiter?"

Ich schwieg und schluckte meine Tränen runter. Anscheinend war ich nicht nur ein Langweiler sondern auch noch ein Weichei. Ich versuchte mich zusammen zu reißen, was mir auch gelang, als ich ein leises "Ist okay, Ji. Du hast es versucht und er ist ein echtes Arschloch, wenn er das nicht bemerkt.." hörte, das mich sofort ein wenig aufheiterte.

Es war nicht echt. Das war es nie. Es war Minho's Stimme, die sich nach über einem Jahr, das ich nun schon auf ihn stand, in meinen Kopf gesetzt hatte, wie der Ohrwurm eines wunderschönen Liedes, das einen immer begleitete und einen beruhigte. Er war immer für mich da, auch wenn er es nicht wusste. Der Ältere wechselte kaum ein Wort mit mir und dennoch war er an einigen Tag mein einziger Halt.

Ich verschränkte meine Arme auf meinem Tisch und legte meinen Kopf darauf ab, um aus dem Fenster zu sehen und für einen kurzen Moment zu verschwinden. Nur für ein paar Sekunden lag ich in etwas, das ich mir als Minho's Bett vorstellte und kuschelte mich ihn, während er mir beruhigende Worte zu flüsterte und mir sagte, wie sehr er mich doch liebte. Den ganzen Unterricht über driftete ich zurück an diesen Ort mit ihm, den ich nie wirklich besucht hatte. In meinem Kopf war nur noch Platz für seinen Namen. Selbst als er mich zu Unterrichtsschluss vor der Tür beiseite rempelte, konnte ich ihn noch immer nur als den Menschen sehen, der mir immer beiseite stand und in den ich mich verliebt hatte.

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Ich denke, es kommen hier jetzt jeden Tag 1-3 Kapitel wieder, sodass ich das Ende in Ruhe fertig schreiben kann. Ich hatte die Story nur runter genommen, weil ich nicht mehr wusste, was ich schreiben sollte, aber jetzt hab ich eine Idee und dann kann ich auch schreiben

Headcrush || MinsungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt