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Jisung PoV

"Oh mein Gott, dieses Essen ist der Wahnsinn...", meinte ich, als wir unser Essen bekamen und begannen es zu verspeisen. "Aber wie soll ich das alles essen?"

"Iss so viel, wie du eben kannst, und den Rest packen wir dir ein, dann kannst du das morgen Mittag essen."

"Ja!", freute ich mich, weshalb er mich nur aus liebevollen Augen ansah, was mich augenblicklich ein wenig schüchtern werden ließ.

"Du bist echt knuffig.", lächelte er und drückte meine Wangen mit einer Hand zusammen, während ich sie aufplusterte. "So süß!"

"Iss weiter...", murmelte ich mit inzwischen knallroten Wangen. Er lachte nur einmal kurz und tat dann, was ich gesagt hatte.

"Weißt du...?", begann ich ein neues Gesprächsthema, da es mir zu still neben ihm war.

"Was denn?"

"... Hab's vergessen."

"Ach, vielleicht fällt es dir ja wieder ein und dann erzählst du es mir."

"Mache ich.", lächelte ich und aß weiter.

"Ist das nicht furchtbar anstrengend mit einem Sohn wie ihm?", hörte ich auf einmal eine bekannte Stimme von einem Tisch, den ich durch den kleinen Sicht Schutz, der nur Teile verdeckte, kaum wahr genommen hatte. Doch nun erkannte ich die beiden Personen, die dort saßen und sich über jemanden lustig machten.

"Jisung war als Kind schon der Horror. So laut und nervtötend... Immer wollte er im Mittelpunkt stehen. Und wie du bereits sagtest: Menschen ändern sich nie."

Unkontrolliert schluchzte ich einmal laut auf, doch es schien meine Mutter und ihren Freund nicht zu stören. Sie lachten einfach weiter, während Minho mich besorgt musterte und einen Arm um mich legte.

"Was ist denn los, Ji...?", fragte er vorsichtig, woraufhin ich nur in Richtung meiner Mutter nickte.

"Zumindest verbringt er jetzt seine Zeit mit diesem komischen Jungen. Dann habe ich Ruhe von ihm, bevor er vergisst, wie man mit anderen Menschen umgeht.", kam es wieder von ihr, weshalb nun langsam Tränen in die Augen stiegen.

"Lass uns gehen, Hannie... So eine Scheiße musst du dir nicht anhören."

"E-es tu-t weh, Minho...", schniefte ich und begann ein wenig zu weinen, weshalb er mich in seine Arme zog und mir immer wieder beruhigend über den Hinterkopf strich.

"Ich weiß, mein Hübscher... Ich weiß... Wir sind gleich hier weg, dann hört es auf...", antwortete er und drückte mir einen Kuss aufs Haar. "Entschuldigung? Könnten Sie uns das einpacken und mir dann die Rechnung bringen?"

"Selbstverständlich."

"Siehst du, Baby? Wir sind so gut wie weg..."

"Manchmal wünsche ich mir echt, er hätte es damals nicht überlebt.", hörte ich die Worte, die mir am allermeisten wehtaten.

Nun weinte ich immer mehr und begann heftig zu zittern.

"Hör mir gut zu, Liebling... Versuch das zu ignorieren und hör mir zu: Du bist ein wunderbarer junger Mann. Ich bin mehr als nur froh, dass ich dich bei mir habe und meine Zeit mit dir verbringen darf. Dass du mich in dein Leben lässt. Und ich bin stolz auf dich. So unglaublich stolz darauf, dass du dich nicht unterkriegen lässt...", erzählte er, doch seine Worte kamen kaum richtig bei mir an.

"Ich will hier weg, Minho... Ich will nur noch hier weg."

"Wir gehen gleich, Ji... Der Kellner ist jeden Moment hier..."

"Tut mir leid, dass das Date ruiniert habe..."

"Han Jisung! Du hörst mir jetzt zu! Du hast rein gar nichts ruiniert oder kaputt gemacht oder was weiß ich. Du bist mir wichtig, verstehst du?"

Ich nickte beschämt und drehte meinen Kopf in Richtung meiner Mutter, die uns nun bemerkt hatte. Doch kaum trafen ihre Augen meine, musste ich den Blick wieder abwenden.

"Ihr Essen...", meinte der Kellner vorsichtig und stellte eine Tüte mit den Boxen auf den Tisch. "Geht auf's Haus. Anweisung vom Chef. Er meinte auch, ich solle Ihnen da noch was Süßes mit dazu geben. Ist gut für's Herz."

"Danke.", schniefte ich. "Lass uns jetzt bitte gehen, Minho... Will nach Hause..."

"Wir gehen sofort, Hannie...", antwortete er und stand auf, wobei er meine Hände hielt und mir ein wenig half. Als wir standen, nahm er das Essen mit und legte dann einen Arm um meine Taille, ehe er sich dem Kellner zuwandte. "Danke nochmal."

"Dafür doch nicht. Dann wünsche ich Ihnen beiden noch einen schönen Abend."

"Ihnen auch...", murmelte ich, bevor ich gemeinsam mit Minho ging, wobei ich genaustens die Blicke meiner Mutter auf mir spürte, aber ich schaffte es nicht zu ihr zu sehen. Dafür fehlte mir gerade die Kraft. Stattdessen legte ich nun ebenfalls meinen Arm um Minho's Taille und lehnte meinen Kopf ein wenig gegen seine Schulter, während weiter Tränen über meine Wangen liefen.

"Wie kann man denn so etwas über sein eigenes Kind sagen...? Und dann auch noch, wenn es so jemand tolles ist wie du...", wunderte sich Minho.

"Können wir... Können wir über Was anderes reden? Ich will da gerade nicht weiter drüber nachdenken..."

"Natürlich, mein Kleiner... Wir machen es uns gleich erstmal bequem und füttern dich, bis du platzt."

"Danke, Min."

"Dafür doch nicht. Ich will doch nur auf dich aufpassen..."

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Headcrush || MinsungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt