5. Kapitel

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Ich war wie benebelt, was hatte ich da bitte gerade getan? Scheiße, scheiße, scheiße, ich habe Jeon Jungkook geküsst. Mein Feind, meinen Ex! Nein Y/N nein, das darfst du nicht zulassen. Du bist ein Mafia-Boss verdammt. Das war nur ein Kuss mehr nicht. Ein Kuss wie bei den ganzen anderen Männern, die du benutzt, um Spaß zu haben.

Tae riss mich aus meinen Gedanken. „Ist alles okay?" „Ja alles ist bestens!", erwiderte ich schnell. „Na dann ist ja gut. Los komm! Sora hat etwas herausgefunden."

Sora blickte mich stolz an. „Das Hauptquartier der Reds befindet sich in Berlin Kreuzberg im Inneren einer Tiefgarage. Wir haben herausgefunden, dass überall auf der Welt geheime Treffen stattfinden und ich weiß, wo das nächste ist. Morgen im ehemaligen Friedhof Rummelsburg wird es einen Waffenaustausch geben. Wir müssen einem Mitglied der Reds nur auflauern, schon haben wir es. Es wird auch nicht so schnell auffallen das es fehlt. Solche Aufträge werden vor allem Mitgliedern in niedrigeren Rängen übertragen." „Das ist einfach perfekt!", hörte ich Jungkook hinter mir erfreut sagen. „Ja ist es", erwiderte Sora.

Ich ging relativ früh zu Bett, da ich völlig fertig war. Alles tat mir weh und ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Ständig musste ich an Jungkook denken. Daran, wie wir uns angesehen hatten, sich unsere Lippen berührten und unsere Zungen miteinander spielten. Keks kam an mein Bett getapst und sah mich aus seinen treuen braunen Augen an. Ich klopfte auf mein Bett, woraufhin er hinaufsprang. Gemeinsam schliefen wir ein.

Zu meiner großen Freude hatte ich keinen Albtraum. Am nächsten Morgen entschied ich mit Keks spazieren zu gehen, schließlich konnte das nicht jeden Tag Tae übernehmen. Als ich zur Tür hinausging, hörte ich Schritte hinter mir. „Darf ich mitkommen?", fragte Jungkook mit einem leichten Lächeln. „Ja natürlich!", antwortete ich.

Wir gingen schweigend nebeneinander und sahen dabei zu, wie Keks an jedem Baum stehen blieb. Er versuchte ständig nach Hause zu rennen, doch ich pfiff ihn immer zurück. Keks hatte es nicht so mit Bewegung. Seine Leidenschaft war das Fressen. Jungkook sah ihm grinsend dabei zu. „Dein Hund ist aber nicht so die Sportskanone!", stellte er lachend fest. „Hallo, das ist ja wohl der sportlichste Hund der Welt!", erwiderte ich grinsend. Wir schwiegen eine Weile, bis Jungkook sagte: „Y/N das mit gestern ich weiß nicht, was da über mich kam. Es tut mir leid." „Ach das war doch nichts alles gut!" „Du bist nicht sauer?" „Wieso sollte ich sauer sein?" „Keine Ahnung", erwiderte Jungkook. Es folgte wieder eine längere Redepause, bis er sagte: „Du bist wirklich gut in deinem Job." „Danke", antwortete ich.

Wir waren fast zu Hause, als er fragte: „Wie hältst du dieses Leben eigentlich aus?" Ich schaute zu Boden und antwortete dann leise: „Ich lasse nichts mehr an mich heran, so kann mich niemand verletzten." „Das glaube ich dir nicht", entgegnete er mir. „Nein tust du nicht?" „Nein tue ich nicht. Du hast Albträume Y/N und erzähl mir nicht, dass dich der Tod des Jungen kaltgelassen hat." Ich gab keine Antwort, sondern lief schnell weiter.

Nach dem Spaziergang trainierte ich mit Abba. Es lief besser als beim letzten Mal. Ich konnte ihn abwehren und hielt viel länger durch. Am Ende war er zufrieden mit mir. Jungkook und ich kämpften noch einmal miteinander. Ich besiegte ihn sofort. Anschließend wollte ich duschen gehen.

Ich klopfte nicht an, weil ich dachte, dass er sowieso nicht da ist. Damit lag ich jedoch falsch. Ich öffnete die Bad-Tür und ein nackter Jungkook stand vor mir. Ich hatte freie Sicht auf sein Sixpack und alles andere. „Oh mein Gott entschuldige!", sagte ich geschockt und knallte die Tür zu. Daraufhin wartete ich, bis sich die Tür wieder öffnete. Wieso ich nicht gegangen bin? Ich habe keine Ahnung.

Jungkook hatte sich nun wenigstens ein Handtuch umgebunden. Er blickte mich verlegen, aber irgendwie auch belustigt an. „Und hat dir gefallen was du gesehen hast?", fragte er grinsend. Ich spürte wie ich knallrot wurde. Na toll, jetzt wurde ich vor einem Mafia-Boss auch noch rot.

„Ja schon wem würde das denn bitte nicht gefallen?", entgegnete ich so kühl ich konnte. Jungkook lachte los. Mir wurde immer wärmer. Bloß weg hier, du machst alles nur noch schlimmer. „Echt, dir hat es gefallen? Ich kann dir noch mehr zeigen, wenn du willst" Wieso eigentlich nicht würde bestimmt. Nein, vergiss es! Bist du jetzt ganz verrückt geworden, dachte ich entsetzt. Ich verdrehte nur die Augen und ging ins Bad.

Nach dem Duschen zog ich mich schnell in mein Zimmer zurück. Wie sollte das bloß enden? Am nächsten Morgen erwachte ich zeitig und begann sofort mit dem Training. Ich trainierte den ganzen Tag. Abba, Tabea und Yung waren nicht da. Sie hatten den Auftrag bekommen, ein Mitglied der Reds zu entführen.

Jungkook und ich hatten gerade fertig trainiert, als Tabea und die Anderen zurückkamen. Sie trugen eine gefesselte Person herein. Sie war geknebelt und trug eine Augenbinde. „Bringt ihn nach unten!", befahl Jungkook.

Ich sollte die Geisel im Keller verhören. Sie saß gefesselt auf einem Stuhl. Ich zog ihr grob die Augenbinde ab und ein  junger Mann kam zum Vorschein. „Was wollt ihr von mir?", fragte er patzig. „Antworten", erwiderte ich. „Was für welche?" „Zum Beispiel wer ist euer Anführer?"
Der Mann sah mich grinsend an und fragte gehässig: „Glaubst du wirklich ich würde dir das verraten, einer Frau?" Er lachte verächtlich. Ich blickte ihn kalt an. „Ja das wirst du."

Es stellte sich als ziemlich schwierig heraus, an Informationen zu kommen. Zuerst versuchten wir es mit verprügeln. Das brachte allerdings gar nichts. Nun saß die Geisel nackt und gefesselt auf einen Stuhl. Ich legte dem Mann ein Tuch auf sein Gesicht. Anschließend ließ ich Wasser über seinen Kopf laufen. Ich hörte, wie er hustete und vergeblich nach Luft schnappte, doch ich machte weiter, immer weiter.

„Das reicht jetzt!", sagte Jungkook leise, woraufhin ich aufhörte. Ich nahm das Tuch wieder ab und fragte: „Möchten Sie jetzt vielleicht reden?" Der Mann blickte mich durch gerötete Augen an. Plötzlich spuckte er mir ins Gesicht. Ich hatte meine Antwort.

Ich verließ schnell den Raum. Das brachte doch alles nichts. Er würde nicht reden. Doch da fiel mir etwas ein. Schnell suchte ich Tabea auf. „Hatte die Geisel irgendwelche Sachen bei sich?" „Ja natürlich hatte sie das", antwortete mir Tabea verwundert. „Sehr gut, wo sind sie?" „Warte ich hole sie!"
Ich musste ungefähr 10 Minuten warten, bis Tabea mit den Sachen des Mannes wiederkam. „Also hier haben wir seine Kleidung, einen gefälschten Personalausweis und ein Foto. „Das Foto, zeig mir das Foto!" Tabea warf mir einen kurzen Blick zu und reichte mir das Bild. Ich spürte Erleichterung ihn mir aufkommen. Er war so was von am Arsch.
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Vielen Dank fürs Lesen :)

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