3. Sonnenuntergänge und Garten

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Kapitel 3

Als Hermine Granger den Raum der Wünsche verließ und direkt in Albus Dumbledore hineinlief, hatte sie versucht, sich logisch und ruhig zu verhalten.

Und sie hatte versagt, ganz spektakulär, indem sie in Ohnmacht fiel.

Zwei Stunden später wachte sie im Krankenflügel mit rasenden Kopfschmerzen auf, verwirrt von dem seltsamen Traum, in dem sie einem jung aussehenden Albus Dumbledore begegnete, was natürlich unmöglich war, da der Mann schon seit über fünf Monaten tot war. Natürlich war sie wieder einmal fast in Ohnmacht gefallen, als Dumbledore um ihren Sichtschutz herumtrat, höflich lächelte und ihr einen Zitronenbrausebonbon anbot.

Sie hatte das Bonbon vorsichtig angenommen, während sie respektvoll fragte, wie er zurück ins Leben gekommen war und jünger aussah. Als er sagte, dass er nie tot gewesen war oder so getan hatte, als wäre er tot, begann Hermine nervös zu werden. Als sie sich erkundigte, warum keine Schüler in der Nähe waren und er geantwortet hatte, dass es daran lag, dass es Sommerferien waren, stockte ihr der Atem. Als sie ängstlich nach dem Datum und dem Jahr fragte und er antwortete, dass es der 17. Juli 1944 sei, begann sie zu hyperventilieren.

Hermine wurde dann von einem sehr freundlichen und verständnisvollen Dumbledore besänftigt. Mit einem väterlichen Lächeln hatte er ihr versichert, dass er ihr helfen und sie während ihres Aufenthaltes in der Vergangenheit beschützen würde. Als sie ihm ausgiebig dankte und fragte, ob sie zum Nachdenken in den Schlafsaal gehen dürfe, brach ihr das Herz, als er dies verneinte und sagte, dass es Schülern nicht erlaubt sei, während des Sommers in der Schule untergebracht zu sein. Aber dann behauptete er, er würde eine Unterkunft für sie finden, und sie fühlte sich ein wenig besser, weil sie nicht draußen im Verbotenen Wald schlafen musste. Er verließ sie dann, um Vorkehrungen für ihren Besuch im September zu treffen und einen Platz zu finden, wo sie für die Dauer des Sommers wohnen konnte.

Als er wieder eintrat, war Hermine auffallend ruhiger. Doch dann teilte Albus (er hatte darauf bestanden, dass sie seinen Vornamen benutzte, da sie in Zukunft so gute Freunde sein würden) ihr mit, dass sie nicht bei Minerva McGonagall, der Schulsprächerin, bleiben könne, da sie in den Ferien sei und stattdessen den Sommer mit dem Schulsprächer verbringen müsse. Wer war der Schulsprächer, hatte sie gefragt, und als er ihr geantwortet hatte, war ihr das Herz stehen geblieben.

Tom Riddle - warum kam mir das bekannt vor?

Ein seltsames Gefühl der Vorahnung setzte sich in ihrer Brust fest, als Hermine ihre Erinnerungen durchging, um den Namen einzuordnen. Sie brauchte ungefähr zwanzig Sekunden, bevor ihr die Erinnerung daran kam, wie Harry ihr in einem wütenden Flüstern anvertraute, dass ein Junge namens Tom Riddle derjenige war, der die Maulende Myrte getötet hatte, indem er die Kammer des Schreckens öffnete. Er hatte ihr dann erklärt, dass Tom Riddle der Erbe von Slytherin war, der darauf aus war, Muggelgeborene zu eliminieren. Und als die Erinnerung sich vervollständigte, brach Hermine das Herz.

Tom Marvolo Riddle. Ich bin Lord Voldemort.

Oh, Scheiße.

Hermine schämte sich, als sie zwanzig Minuten später aufwachte, nachdem sie zum zweiten Mal an diesem Tag ohnmächtig geworden war.

Albus hatte freundlich zu ihr gesprochen und ihr versichert, dass es nichts gab, wofür sie sich schämen müsste, aber er verstand sie nicht. Sie hatte ihm die Situation erklären wollen, aber sie hatte befürchtet, dass die Konsequenzen zu groß sein würden, wenn sie ihm die Zukunft enthüllte. Also hatte Hermine sich damit abgefunden, zu schweigen.

Sie verließ die Krankenstation mit hoch erhobenem Kopf und zurückgeworfenen Schultern, ganz nach Gryffindor-Manier. Sie und Albus machten sich auf den Weg nach Winkelgasse, um ihre Schuluniformen und Schulsachen zu kaufen, wobei Hermine ihm ständig versicherte, dass sie einen Weg finden würde, es ihm zurückzuzahlen, obwohl Albus behauptete, dass das nicht nötig wäre. Tatsächlich bestand er darauf, sie mit einem monatlichen Taschengeld zu versorgen, und obwohl Hermines Stolz ihr sagte, dass sie seine Freundlichkeit nicht annehmen sollte, siegte am Ende ihr gesunder Menschenverstand und sie nahm den Beutel, der mit einem unbestimmbaren Geldbetrag gefüllt war, dankend an.

Tomione Carpe Diem deutschWo Geschichten leben. Entdecke jetzt