24. Träumen von Erinnerungen

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Kapitel 24

Seine Augen flackerten wütend hinter geschlossenen Lidern, das einzige sichtbare Zeichen, dass er träumte.

"Bist du dir da sicher?"

Tom spürte, wie sich die rechte Seite seines Mundes hob. Es war das fünfte Mal, dass sie ihm diese Frage in den letzten zehn Minuten gestellt hatte.

"Ja", murmelte er pflichtbewusst.

Hermine biss sich auf die Lippe. "Aber was ist, wenn du in fünf Jahren beschließt, dass du mich hasst?"

Er hat fast gelacht. "Das ist unmöglich."

Sie schüttelte vehement den Kopf. "Nein, ist es nicht, Thomas", beharrte sie, ihre Stimme etwas höher als normal. "So etwas passiert immer wieder. Wir sind jung, vielleicht überstürzen wir die Dinge!"

Er nahm sich einen Moment Zeit, um sie schimpfen zu lassen, am besten, um es aus ihrem System herauszubekommen, und beobachtete sie in Ruhe. Ihr Haar lag lose um ihre Schultern, die wilden Locken umrahmten ihr Gesicht. Minerva hatte ihr eine umwerfende weiße Lilie geschenkt, die fest hinter ihrem rechten Ohr befestigt war. Sie trug ein luftiges weißes Sommerkleid, das für einen so bedeutenden Anlass eher schlicht war, aber dennoch ihrer natürlichen Schönheit schmeichelte.

Sie hatte für ihn nie schöner ausgesehen.

"-Und was ist, wenn du meine Kochkünste nicht magst!", durchbrach ihr pathetisches Wimmern seine Gedanken. Ihre Augen waren weit aufgerissen und ihr Haar begann sich in ihrer Frustration zu kräuseln, und dieses Mal konnte Tom das Kichern nicht verhindern, das seinen Lippen entwich.

Beim Klang seines selten gehörten Lachens hörte Hermine auf zu laufen. Mit zwei schnellen Schritten durchquerte Tom die Halle und legte seine beiden Hände auf ihre Schultern. Er schaute ihr tief in die großen Augen, ein kleines Grinsen begann sich auf seine Lippen zu legen.

"Dann werden wir auswärts essen", erklärte er schlicht.

"Aber was ist, wenn...?"

Genug war wirklich genug. Tom unterbrach ihren nächsten Protest, indem er seine Lippen auf ihre presste. Er küsste sie tief, darauf bedacht, ihr zu zeigen, wie gut sie zueinander passten. Seine Hände glitten von ihren Schultern zu ihrer Taille und zogen ihren Körper dicht an seinen.

Er brach den Kuss nach gefühlten Stunden ab und sah in ihr Gesicht hinunter. Sie blieb stumm in seinen Armen liegen, den Kopf nach hinten geneigt und die Augen immer noch geschlossen, ein kleines Lächeln spielte auf ihrem Mund. Es machte ihm Lust, sie wieder zu küssen.

Von hinten ertönte ein leises Husten und Tom drehte sich um, um Minerva, ihre auserwählte Zeugin, zu sehen, die sie breit anlächelte.

"Dieser Teil kommt erst später", betonte sie.

Frecher Gryffindor, dachte Tom.

Hermine löste sich aus seinen Armen, aber ihre Augen hatten das verzweifelte Glitzern verloren, und sie ging nicht weiter auf und ab. "Gut", sagte sie jetzt ganz sachlich, "lass es uns tun."

Minerva lächelte sie strahlend an, und auch Tom konnte sich ein kleines Lächeln nicht verkneifen, als Hermine sich grinsend zu ihm umdrehte und ihre Hand in die seine schob.

Tom war zuversichtlich. Sie gehörte zu ihm.

Farben verwirbelten und die Zeit veränderte sich. Die Szene verschmolz zu einer Erinnerung von zwei Monaten später.

Tomione Carpe Diem deutschWo Geschichten leben. Entdecke jetzt