34. Alles schreit

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Kapitel 34

"Ich liebe dich, Thomas", seufzte Hermine, ihr Atem strich über seine nackte Brust.

Tom rührte sich und Hermine rutschte ab, als er sich auf einen Ellbogen stützte. Sie lächelte gelassen und starrte zu ihm hinauf, während er sich leicht über sie erhob.

"Warum nennst du mich so?", murmelte er.

Sie hob eine Augenbraue und fragte: "Was meinst du? Das ist doch dein Name, oder?"

Seine Lippen zuckten, aber er runzelte immer noch leicht die Stirn. "Vor dir hat mich noch nie jemand Thomas genannt, und du tust das nur, wenn du dich ärgerlich fühlst. Oder besonders zuckersüß."

"Ach wirklich?", brummte sie spielerisch und stupste ihn sanft an.

Tom blieb nachdenklich, auch als er ihre Hand ergriff und sanft ihre Finger streichelte. "Ja, Hermine. Sag mir, warum."

Als sie erkannte, dass Tom es ernst meinte und es wirklich wissen wollte, ließ Hermine ihn mit ihren Fingern spielen, während sie seine nachdenkliche Miene annahm und darüber nachdachte. Sie nahm an, dass sie wie die meisten Frauen, egal wie klischeehaft es klingen mochte, seinen vollen Namen benutzte, wenn sie wirklich sauer auf ihn war. Fast so, als wollte sie ihn unbewusst wissen lassen, dass sie es ernst meinte, worüber auch immer sie gerade nachdachte.

Es gab aber auch andere Momente, heute Abend zum Beispiel, in denen sie seinen vollen Namen sagte, um die Tiefe ihrer Liebe zu zeigen, fast wie einen Kosenamen oder einen Ausdruck der Zärtlichkeit. Es war nicht so, dass sie Tom mit einem geraden Gesicht "Schätzchen" oder einen anderen lächerlichen Spitznamen nennen konnte. Aber wenn sie ihn Thomas nannte, nahm sie an, dass es das Äquivalent dazu war, wie manche ihre Liebhaber 'Schätzchen' nannten.

Beide Erklärungen waren akzeptabel und gleichermaßen wahr, aber als Hermine sich tiefer in ihre Überlegungen verlor, erkannte sie einen anderen Grund. Wenn sie ganz ehrlich zu sich selbst war, musste sie zugeben, dass sie ihn Thomas nannte, um den Mann, in den sie verliebt war, von dem Voldemort und Tom Riddle zu unterscheiden, den jeder kannte oder bald kennen lernen würde. In ihrer Welt würde man ihn unter vielen Namen kennen, aber für sie würde er nur Thomas heißen.

Es erschreckte sie, dass sie so egoistisch sein konnte. Vielleicht war es ein Abwehrmechanismus, den sie benutzte, um ihre Gefühle für den Mann zu rechtfertigen, der der gefürchtetste dunkle Zauberer ihrer Zeit werden sollte, aber wenn er Thomas war, war er einfach ihr Mann. Unruhig und düster, gewiss, aber auf seine eigene Art liebevoll zu ihr.

"Hermine?", forderte er sie sanft auf.

Sie räusperte sich. "Weil du mein Thomas bist."

Seine Augen leuchteten und er begann, mit den Fingerspitzen über ihr Schlüsselbein zu fahren. "Du fühlst dich besitzergreifend, was?"

Ihre Hand umfasste seine, und ihre Finger verschränkten sich und ruhten über ihrem Herzen. "Nicht mehr, als du es von mir bist", scherzte sie.

Sein Blick verfinsterte sich und seine Hand legte sich fester um ihre. "Du gehörst mir, Hermine. Das weißt du doch, oder?"

Sie schniefte leicht und sagte: "Wie könnte ich das nicht, wenn du es für angebracht haltest, mich und andere täglich daran zu erinnern."

Er rückte näher, bis seine Lippen die Seite ihres Halses küssten. Hermine stieß einen zufriedenen Seufzer aus und neigte ihren Kopf, um ihm besseren Zugang zu gewähren, ein Akt des Flehens, von dem sie wusste, dass er Tom gut gefiel. Er gab ihr einen abrupten kleinen Kniff entlang ihres Kiefers.

Tomione Carpe Diem deutschWo Geschichten leben. Entdecke jetzt