25. Ein gebrochenes Herz

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Kapitel 25

Sie seufzte, als sie eine geisterhafte Liebkosung auf ihrer Stirn spürte und eine Stimme flüsterte in ihrem Hinterkopf: "Wach jetzt auf, Hermine. Es ist Zeit, aufzuwachen.

Ihre Augen flogen auf, aber es war nicht der Anblick ihrer Mutter, die sich über sie beugte, wie sie es in den Jahren vor Hogwarts getan hatte, und ihr sanft vorsang, während sie ihr Haar streichelte. Ihre Stimme schien jedoch in ihren Gedanken wiederzuhallen, so wie in den ersten Wochen nach ihrem Ableben.

Sie schloss die Augen bei der Erinnerung und wandte ihre Gedanken sofort von ihrem Verlust ab, während sie sich im Bett bewegte.

Sie runzelte die Stirn. Die Matratze war fester, als sie es gewohnt war, darauf zu schlafen, und als sie nach unten sah, entdeckte sie, dass es gar keine Matratze war, sondern ein tief burgunderrotes Sofa, das ziemlich bequem gewesen wäre, wenn es auch nur im Entferntesten vertraut gewesen wäre. Ihr Stirnrunzeln vertiefte sich, als sie sich aufsetzte und ihren Hals reckte, um ihre Umgebung zu betrachten.

Abgesehen von dem Sofa, auf dem sie saß, gab es noch zwei weitere, die einander gegenüber auf beiden Seiten eines Kamins positioniert waren. Der Kamin selbst war ohne jede Flamme oder Wärme, was den kleinen Raum in eine ziemlich düstere Dunkelheit hüllte. Sie fand, dass die Möbel, obwohl sie nichts waren, was auch nur annähernd dem ähnelte, was sie und Thomas besaßen, ihr vertraut vorkommen mussten. Da war ein leises Kitzeln in ihrem Hinterkopf, als sie sich umsah. Vielleicht hatte jemand, den sie kannte, eine ähnliche Einrichtung.

Sie setzte sich vollständig auf, ihr elegantes Kleid im Rücken faltete sich um ihre Taille. Ihr Haar war platt und mehr als ein paar Ranken hatten sich aus ihrer eleganten Frisur gelöst. Sie war für eine Nacht des Tanzes und der Romantik gekleidet, erkannte sie, und in dieser Erleuchtung wusste sie, dass etwas falsch war. Schrecklich und furchtbar falsch.

Ihre Hand hob sich an die Seite ihres Kopfes, als sich der Raum gefährlich neigte. Sie spürte die trockenen Spuren von Tränenflecken auf ihren Wangen und wusste, dass ihr Make-up wahrscheinlich verschmiert und an ihrem Gesicht festgeklebt war. Da war ein schwaches Kribbeln, das in ihrem ganzen Körper mitschwang und ihn warm summen ließ, und ihre Brust fühlte sich an, als würde sie brennen.

Unbewusst wanderte ihre Hand zu ihrem Hals, um das Medaillon zu betasten, das Tom ihr geschenkt hatte - eine Angewohnheit, die sie sich angewöhnt hatte, wenn sie nervös war. Ihre Finger streichelten nur die glatte Haut an ihrem Hals. Ihr Herz blieb stehen, und Hermine blickte nach unten, wo sie das Medaillon und damit jede Beruhigung, die sie aus seiner Anwesenheit hätte ziehen können, vermisste. Auf der rechten Seite ihres Halses befand sich eine leuchtend rote Linie, wo sich die Kette bösartig in ihre Haut gebissen hatte, als sie unter dem unnachgiebigen Druck ihres Körpers zerbrach und wegfiel, während Tom sich an der Kette festhielt.

Das Pochen ihres Herzens steigerte sich zu einem schmerzhaften Extrem, während sich das Brennen in ihrer Brust verdoppelte und das Atmen fast unmöglich machte. Als ihre Augen den Raum abtasteten, suchte sie noch verzweifelter nach dem grinsenden Gesicht ihres Mannes.

Sie flog vom Sofa, Tränen schossen ihr aus den Augen, als sie die Wahrheit verleugnete. Vielleicht war es nur ein Traum gewesen, ein Albtraum. Sie war nicht weg. Er war nicht weg.

Wach jetzt auf, Hermine. Es ist Zeit, aufzuwachen.

Es war Zeit, aufzuwachen.

Ihre Beine gaben unter ihr nach und sie sackte auf den Boden. Nein, nein, nein, nein, nein ... ihr Verstand war eine gebrochene Schallplatte, während sie lautlos in Verleugnung schluchzte. Bitte nicht...

Tomione Carpe Diem deutschWo Geschichten leben. Entdecke jetzt