Kapi 10

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KENMA

*Scheiße Kenma, er wiegt fast noch weniger als du. Ich glaube nicht das er jetzt schon deswegen umkippt aber er muss was essen, dringend*
Ich gab keine Antwort, nickte nur. Als Kuroo meinte ich solle Essen aus der Küche holen war mir schon klar gewesen worum es ging.
Ich saß eigentlich nurnoch draußen. Ich wollte eigentlich auch garkein Volleyball spielen und wäre dafür eh viel zu abgelenkt gewesen.
Irgendwann kramte ich die Switch raus und fing an zu spielen. Doch wieder und wieder triftete ich ab. Bis ich mich irgendwann bei Kuroo abmeldete und in unser neues Zimmer ging.

Shoyo zitterte in seinem Traum, genauso wie Tränen flossen was er wohl träumt... Schläft er deswegen so wenig?
Ich wollte ihn wecken doch Ikuya hielt mich ab.
*Ich habs schon versucht aber danach ist es genauso weitergegangen, schlaf du auch ein bisschen. *
Ich nickte nur. Legte mich hin und schlief ein

*Kenma was fällt dir schon wieder ein. Du bist einfach ein Nichtsnutz. Du lebst nur weil ich nicht in den Knast wandern will...
Siehst du die ganzen blauen Flecken an deinen Armen. Du hast es verdient. Ein Kind von einem Vergewaltiger und Mörder hat es nicht verdient zu leben. Ich wollte dich niemals haben.
Nur wegen dir werde ich niemals einen Mann haben. Kein Mann will eine Frau mit Kind. Meine Eltern haben mich nur wegen dir verstoßen*
Ich spüre wieder ihre eiskalten Finger. Sie drückt ihre Hand immer fester zusammen. Ich werde wieder einen blauen Fleck davon tragen.

Mein Handgelenk tut höllisch weh unter ihrem Griff... Aber ich kann nichts machen.
Ich war es gewohnt. War es seit meiner Geburt. *Oka-san, dass tut weh.* Sage ich ausdruckslos weil es sie nicht interessiert. Sie reißt mich vom Stuhl hoch und runter in den Keller. Mit einem Seil bindet sie mich fest sodass ich nicht abhauen kann. Wie immer viel zu fest. Das Seil schnürt mein ganzes Blut ab. Meine Handgelenke werden später wieder aufgerissen und komplett blau sein... Wie soll ich das Ikuya und Kuroo erklären?
Es waren Schulferien, schlimmer konnte es wohl kaum werden. Wenn Schule wäre würde sie mich spätestens nach 36 Stunden frei lassen. 1 Tag in der Schule zu fehlen ist nicht so schlimm und lässt sich mit Nachsitzen ausgleichen.
Doch in den Ferien...
*Oka-san bitte* schreie ich, doch die Türe hatte sie schon hinter sich geschlossen.

Ich schreckte hoch, schrie.
*Shhh... * meinte Ikuya und nahm mich in den Arm.

*Wieder deine Mutter? * murmelte er leise. Ich nickte. Nur alleine Ikuya wusste was geschehen war. Er hatte mich damals da rausgeholt.

Meine Oka-san hatte seit damals, als ich 15 war es kein einziges Mal gemacht, hatte mich nicht eingesperrt.
Dafür war ich Ikuya unglaublich dankbar. Er hatte damals zu meiner Mutter gesagt

*Wenn ich noch einmal herausfinde das du Kenma so behandelst werde ich die Polizei rufen. Dann kommst du höchstwahrscheinlich in den Knast. Wollen Sie das? *

Meine Mutter war eingeknickt.
Sie hatte schon immer ein wenig Angst vor ihm gehabt.

Ikuya hatte mit seinen 5 Jahren bei dem Attentat überlebt, keiner wusste wie, naja, ich schon. Ikuya hatte es mir verraten. Damit er nicht erschossen wurde hatte er Blut von einer Toten auf seinen Körper geschmiert und sich tot gestellt. Schlussendlich nach einer Stunde hatte er es geschafft sich eine Waffe von einem der Attentäter zu klauen. Er hatte geschossen... Ein 5 Jähriger hatte es geschafft zu schießen.

Die Attentäter hatten alle überlebt. Knapp... Die meisten lagen für einige Tage im Koma.

Er hatte meine Mutter da raus geholt. Nachdem alle Attentäter mit Schusswunden auf dem Boden lagen, inklusive meines Vaters. War er zum Ausgang des Einkaufszentrum gerannt und hatte die Polizisten reingelassen.

*Herr Polizist... Da drin ist eine Frau, angefesselt. Ich glaube sie lebt noch. *

Der Polizist hatte ihn danach komplett verdutzt angeschaut. Es war nicht normal das ein 5 Jähriger einfach mal sowas schaffte. Danach wurden alle Attentäter und meine Mutter ins Krankenhaus gebracht.
*

Danke Ikuya* murmelte ich.
*Bin doch schließlich dein Oni-san*
Das stimmte. Ikuya war für mich wie ein großer Bruder gewesen.
*und weil ich das bin... Geh zu dem kleinen Jungen da. Leg dich zu ihm, vielleicht beruhigt er sich dadurch etwas. *
Erst schaute ich ihn etwas verstört an, doch er nickt nocheinmal bevor er mich in seine Richtung schob.
Ich gab nach. Legte mich zu Shoyo und nahm seinen zitternden Körper in meine Arme, fuhr vorsichtig durch seine Haare.
Es dauerte lange bis er ruhiger wurde. Sehr lange sogar aber Shoyo braucht Schlaf... Nicht irgendeinen, er brauchte erholsamen Schlaf.

*Kenma?* Fragt Kuroo leise, Ikuya hat ihm Bescheid geben das Shoyo schläft und das am besten so bleiben sollte.
*Soll ich dir ne Schüssel Curry holen? *
Ich nickte nur. Würde ich "nein" sagen würde er wahrscheinlich ausflippen weil ich nichts esse.
Er verschwand schnell, nur das Lächeln das er machte als er dachte das ich nicht hinsah... Ich wusste worum es bei diesem Lächeln ging, Shoyo und ich lagen in einer Umarmung auf Shoyos Futon.
*Oka-san, Oto-san... * wimmerte Shoyo und begann wieder zu zittern.
Ich drückte seinen Körper noch näher an mich.
Er stieß erstickt *Natsu* hervor und wachte auf...

HINATA

*Shoyo, kannst du Natsu baden und anschließend ins Bett bringen?*
Fragt Oka-san mich.

*Klar mach ich*
Natsu hatte es schon immer geliebt wenn ich sie gebadet und ins Bett gebracht hatte.

Ich nehme Natsu an der Hand. Mit 5 Jahren ist ihre Hand immernoch unglaublich klein...

Kleine Kinder sind echt faszinierend

Ich schicke sie Schlafkleidung holen und lasse Wasser in die Wanne laufen.

Meine Gedanken trifften ab.
*Oni-chan? * fragt Natsu mich
*Alles gut Kleine * murmele ich.

Ich höre ein krachen.
Mist, dieses komische Gefühl.

*Natsu Süße, bleib bitte hier im Bad. Schließe die Türe hinter mir ab, mach sie nicht nur zu.
Mache erst die Türe auf wenn ich unser Klopfzeichen mache... *

Sie sieht mich ängstlich an, nickt aber, sie vertraut mir.

*Schließe die Türe sofort ab* wiederhole ich nochmal als ich die Badtüre zuziehen.

Ich höre das Klicken und gehe die Treppe nach unten. Greife nach einer Vase die im Flur steht und linse um die Ecke ins Wohnzimmer. Ich unterdrücke einen Schrei.
Alles liegt auf dem Boden verteilt herum.
Ich trete vorsichtig ein.

Blut, Blut, nochmehr Blut.
Oka-san und Oto-san liegen auf dem Boden. Blut tritt aus ihren Körpern aus. Ihre Augen stehen offen.

Ich wimmere nur *Oka-san, Oto-san* einzelne Tränen laufen über mein Gesicht.

Das Blut klebt an meinen Hausschuhen.

*Oni-chan... Ni-chan* höre ich Natsu schreien. Sie hat Angst, dass höre ich deutlich.
Ich renne die Treppe nach oben.
Ein Mann hält Natsu fest.

Sie schreit nichtmehr, schaut mich nur angsterfüllt an. Sie weint, alleine das bricht mein Herz. Das Messer an ihrer Kehle. Macht mir Angst.

*Ni-chan* wimmert sie.

Der Mann drückt zu und ich schreie.

*Natsu*

ich sehe das Blut aus ihrer Kehle fließen. Sie knallt auf den Boden als der Mann ihren Körper loslässt.

*NATSU*

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Der nie enden wollende Schmerz Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt