Es war 19:55, als ich mich zu Umbitches Büro aufmachte. Als ich um acht Uhr dort ankam, sah ich Harry davor stehen. Da meine Augen immer noch geschwollen und rot waren, senkte ich schnell meinen Blick. „Wieso muss das heute sein? Wieso muss ich heute mit ihm Nachsitzen?", dachte ich. Die Tür öffnete sich und ich hörte Umbitches Stimme: „Kommen Sie herein."
Widerwillig setzte ich mich in Bewegung. In ihrem Büro waren zwei Stühle bereit gestellt. Auf dem Tisch davor lagen zwei Federn.
„Setzen Sie sich doch.", säuselte Umbitch und machte eine ausladende Bewegung zu den Stühlen. Als Harry und ich uns setzten, spürte ich seine Nähe. Ich biss mir auf die Innenseite meiner Wange, um zu verhindern, dass ich zu weinen anfing. Ich wollte ihn immer noch, obwohl er mich verletzt hatte. Ich wollte ihn immer noch so sehr. Aber er hatte mit mir Schluss gemacht und will mich nicht mehr. „Hör auf zu flennen, Y/N. Du bist jetzt stark. Er hat dich nicht verdient.", sagte ich in Gedanken zu mir selber.
„Sie sollen den Satz Ich soll keine Lügen erzählen auf das Blatt vor Ihnen schreiben.", hörte ich Umbitch sagen.
„Wie viel Mal?", fragte Harry.
„Bis es sich einprägt, Mr Potter."
Verwirrt von ihrer Antwort blickte ich auf. Sie blickte auf uns herab, wie ein riesiger Köter, der uns zerfleischen wollte. Ich wollte ihr einfach eine reinhauen. Aber ich besann mich wieder und nahm die Feder.
Ich soll keine Lügen erzählen.
Ich fühlte ein Brennen auf meinem Handrücken.
Ich soll keine Lügen erzählen.
Das Brennen wurde stärker.
Ich soll keine Lügen erzählen.
Als ich schliesslich auf meinen Handrücken guckte, sah ich, was dort passiert war. In meine Haut eingeritzt stand Ich soll keine Lügen erzählen. Ein Blutstropfen kam gerade aus dem h in Ich und tropfte auf das Blatt.
„Das ist doch nicht ihr Ernst.", dachte ich. Hasserfüllt starrte ich Umbitch an. Mit einem überlegenem Gesichtsausdruck fragte sie: „Ist irgendetwas?"
Ich schüttelte den Kopf und schrieb weiter. Satz um Satz. Das Brennen auf meinem Handrücken, war langsam fast nicht mehr aushaltbar. Unter meiner Hand hatte sich schon ein kleiner Blutsee gebildet. Ich schaute zu Harry hinüber. Mit schmerzverzerrtem Gesicht schrieb er die Sätze. Als er meinen Blick auf sich merkte, drehte er sein Gesicht zu mir. Unsere Blicke trafen sich und sofort musste ich an uns denken. Ich begann zu frösteln und Tränen schossen mir in die Augen. Schnell wandte ich den Blick ab und widmete mich wieder den Sätzen.
Ich soll keine Lügen erzählen.
Ich dachte and Harry und wieso er mich wohl verlassen hatte. Schon bald tropfte meine erste Träne auf das Blatt und verwischte die rote Bluttinte ein wenig. Nach etwa einer weiteren Stunde, war mein Blatt voller Tränen- und Blutstropfen.
Endlich sagte Umbitch die erlösenden Worte: „Ich denke das war genug für heute."
Schnell stand ich auf und ging hinaus. Ich hörte, wie mir Harry hinterherkam und lief automatisch schneller.
„Y/N können wir reden?"
„Nein", rief ich. Immer noch weinend. Die Tränen hatten mittlerweile mein gesamtes Gesicht aufgedunsen.
„Bitte, Y/N."
„Nein, Harry. Lass mich einfach in Ruhe." Ich rannte davon. Harry kam mir nicht nach.
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Freundschaft oder Liebe? (Eine Harry Potter Fanfiction)
FanfictionDiese Geschichte geht um mich, Y/N. Ich bin gerade im 4. Jahr in Hogwarts. Meine besten Freunde sind Hermine, Ron und... Harry Potter. Der Junge, für den ich vielleicht mehr als nur Freundschaft empfinde.