13. Dementoren

370 12 0
                                    

Ein paar Tage später gingen Harry und ich wieder am Abend spazieren. Plötzlich wurde es dunkel und es begann stark zu winden. Ich fröstelte. Dunkle Wolken zogen über den Himmel.
„Harry... Wollen wir nicht wieder zurück gehen?"
„Hol' deinen Zauberstab heraus.", sagte Harry schnell.
„Wieso ist es plötzlich so kalt und dunkel?", fragte ich.
Da sah ich sie. Dementoren. Sie kamen um die Ecke mit rasselndem Atem.
„Expecto Patronum!", riefen Harry und ich gleichzeitig.
Ein Hirsch und ein Tiger schossen aus den Spitzen unserer Zauberstäbe. Zusammen sprangen sie auf die Dementoren zu. Aber die Dementoren waren schon zu nahe. Ich merkte, dass Harry langsam abdriftete, als der Tiger und der Hirsch die Dementoren endlich vertrieben. Schnell schloss ich Harry in die Arme und gab ihm ein Stück Schokolade, welches ich in meiner Jackentasche gefunden hatte.
„Besser?", fragte ich Harry besorgt.
„Ja, viel besser.", antwortete Harry.
Wir rannten nach Hause. Als wird dann endlich auch in meinem Haus angekommen waren, klatschte eine Eule gegen das Fenster. Ich öffnete es und sie flatterte mit zerzausten Flügeln herein. Der Brief, den sie mit sich trug, entfaltete sich von selber. Er war vom Zaubereiministerium und sagte, dass Harry und ich einen Patronuszauber ausserhalb der Schule ausgeführt haben und, dass dies verboten sei. Da wir beide schon einmal in den Ferien gezaubert hätten, würde man uns aus der Schule werfen und unsere Zauberstäbe zerbrechen. Ich war volkommen verwirrt. Man durfte in Notfällen auch ausserhalb der Schule zaubern.
Plötzlich knallte es, als eine weitere Eule in unser, mittlerweile wieder geschlossene, Fenster flog. Der Brief, den sie bei sich trug, war von Mad Eye Moody. Wir sollten bleiben wo wir sind, nicht unsere Zauberstäbe weglegen und auf keinen Fall hinaus gehen. Ausserdem sollten wir auf sie warten und schon mal unsere Sachen packen. Also gingen wir in mein Zimmer und packten unsere Sachen zusammen. Als wir schon zwei Stunden gewartet hatten, legten wir uns hin und schliefen ein.
Plötzlich knarzte etwas. Ich wachte auf und stiess Harry an. Verschlafen hob er den Kopf. Doch als gedämpfte Stimmen von unten ertönten, war er sofort hellwach. Wir beide richteten unsere Zauberstäbe auf die Tür. Als diese plötzlich aufsprang, wollte ich schon einen Schockzauber loslassen, als ich Mad Eye Moody erkannte. Neben ihm stand eine Hexe mit bonbonrosa Haaren.
„Kommt, ihr beide. Wir gehen jetzt zum Hauptquartier des Orden des Phönix am Grimmauldplatz Nummer zwölf.", murrte Moody.
„Zum Hauptquartier des was?", fragten Harry und ich gleichzeitig.
„Ihr werdet es sehen, wenn wir dort sind.", sagte die Hexe mit den bonbonrosa Haaren freundlich.
Da meine Eltern nicht Zuhause waren, hinterliess ich eine kleine Nachricht. Dann luden wir unsere Koffer auf unsere Besen und flogen zum Hauptquartier des Dingsdabums.
Als wir am Grimmauldplatz angekommen waren, erschien, wie aus dem nichts, ein Haus mit der Nummer zwölf zwischen der Nummer elf und der Nummer 13. Schnell gingen wir alle hinein. Drinnen war es düster. Wir kamen zu einer Tür, aus der laute Stimmen drangen.
„Nicht da, ihr beiden. Ron und Hermine sind oben. Die vierte Tür links." Mad Eye Moody zeigte auf die Treppe neben der Tür.
Harry und ich erklommen die Stufen, die bei jedem Schritt knarzten, und wuchteten unsere Koffer hinauf. Wir öffneten die vierte Tür auf der linken Seite und gingen hinein. Bevor ich die Tür richtig zumachen konnte, fand ich mich schon in Hermines Armen wieder. Nach einer kurzen Begrüssung setzten wir, Hermine, Ron, Harry und ich, uns auf den Boden. Hermine und Ron erklärten uns, was der Orden des Phönix ist.
„Wieso habt ihr uns nicht geschrieben?", fragte Harry empört.
„Dumbledore sagte, wir dürfen euch nichts über Ihr-wisst-schon-wen oder den Orden mitteilen."
„Aber wieso?" Ich schaute Hermine fragend an.
„Keine Ahnung. Ausserdem was viel wichtiger ist. Wieso habt ihr einen Patronuszauber ausgeführt. Ihr wisst doch, dass ihr ausserhalb der Schule nicht zaubern dürft."
„Dementoren", war das einzige, dass Harry antwortete.
Hermine und Ron sahen uns mit entsetzten Gesichtsausdrücken an.
„EEEEESSSSSSEEEEEENNNN", hörten wir Mollys Stimme von unten.

Am Tisch sassen fast alle Weasleys, Lupin und Tonks, die Hexe mit den bonborosa Haaren. Natürlich war auch Sirius da. Harry und er hatten sich herzzerreissend begrüsst. Während des Essens fragte George plötzlich: „Also...Harry. Weswegen hast du eigentlich bei Y/N gewohnt? Und komm jetzt nicht mit: die Dursleys haben mich genervt."
„Ähm...also...ja.", stotterte Harry.
„Gebt es endlich zu. Ihr seid zusammen oder?", sagte George mit einem neckendem Lächeln.
Ich verschluckte mich an dem Kürbissaft, den ich gerade am trinken war und wurde röter, als eine Tomate mit Sonnenbrand. Harry, genauso geschockt wie ich, starrte auf seinen Teller. Die anderen schauten uns erwartungsvoll an. Ich nickte nur.
„Ha! Ich habe es dir doch gesagt, Ronald. Du schuldest mir jetzt 10 Sickel.", rief Hermine.
„Wie lange seid ihr schon zusammen?", fragte Lupin.
„Etwa ein halbes Jahr."
„Seit wir Wahrheit oder Pflicht und dieses andere Spiel gespielt haben, oder?", fragte Ginny.
Harry und ich nickten wieder.
„Dann habt ihr euch also in der Besenkammer geküsst.", stellte Ron grinsend fest.
„Aber Harry...", rief Molly dazwischen.
„...du hast, als du in Y/Ns Haus gewohnt hast, hoffentlich nicht in ihrem Zimmer geschlafen."
Harry und ich sagten nichts und warfen uns einen bedeutungsvollen Blick zu. Wir wussten, dass es nun unangenehm werden würde.
„Da ist doch nichts dabei, Molly.", sagte Sirius. Aber er hängte noch etwas nach: „Ich hoffe einfach ihr verhütet."
„Wir haben noch nicht... Also wir haben nicht... Egal...Wir haben jetzt genug über uns geredet.", stoppte Harry die Konversation, bevor sie noch weiter ging.

Am Abend wurde darauf geachtet, dass ich in Hermines Zimmer schlief und Harry in Rons. Bis spät in die Nacht erzählte ich Hermine all die Dinge, die ich mit Harry erlebt hatte.

Freundschaft oder Liebe?  (Eine Harry Potter Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt