Ein normaler Tag beginnt heute. Wahrscheinlich wird es auch mein letzter normaler Tag sein. Morgen fange ich eine neue Stelle bei einem Designer an: Gabriel Agreste. Seine Arbeitsbedingungen sollen ganz in Ordnung sein und seine Bezahlung soll noch besser sein. Außerdem kann es doch nicht so anstrengend sein als Assistentin von einem Modedesigner zu arbeiten. Naja, ich bin die Assistentin der Assistentin von Monsieur Agreste. Da muss ich wahrscheinlich noch weniger arbeiten. Naja, das wichtigste ist, dass ich angenommen wurde und Erfahrung sammeln kann. Als 21 jährige Frau in Paris kann man nicht viel machen. Besonders wenn man kein Geld für ein gutes Studium hat.
Ich rapple mich aus meinem Bett aus und schaue auf mein Smartphone. Es ist 8:22 Uhr. Ich schließe es vom Ladekabel ab und lege es auf den Schreibtisch neben meinem Kleiderschrank. Ich schaue in den Spiegel. Meine braunen kurzen Haare sind noch von der Nacht zerzaust. Mein Gesicht hat Abdrücke vom Kissen und ist gerötet. In diesem Zimmer ist es ständig heiß. Ich ziehe mich um. Ich schlüpfe aus meinem Schlafanzug raus und öffne den Kleiderschrenk. Ich mache immer wieder diesen Fehler. Ich ziehe mich erst aus und hole mir dann etwas zum anziehen heraus.
Ich stehe also fast nackt in meinem kleinen Zimmer. Ich ziehe mir einen BH an. Dann folgen ein schwarzer Cardigan und eine schwarze Hose. Oben drüber kommt ein weißer Blazer. Ich sehe nicht schlecht aus. Ich bin ziemlich groß, habe einen geraden Rücken und auch mein Hals ist relativ lang. Und trotzdem hatte ich noch nie einen Freund. Ich kenne den Sinn des Lebens nicht, aber er ist definitiv nicht Liebe. Aber mit einem Menschen den man liebt, ist es sicherlich erträglicher.
Ich bürste mir meine Haare kurz durch und verwende etwas Haarspray um meine Haare zu fixieren. Ich gehe aus meinem Zimmer heraus und stoße direkt auf Malique. „Salut Marbell!" grüßt er mich gut gelaunt.
„Salut Malique!" antworte ich grimmig. Ich bin kein Morgenmensch. Ich hasse Menschen generell, aber am Morgen ist es noch einmal etwas anderes. Wir umarmen uns und ich gehe weiter Richtung Badezimmer, während er in sein eigenes Zimmer geht. Ich gehe auf Klo, putze mir die Zähne und wasche mein Gesicht. Dann gehe ich weiter in die Küche. Ich bin alleine. Die anderen schlafen offenbar noch. Meine Aufregung wegen morgen steigt einfach immer weiter. An Schlaf ist also nicht zu denken.
Ich mache mir essen. Nebenbei schaue ich Nachrichten. Ladybug und Cat Noir haben mal wieder Paris gerettet. Ich wäre in irgendeiner Weise gerne die beiden. Ich meine, man kann Menschen retten und kann dabei so viel zerstören wie man will. Dann wirft man etwas in die Luft und alles ist wieder repariert und einfach wie immer. Es wäre schon toll. Aber ein doppeltes Leben zu führen ist wahrscheinlich auch anstrengend. Naja, ich werde es sehr wahrscheinlich nie erfahren.
Nachdem ich mein Sandwich aufgegessen habe, wasche ich meinen Teller und gehe wieder zurück in mein Zimmer. Ich nehme mein Handy, meine Tasche und mein Portemonnaie und schlage den Weg in die Innenstadt ein. Auf dem Weg rufe ich meine Mutter an. Sie wohnt in England, weil sie kein Französisch kann und ist deswegen nach meinem billigem Studium weggezogen. Leider findet man in Paris keine Stelle als Architektin, da es kaum neue Häuser gebaut werden und es jede Menge Architekten gibt, die Erfahrung haben. Und aus Paris weg will ich auch nicht.
Meine Mutter, Cassandre erzählt mir, dass neben ihr ein neuer Nachbar eingezogen ist und er einen Sohn in meinem Alter hat. Sie meint, ich solle sie wieder besuchen, sobald ich genug Geld habe. Und natürlich auch Urlaub bekomme. Im nächsten halben Jahr wird es also nicht sein. Da bin ich bei Monsieur Agreste nur auf Probe und Urlaub kann ich mir da nicht leisten.
Nachdem ich das Telefonat beendet habe, gehe ich aus der U-Bahn raus und besorge einige letzte Einkäufe. Dadurch, dass ich in einer WG wohne, muss ich vieles kaufen, was man nicht unbedingt in einem Kühlschrank lagern muss. Aber das Beste was man in Paris bekommen kann sind Macarons. Da brauche ich auch keinen Kühlschrank. Ich esse sie direkt auf. Sie sind einfach nur lecker. Und die besten Backwaren gibt es in der Bäckerei „Tom & Sabine Boulangerie Patisserie".
Die Inhaber sind wirklich sehr nett und auch die Tochter Marinette ist sehr nett. Sie ist nur etwas tollpatschig. Aber das ist ja jeder Mal.
Nachdem ich meine Macarons geholt habe, gehe ich noch einige andere Sachen besorgen und besuche unter anderem auch den Louvre. Ich weiß, dass ich wieder zu viel Geld ausgegeben habe, aber ab morgen habe ich sowieso keine Zeit mehr etwas auszugeben.
Als ich zurück in die Wohnung komme ist es schon 17 Uhr und wie jeden Abend schauen meine Wohnungsmitglieder irgendeinen Film der im Fernseher läuft. Ich besorge mir etwas zu essen aus der Küche und setze mich zu ihnen. Der Film ist nicht gerade der beste, aber Muriel und Malique machen nebenbei noch Parodien und irgendwie ist er dann doch lustig. Gegen 21 Uhr und nach 2 weiteren Filmen welche wir nicht zu Ende geschaut haben, gehe ich dann auch schlafen.
Es stellt sich heraus, dass ich vor Aufregung nicht schlafen kann. Ich wälze mich Stunden lang herum und finde trotzdem keine Ruhe. Ich beschließe also in die Küche zu gehen und mir eine warme Milch zu machen. Ich habe nie verstanden, warum Menschen Milch mit Honig mögen. Ich finde es zum kotzen. Ich erwärme die Milch in der Mikrowelle, in der Hoffnung niemanden aufzuwecken. Ich schaue auf die Uhr. Es ist fast 2 Uhr Nachts.
Mir gehen die schlimmsten Szenarien durch den Kopf: Bei der Begrüßung stolpere ich und reiße Monsieur Agreste mit mir. Oder noch schlimmer: Ich vergesse meinen Namen, seinen Namen und stolpere. Dann werde ich sicherlich ohne Umschweife gefeuert.
Ich verschließe die Gedanken die mir durch den Kopf gehen und trinke meine Milch zu Ende aus. Dann gehe ich in mein Zimmer und schalte das Licht aus. Ich schaue aus dem Fenster. Die Aussicht ist beschränkt. Ich kann direkt in das Nachbarshaus schauen. Ich finde es, wie jeder andere, nicht gerade sehr toll. "Ich sollte versuchen zu schlafen" sage ich zu mir selber.
Ich lege mich wieder in mein Bett und schließe meine Augen. Ich habe noch ungefähr 4 Stunden um zu schlafen. Gott. Ich hoffe es wird morgen nicht so schlimm. Ich denke an den Wald. Wie ich durch einen großen und weiten Wald reite und mein Umhang in der Luft weht. Wir fliegen an einem See vorbei und ich spüre wie die Müdigkeit mich übermannt und ich in einen unruhigen aber dennoch erholsamen Schlaf falle.
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Hey ihr:)
Ich weiß, ich hasse auch solche Kommentare von Autoren, aber bitte lass eure Meinung da. Klaro, das Kapitel ist erst der Einstieg, dazu kann man noch nicht viel sagen, aber das nächste, bzw. übernächste Kapitel wird reinhauen.
Danke fürs lesen<3
~lostgreenfrog
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Je te laisserai des mots
Fanfiction„Dankeschön, Madame Sancoeur", ergänze ich mein Lächeln. „Gerne. Wir hätten hier sonst noch bis morgen früh gesessen. Und Sie können mich ruhig Nathalie nennen. So nennen mich hier alle.", erwidert sie nur. „Dankeschön Nathalie. Sie können mich auch...