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In ihrem Leben hat Clarety vieles geleistet - mehr, als anfangs möglich zu sein schien. Erst sollte sie nur kleine bis mittelgrosse Springturniere laufen und dann in die Zucht gehen, doch mit Sereina im Sattel schien auf einmal alles möglich. Innerhalb weniger Jahre konnte ein enormes Vermögen aus der unscheinbaren braunen Stute herausgeholt werden, doch zu einem grossen Preis. Nach zwei berauschenden Siegen in Warendorf und Hagen erlitt sie im Training völlig unvorhergesehen eine Sehnenverletzung und ihre Karriere als Springpferd war vorbei.
Exterieur: Clarety ist ein doch etwas grösseres Warmblut, aber sie hat weder die Höhe ihrer Mutter Colessa, noch die Kompaktheit ihres Vaters Clearway. Durch ihren schlanken, feinen Körperbau wirkt sie sogar kleiner, als sie eigentlich ist. Sie hat lange, schöne Beine und einen schmalen Rücken, an dem ein sehniger Hals ansetzt. Ihr Kopf ist fein, wenn nicht sogar zierlich geschnitten, und zeichnet sich durch freundliche Augen, eine sehr gerade Nasenlinie und grosse, stets aufmerksam gespitzte Ohren aus. Durch ihr glattes, ockerbraunes Fell schimmern kräftige Muskeln hindurch, die von jahrelangem Training zeugen. Gänge: Obwohl sie ein Springpferd ist, besitzt Clarety beachtliche Gänge. Ihr Schritt ist fleissig, ihr Trab schwungvoll und ihr Galopp rund. Zwar fehlt ihr die gewisse raumgreifende Beinaktion, aber durch einen perfekten Takt und genug Eifer gleicht sie das wieder aus. Zu sitzen ist sie insgesamt recht angenehm, wenn auch unspektakulär.
Interieur: Schon als Fohlen bestach Clarety durch ihr besonnenes, gutmütiges Wesen - sie war menschenbezogen, freundlich und offen gegenüber allem, vor allem aber schien sie immer schon selbstbewusster auf eigenen Beinen zu stehen als die andern. Ihre Bereiter hatten manchmal ihre liebe Not mit der charakterstarken Stute, doch von Anfang an war klar: So sehr sie sich auch sträubte, gebrochen zu werden - behutsam formen liess sie sich gerne. Ihrer inneren Stärke zu verdanken hat sie deshalb ein Leben lang ihre Stimme beibehalten und stets dann das Wort gegen ihre Reiter erhoben, wenn sie jemand dieser Stimme zu berauben versuchte. Über die Jahre eignete sie sich eine gewisse Beständigkeit an, bekam Nerven wie Drahtseile und die kühle Überlegenheit eines Taktikers. Als eigenständiges, willensstarkes Pferd behielt sie sich so das Recht vor, im Parcours auch einmal eigene Entscheidungen zu treffen, sofern sie ihr besser erschienen als die ihres Reiters. Heute ist sie immer noch eine Persönlichkeit für sich, die weiss, was sie kann und was sie will - ein unglaublich kluges Tier mit einem guten, aber eigenständigen Herzen.
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