Kapitel 6

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Es ist stockdunkel. Nur eine einzige Glühbirne leuchtet direkt über mir, ich kann ihre Wärme deutlich spüren. Ich sitze auf  einem alten Holzstuhl, meine Arme sind fest nach hinten gebunden, genauso wie meine Beine. Plötzlich greift eine männliche Hand nach meinem Kopf. Er hält mich an den Haaren und nähert sich meinem Gesicht. Mit meinen verängstigten Augen starre ich tief in seine.

Ich erkenne sein Gesicht wieder und erstarre.
Es läuft mir kalt den Rücken hinunter.
Dieses Gesicht, ich kenne dieses Gesicht
Ich fange an zu zittern, er sieht mich an und lächelt, aber es war kein schönes Lächeln, eher ein triumphierendes. „ Siehst du, es gibt kein entkommen. Du wirst es nie hier heraus schaffen, weder du, noch irgendjemand sonst.

Du wirst hier sterben und das weißt du auch."

„ nein nein nein......

„ Nein!" ich atmete schwer.
Das war alles nur ein Traum. Ich war schweißgebadet und voller Angst aufgestanden. Was für eine Erleichterung hier zu sein. Das war aber auch ein fürchterlicher Alptraum. Ich will ihn nie wieder sehen, aber ich kann nicht einfach so weglaufen und die anderen im Stich lassen. Ich darf nicht zulassen, dass irgendwer unter ihm leiden muss. Ich muss sie da unbedingt rausholen, koste es was es wolle!

Plötzlich klopfte es an der Tür. Sie wurde von einem verschlafenen Jungen geöffnet. Jason gähnte. „ Beeil dich und komm runter. Ich mach uns Frühstück." Und schon verschwand er wieder.

Ich stand langsam auf und schaute in den Spiegel. Ich strafte meine Kleidung und nahm die Bürste, die auf dem Nachttisch lag. Vorsichtig bürstete ich mir meine Haare durch, sie waren ziemlich verknotet, weshalb das ganze auch ziemlich wehtat. Nach kurzer Zeit war es geschafft, ich richtete meine Kleidung und ging hinunter. Jason war schon umgezogen und hatte uns Müsli gemacht. Ich setzte mich aufgeregt zu ihm und begann zu essen. Das schmeckt so gut! Ich habe lange nicht mehr so etwas leckeres gegessen. Die Wissenschaftler gaben uns nur irgendeine Pampe, die widerlich schmeckte, aber das war nunmal das einzige was wir hatten, also mussten wir es irgendwie hinunter würgen. Nach einiger Zeit gewöhnte man sich daran und der Ekel verging.

In wenigen Sekunden hatte ich auch schon fertiggegessen. Jason zog die Augenbrauen hoch und sah mich kurz an, dann widmete er sich wieder seinem Essen.

POV 3. Person:

Nach kurzer Zeit gingen die beiden auf die Schule zu. Dort waren viele Schülerinnen und Schüler, die lachend die Eingangstür betraten Airin hatte lange nicht mehr so viele Menschen gesehen. Sie klammerte sich an den Arm des Jungen.

Er wurde rot und sah sie an. Er wollte sich aus dem Griff befreien, weil es ihm unangenehm war, aber als er sah wie skeptisch sie ihre Umgebung ansah, seufzte er nur und ging weiter.

Im  Sekretariat...

„ Sie ist eine Bekannte von uns, die gerade hierher gezogen ist. Wir sind hier um sie an der Schule anzumelden."

Die blondhaarige Frau richtete ihre rote Brille zurecht und lächelte die beiden an. „ Dann bräuchte ich Name, Alter, Geburtsdatum, Geburtsort und die Namen der Eltern bitte."

Ohne Probleme nannte Airin all die Daten, nach denen die Frau sie gefragt hatte. Nur wegen einer Sache zögerte sie.

Die Namen ihrer Eltern.

~ Ich will mit ihnen nichts mehr zu tun haben. Sie sind an alle dem Schuld und ich will weder über sie reden, noch will ich ihre Namen in meinen Mund nehmen.
Und dennoch, ich habe keine andere Wahl. Sie sind trotzdem meine Eltern, also muss ich ihre Namen nennen, egal ob ich will oder nicht.~

Rache bis zum TodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt