Gefährliche Obsession (17)

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Kapitel 17

„When we were children we’d play out in the streets just dipped in fate. When we were children we’d say that we don’t know the meaning of fear, fear, fear…“  

Auf einem Stuhl in meiner Küche sitzend, versuchte ich, mich wieder zu beruhigen. Noch immer schlug mir mein Herz bis zum Hals und ich musste leichenblass sein.

Daniel drückte mir ein Glas Wasser in die Hand und suchte in den Schränken nach irgendetwas.

Mein Blick schoss zum Tisch, auf dem der Brief lag, der mich so unter Schock gesetzt hatte. Ein Schauer ging durch meinen Körper, ehe ich mich davon wegdrehte.

*Das kann nicht ernst gemeint sein! Wer schreibt denn so etwas? Will man mir nur Angst machen?* Ich zuckte schreckhaft zusammen, als sich eine Hand in mein Gesichtsfeld schob.

„Hier, iss das. Dann geht es dir gleich besser.“ Verwirrt blickte ich auf und realisierte, dass Daniel noch immer hier war. Stumm griff ich nach dem Müsliriegel, den er in den Tiefen unserer Vorräte gefunden hatte und knabberte unwillig daran.

Ich hatte keinerlei Appetit. Im Gegenteil hätte ich mich gern übergeben. Der Stuhl gegenüber von mir quietschte und ich sah, wie er sich hinsetzte und mich ansah.

„Besser?“

„Hm.“

Ein leises Lachen kam über seine Lippen. „Ja, so siehst du aus.“

Er deutete auf den Brief. „Darf ich?“ Verwundert sah ich ihn an. Er hatte ihn noch gar nicht gelesen? Ich nickte und beobachtete, wie seine Augen über das Blatt glitten.

In meinem Magen dehnte sich das Gefühl der Angst weiter aus. Mein Herz schlug noch immer viel zu schnell und meine Handflächen fühlten sich nass an.

Daniels Augenbrauen schoben sich zusammen und er las erneut, diesmal langsamer. Dann legte er das Blatt wieder beiseite und sah mich nachdenklich an. „Ist das das erste Mal, dass du so einen Brief bekommst?“

Sollte ich ihm die Wahrheit sagen? *Vielleicht kann er dir helfen.* Ich schüttelte den Kopf. „Das dachte ich mir.“ Er konnte in meinem Gesicht sehen, dass ich nicht verstand, was er meinte.

„Na ja, vorhin die Sms?“ „Achso. Nein, die hat damit nichts zu tun.“ *Glaube ich?* Konnte ich mir da sicher sein? Natürlich nicht. Aber diese Briefe waren komplett anders als die Sms.

„Ich habe schon einmal so einen Brief bekommen.“ Schnell stand ich auf und ging in mein Zimmer. *Wie sind wir in meine Wohnung gekommen?*

Ich konnte mich nicht daran erinnern, die Treppen hochgegangen zu sein oder die Tür aufgeschlossen zu haben. Daniel hatte wohl entschieden, dass er mich besser hochbrachte. Oder hatte ich es entschieden?

Ich wühlte auf meinem viel zu voll gestopften Schreibtisch herum und fand schließlich, wonach ich suchte. Der erste Brief. Mir wurde wieder schlecht. *Warum ich?*

Zurück in der Küche sah ich ihn nachdenklich auf den zweiten Brief starren. Dann hielt ich Daniel das Blatt hin, welches er sofort nahm und las.

Ich ließ mich mit einem lauten Seufzen auf meinen Stuhl fallen. Ich stützte meinen Kopf auf den Händen ab und rieb mir die Augen. „Meinst du, ich muss mir Sorgen machen?“

Ich mochte ihn gar nicht ansehen; ich hatte Angst vor seiner Antwort.

„Schwer zu sagen. Aber auf die leichte Schulter würde ich es nicht nehmen. Warte ab, ob noch was kommt und dann würde ich vielleicht zur Polizei gehen.“

Gefährliche ObsessionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt