Gefährliche Obsession (25)

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Kapitel 25

"... Mein Magen dreht sich, die Gefühle fahren Achterbahn. Ich spür' den kalten Schweiß auf meiner Haut und mein Herz fängt an zu rasen..."

Ich saß in der Bib und blätterte durch ein Buch, auf der Suche nach etwas Bestimmten. Was genau es war, wusste ich nicht. Die Geräusche um mich herum verschwammen zu einem steten Brummen.

Ich fragte mich, warum es so laut war. Für gewöhnlich wurde jeder hinausgeworfen, der sich unterhielt. Die Stimmen wurden lauter, dann wieder leiser, doch einzelne Worte konnte ich nicht verstehen.

Ein unangenehmer Schauer lief mir über den Rücken, als ich das Gefühl hatte, beobachtet zu werden. Ich hob den Kopf, konnte aber niemanden entdecken.

Die Bücher vor meinen Augen verschwammen und mir war, als würde ich schwimmen. Verwirrt nahm ich einen Schluck aus meiner Wasserflasche.

*Seit wann ist es erlaubt, hier zu trinken?* Aber mich hatte wohl niemand aufgehalten. Ich konnte mich nicht erinnern, hergekommen zu sein.

Im nächsten Augenblick stand ich zwischen zwei Bücherregalen und ließ meinen Blick über die vielen Buchrücken gleiten. Noch immer war ich nicht sicher, was genau ich zu finden hoffte.

Meine Hand streifte über den Regalboden und hinterließ eine Spur im Staub. Wieder hatte ich das Gefühl, ein Augenpaar auf mir zu spüren. Ich blieb stehen und beobachtete meine Umgebung.

Nichts.

Ein Schauer lief durch mich hindurch, schnell setzte ich meinen Weg fort. Während ich durch die Reihen ging, fiel mir auf, dass ich in der völlig falschen Abteilung war. Die Titel der Bücher hatten nichts mit Musik oder Kunst zu tun.

„Vampirisch für Anfänger“, „Zehn Tipps für den richtigen Umgang mit Hunden“ und „Verrat“ standen nebeneinander.

Eine Vogelfeder schaute aus einem der Bücher heraus.

Nun als ich genauer darauf achtete, lag der gesamte Gang voller Müll. Papierschnipsel, Korken, ein kaputtes Dreirad. Je weiter ich ging, umso mehr Müll lag vor meinen Füßen und langsam stieg der Berg an.

Bananenschalen, aufgerissene Mülltüten und Batterien waren um mich verstreut.

*Was macht der ganze Müll hier drin?* Als ich knietief drin stand, sah ich, dass vor mir der Gang durch einen riesigen Berg versperrt war. Mit Verwunderung deutlich im Blick sah ich mir all die weggeworfenen Dinge an, bis mir etwas ins Auge stach.

Etwa zwei Meter von mir entfernt lag auf einem offenen Joghurtbecher eine silberne Uhr. Meine Uhr. Die Uhr, die ich verloren hatte. Endlich hatte ich sie wieder gefunden.

*Wie kommt die denn hier her?* Vorsichtig versuchte ich, mich zu strecken, ohne den Müll weiter anzufassen. Leider kam ich nicht weit und so sehr ich mir auch Mühe gab, meine Uhr blieb unerreicht.

Ich hob meinen Fuß, um weiter nach vorne zu gehen, da fiel mein Blick auf ein paar Augen. Sie starrten mich aus dem Regal zwischen den Büchern hindurch an. Mein Herz setzte einen Moment lang aus, ehe es mit doppelter Geschwindigkeit weiter schlug.

Aus dem Regal unterhalb der Augen schob sich eine Hand durch und auf mich zu. Sie versuchte, mich zu packen und erwischte meinen Ärmel. Ein lauter Schrei entfuhr mir, ich riss mich los.

Mit dem Gesicht zuerst fiel ich in den Berg aus Müll, der mit einem Mal weiter anwuchs. Immer weiter und weiter stieg er und ich spürte, wie das Gewicht mich zu zerquetschen drohte, als er mich unter sich begrub.

Gefährliche ObsessionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt