Epilog

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Und trotzdem sollte sich die Redewendung bewahrheiten, dass jeder Anfang schwer war. Auch konnte er sehr schwer werden.

Mit einer Aussprache war es natürlich nicht getan gewesen. Keinesfalls, denn der Weg war nach wie vor steinig und hinderlich.

Das erste große Hindernis hatte in den darauffolgenden Stunden schon am Horizont gestanden. Genau genommen in der Nacht:

Kanan lag eng umschlungen mit Hera in ihrer Koje in ihren Räumlichkeiten. Die Twi'lek hatte sich an seine nackte Brust gekuschelt und Kanan hatte seinen Arm um sie gelegt, seinen Kopf an ihren geschmiegt. Zum ersten Mal seit einiger Zeit taten sie dies vollkommen ruhig und waren mit sich und der Galaxis zufrieden.

Jedoch schien es nie so bleiben zu können, denn Kanan nahm etwas durch die Macht war. Ein Gefühl des Horrors und der Furcht, welche nicht seine eigenen Empfindungen waren, erreichten ihn und verschlafen schlug der Jedi die Augen auf. Er gähnte und blinzelte, schien im ersten Moment nicht zu wissen, was vor sich ging. Dann vernahm er weitere Furcht und eine ungeheure Panik...Kanan versteifte sich sofort und setzte sich auf. Seine Sinne sagten ihm nur eines und sein Gefühl ebenfalls.

Hera blinzelte verschlafen und drehte sich gähnend um als Kanan ihr einen Kuss auf den Kopf gab, sich aus der warmen Koje entfernte und sich etwas überwarf.

„Kanan?", murmelte sie und rieb sich über die Augen. Der Jedi hingegen schien komplett wach zu sein. Die aufgewühlten Gefühle seines Padawans hatten ihn mit einem Schlag wach werden lassen.

„Es ist Ezra. Ich muss sofort nach ihm sehen."

Er zog sich gerade ein Shirt über, beugte sich vor und küsste sie sanft auf die Wange. Hera blinzelte und setzte sich auf.

„Soll ich...?"

„Bleibe hier und schlafe weiter, ich kümmere mich schon darum. Tut mir leid, Love."

Hera lächelte in der Dunkelheit, legte sich wieder hin und seufzte zufrieden.

„Gehe zu ihm, er braucht dich jetzt. Ich liebe es wie du dich um unser Baby kümmerst..."

Kanan verharrte kurz vor der Tür, dann schmunzelte er und schüttelte den Kopf. Ezra hatte bestimmt etwas gegen die Bezeichnung einzuwenden, aber...irgendwo stimmte es schon und für sie war er ihr Kind. Für sie beide.

Auf leisen Sohlen verließ er die Kabine und schlich sich zu seiner eigenen Kabine, wo Ezra vor wenigen Stunden eingeschlafen war. Leise betrat Kanan die Kabine und horchte in die Dunkelheit. Er musste nicht lange warten, denn er hörte ein leises Wimmern und daraufhin ein ersticktes Schluchzen. Der Jedi schluckte schwer und wagte sich nach Vorne.

„Ezra?"

Das Knarzen der Koje verriet, dass sein Padawan sich bewegte und gleich darauf war Ezras verweinte Stimme zu hören.

„G-Geh weg..."

Nun er würde alles, aber sicherlich nicht das tun. Kanan bewegte sich zur Koje und setzte sich auf den Rand.

„Was ist los?", fragte der Ältere sanft und hatte bei Ezras aufgewühlten Gefühlen so eine leise Ahnung.

„Ich...ich..."

Ezra rollte sich förmlich ein und vergrub sein Gesicht im Kissen. Kanan legte eine Hand auf seine Schulter und fühlte wie sein Padawan sich versteift hatte.

„Kid?"

„Ich...ich kann es nicht..."

Ezra wurde von erneuten Tränen heimgesucht und Kanans Herz brach etwas bei der Erkenntnis, die er hatte. Liebevoll streichelte er Ezra über den Kopf.

How Far Does the Dark Go?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt