Kapitel 7

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,,Heute geht es auf zum berühmten Wasserfall'' rief Peter durch seinen Lautsprecher.
Auf den Wasserfall freute ich mich tatsächlich, da es dort echt schön war.
Ich hatte immer gehofft, ihn eines Tages noch einmal sehen zu können.

Wir standen alle draußen und warteten noch auf ein paar, die etwas länger mit dem packen ihrer Sachen brauchten.
Während wir warteten, bekam ich ein Gespräch zwischen Nick und Zayn mit.
,,Ich habe gehört, dass du schon das dritte mal hier bist?'' sagte Nick.
,,Ja'' antwortete Zayn.
,,Wird es dir hier nicht langsam langweilig?'' fragte Nick nun.
,,Never, dieses Camp ist außergewöhnlich'' entgegnete Zayn.
,,Ich bin auch außergewöhnlich'' scherzte Nick.
,,Ziemlich, ja'' lachte Zayn.
Manchmal fühlte es sich so an, als wären Zayn und Nick die selben Personen.

Wir waren auf dem Weg zum Wasserfall.
,,Ist er wirklich so schön, wie alle sagen?'' fragte mich Alysa.
,,Ja''
,,Machen wir dort ein paar Fotos zusammen?'' fragte sie nun.
,,Wir haben keine Handys'' 
,,Oh, stimmt'' murmelte sie.

Ich beobachtete Clay, der mit Nick etwas weiter vorne lief und Quatsch machte.
Es erinnerte mich ein wenig an uns.
Wir standen uns einmal so nah und nun hatte ich das Gefühl, dass ich ihn kaum kennen würde, obwohl er mir gleichzeitig auch so vertraut vor kam.

Am Wasserfall angekommen, staunten die, die zum ersten mal hier waren nicht schlecht.
Wir, die hingegen zum zweiten oder dritten mal dort waren, waren nicht mehr so beeindruckt, wie wir es bei unseren ersten malen waren.
,,Wow'' hörte ich Alysa sagen.

Wir legten unsere Sachen ab, ein paar sprangen bereits in das Wasser.
Ich zog mir meine Klamotten aus und schaute zu Alysa, die sich keinen Zentimeter bewegte.
,,Gehst du nicht in das Wasser?'' fragte ich sie.
,,Ich will mir meine Haare nicht ruinieren'' sagte sie.
Ich schüttelte nur meinen Kopf und sprang in das Wasser.

Ich schwamm zu dem kleinen Platz, der etwas abgekapselt von den anderen und wunderschön war.
Dort angekommen ließ ich mich, wie ich es damals eins tat, gegen die Mauer nieder und schloss meine Augen.
Es fühlte sich an, als wäre nie Zeit vergangen.
Ich hörte, wie jemand neben mir auftauchte.
Es war Clay, der sich neben mich ebenfalls an die Mauer lehnte.

,,Was war das heute morgen?'' fragte ich ihn, da es mich die ganze Zeit schon beschäftigt hatte.
,,Was meinst du?'' fragte er.
,,Das weißt du ganz genau''
Er drehte sich mit seinem Körper zu mir und schaute mich an.
,,Ich wollte nur was testen'' sagte er.
,,Was testen?''
,,Ob meine Vermutung richtig ist'' entgegnete er.

,,Welche Vermutung?'' fragte ich nun.
,,Das es mit uns noch nicht vorbei ist''
,,Was?''
,,Warum solltest du sonst schmutzig von mir träumen?'' kam es von ihm.
Meine Augen weiteten sich.
,,Was? Habe ich nicht!'' rief ich, woraufhin er auflachte.
,,Nun, dass war eine meiner Vermutungen und anhand deiner Reaktion, stimmt es wohl. Ich habe es schon alleine daran gemerkt, wie du den Augenkontakt mit mir vermieden hast'' sagte er.
Ich sagte nichts mehr und schaute gerade aus.

,,Wie hat es sich angefühlt?'' fragte er nach einer Weile.
Irritiert schaute ich ihn an.
,,Der Traum, wie hat er sich angefühlt?'' fragte er erneut und erwiderte meinen Blick.
Als ich an den Traum dachte, wie seine Lippen auf meinen lagen und es sich so verdammt echt angefühlt hatte, fing mein Herz an schneller zu schlagen.
,,Gut'' murmelte ich gedankenversunken, was ich gar nicht wollte.

Plötzlich kam er auf mich zu und stellte sich direkt vor mich.
,,Es muss kein Traum bleiben'' sagte er und schaute mir intensiv in die Augen.
Er kam mir nah, zu nah.
Ich spürte seinen Atem bereits auf meiner Haut.
,,Ich kann dir dieses vertraute Gefühl wieder geben'' hauchte er.
Meine Atmung schlug unregelmäßig, es fiel mir verdammt schwer mich zu beherrschen.

,,Ich kann nicht'' murmelte ich.
,,Wieso kämpfst du so sehr dagegen an?'' fragte er.
,,Ich kann das Alysa nicht antun...'' fing ich an.
,,Sie war für mich da, als ich jemanden am meisten gebraucht habe'' fuhr ich fort und er wusste sofort, welche Zeit ich meinte.

Er wandte sich von mir ab und machte zwei Schritte zurück.
,,Verstehe'' sagte er.
Den noch vorhin so standhaften Augenkontakt, vermied er nun.
,,Tut mir leid'' murmelte er und schwamm zurück zum Ufer.

Ich ließ meinen Kopf zurück fallen und seufzte.
Alles in mir schrie nach seiner Nähe, dass es schon beinah weh tat.
Was mich aber davon abhielt mich ihm dermaßen zu nähern, war Alysa.
Ich brachte es einfach nicht übers Herz, ihr das anzutun.
So eine Person war ich einfach nicht.

Ich schwamm ebenfalls zurück zum Ufer und stieg aus dem Wasser.
Ich lief zu Alysa und setzte mich zu ihr auf die Decke, die auf dem Boden lag.
,,Alles ok? Du siehst etwas blass aus'' kam es von ihr.
,,Mir geht es gut'' entgegnete ich ihr, obwohl es das eigentlich nicht wirklich tat.

Ich schaute zu Clay rüber, der ebenfalls auf dem Boden, auf der Decke, neben Nick lag und sich mit ihm zu unterhalten schien.

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