War Dragons - Alles hängt von dir ab (Bd. 1)

VIII. Die Prüfung

Klipp, Klapp, Klippidi, Klappap.

Von diesem Geräusch wurde ich aus einem sehr unruhigen und dem Gegenteil von einem erholsamen Schlaf gerissen. Müde und mit letzter Kraft rieb ich mir die Augen.

Meine Ohren versuchten, das seltsame Geräusch zu orten. Doch es kam anscheinend aus verschiedenen Richtungen, denn immer wenn ich den Kopf drehte, wanderte das Geräusch mit mir in die angedeutete Richtung.

Dann kam ich drauf. Die Quelle der akkustischen Misstöne stammten...von MIR. Aber wieso klapperten meine Zähne? Kalt war mir nicht, das konnte ich aus diesem Grund ausschließen, weil sich über meinen ganzen Körper leichte, durchscheinende Schweißfilme gebildet hatten. Außerdem wurde ich nicht vor Kälte geschüttelt.

Dann kam die Erinnerung zurück. Heute war meine Prüfung. Oh Mist, die hatte ich ja total verdrängt.

Auch Magic war von mir und meinem Klappergebiss geweckt worden und sah mich beinahe schon tadelnd an, so als wolle er sagen: Sag mal, gehts noch? Was hast du den für einen Schaden, es ist gerade mal vier Uhr morgens. Kann man nicht mal bis halb sieben schlafen? Bei den Gedanken, was mein Hund mir an den Kopf werfen könnte, musste ich lachen.

He, du da unten, machst du dir schon wieder wegen dieser albernen Prüfung in die Hose. Das ist erbärmlich, so was von erbärmlich!" "Danke meine kleine Nervensäge, dir auch einen guten Morgen und nein, ich mach mir nicht in die Hosen und jetzt Ruhe da oben, ansonsten kommst du in die Gedankenschublade mit den bösen Gedanken, kapiert?" "Neeeeiiiinnnn, nicht die Schublade! Bitte nicht schon wieder! Ich geb ja schon Ruhe!" Mit diesen Worten verzog sich das Stimmchen weiter nach hinten in mein Oberstübchen und ich konnte nochmals in Ruhe nachdenken.

Denn so generell hatte ich keine Angst vor Prüfungen und doch jagte mir diese einen frostigen Schauer über den Rücken und zwar deshalb, weil ich nicht alle Aufgaben konnte. An einer scheiterte ich jedes Mal wieder. Die Wandlermagie, die nur funktionierte, wenn man seine wahre Gestalt entdeckt hatte. Und das war das Hindernis, das mich vom Gestaltwandeln abhielt und ich wurde die Angst nicht los, dass ich wegen dieser Aufgabe durchfallen könnte.

Da klopfte es ganz sachte an der Tür und sie öffnete sich einen Spaltbreit. "Hey, kannst du nicht schlafen?"

Mit diesem Satz lugte ein grünes Auge mit braun-blauen Einsprengseln, die für die zwei Elemente ein Symbol darstellten. Naja soweit man bei braun an Feuer denken konnte. Aber während des Trainings hatte ich schon ein-, zweimal gesehen, wie die braunen Punkte sich in tanzende Funken verwandelt haben und Lyria hatte richtig gefährlich ausgesehen.

Tatsächlich musste man sich entweder mit seiner Magie schützen oder genug Abstand halten, da meine Freundin eine unerträgliche Hitze ausgeströmte, die jeden Medium Rare brutzelte. Und das in nur zweieinhalb Minuten.

"Hey...Alles okay? Was ist los? Du schaust so traurig." Vorsichtig kam meine neue Freundin ins Zimmer und setzte sich neben mich auf mein Bett und streichelte mir über den Rücken. Auch mein Rüde, der am Kuscheldefizitsydrom litt, sprich, er wollte immer gekuschelt werden oder mit jemandem knuddeln, versuchte sich neben uns aufs Bett zu quetschen. Sanft hob ich ihn hoch und auf meinen Schoß. 

"Es ist nichts. Ich mach mich nur wegen meiner Prüfung in ein paar Stunden wieder verrückt, weil ich meine wahre Gestalt immer noch nicht gefunden habe. Ich habe Angst, dass ich wegen dieser Unfähigkeit durchfallen könnte und ziemlich wahrscheinlich auch durchfallen werde..." "Ach komm, ich denke nicht, dass du durchfallen wirst. Soll ich dir noch unsere Spezial-Drachenpfannkuchen machen oder möchtest du trainieren? Oder einfach nur hier sitzen?" "Ich denke, Training würde nicht schaden, aber ich möchte gerade wirklich lieber nur hier sitzen. Wenn es dir nicht zu viele Umstände machen würde, würde ich mich über deine Pfannkuchen freuen..."