Kapitel 35 Verängstigtes Meerschweinchen

1.1K 122 5
                                    

Kapitel 35 Verängstigtes Meerschweinchen

„Fuck. Fuck. Fuck. Die müssen hier Überwachungskameras haben sonst hätten sie nicht gewusst, dass ich unerlaubt eingedrungen bin und dich küsse. Damit haben sie einen handfesten Beweis gegen uns Beide.“, sagt Jerome verärgert und schlägt auf die Gitterstäbe mit dem Fuß ein. Das bringt uns jetzt auch nicht weiter und ich bin noch viel zu schwindelig von diesem Kuss.

Es war atemberaubend und doch so schnell wieder vorbei. Ich habe jetzt Sicherheit, dass Jerome sich auch in mich verliebt hat und das beschert mir Glücksgefühle, die mich ein wenig von unserer Situation ablenken.

„Du kannst doch dieses Verschwinden Dings…“ Als ich vorhin noch darüber nachgedacht habe, dass die Dschinn doch eigentlich nicht so grausam sein können, beginne ich langsam zu glauben, dass sie es doch sein können. Aber Jerome ist ein Dschinn und er kann uns sicher hier heraus bekommen.

„Das Gefängnis ist mit Magie gesichert. Ein seltener Stein sorgt dafür, dass Dschinn ihre Magie hier nicht benutzen können. Ich komme hier nicht raus. Auch wenn ich wollte, Cotton.“ Ich schlage mir auf die Stirn und seufze. Natürlich haben sie daran gedacht, das Gefängnis ausbruchsicher zu machen. Sonst wäre es ja nicht sehr effizient wenn sich jeder Dschinn wieder herausbeamen könnte.

Es scheint alles so sinnlos.

„Scheiße, heißt das wir sind verloren?“, frage ich Jerome, der sich schließlich an den Gitterstäben nach unten sinken lässt, die meine von seiner Zelle trennen. Ich entscheide mich zu ihm zu setzen. Ebenfalls mit dem Rücken zu den Gitterstäben. Das heißt, dann wohl, dass wir aufgeben müssen. Ich spüre, Jeromes warmen Rücken meinen Rücken berühren und fühle mich ein wenig wohliger.

„Nein, das heißt es nicht. Aridian und Mira werden das schon machen. Wenn sie bemerken, dass ich nicht mehr zu ihnen komme, wie besprochen, werden sie sich noch stärker bemühen. Ich habe Vertrauen in sie.“ Dieses Vertrauen möchte ich auch haben, dabei kenne ich die Beiden doch gar nicht. Ich kann mir ausmalen wie sie aussehen könnten, aber sonst habe ich kein Bild von ihnen. Wie sollen zwei Leute überhaupt etwas ausrichten können. Jerome und ich schaffen es auch nicht.

„Ja, aber hast du die Männer eben nicht gehört? Hinrichtungen, 4 Stück, Jerome. Damit sind sicher die Beiden gemeint.“, sage ich als mir die Wachen wieder einfallen. Ich wische mir den Dreck von den Händen, den ich am Boden gesammelt habe an meiner Seidenstoffhose ab und ziehe meine Beine an mich heran. 

„So weit wird es gar nicht erst kommen. Zuerst werden wir verhört, ja wir haben es gerade noch schlimmer gemacht aber das Einzige was wir tun können, ist die Wahrheit zu sagen. Vielleicht öffnet es ihnen ja die Augen.“ Ich schüttle den Kopf obwohl er es nicht sehen kann.

„Nein, es kann nicht funktionieren. Ich hoffe, dass ich bald wieder aus diesem Albtraum aufwache.“ Langsam denke ich wirklich, dass ich das ganze Chaos nur träume und bald wieder in meinem warmen Bett zuhause aufwache. Alles wäre mir lieber als eine Gefangene zu sein. Aber egal so oft ich mich kneife, ich kann nicht aufwachen. Weil ich nicht träume. Ich höre Jerome hinter mir herumrücken und sehe nach hinten. Er hat sich auf die Seite gedreht, damit er mich ansehen kann. Er setzt sein Adonislächeln auf und sagt mit erhobenem Finger:

„Hey,… niemand zwingt so schnell Jerome in die Knie. Jetzt heißt es erst einmal abwarten und Tee trinken. Oder Wasser… Wasser ist auch okay.“ Ich sehe zum Waschbecken und nicke. Ja, lecker Wasser. Wenigstens kann er noch ein bisschen lachen, mir ist es schon vergangen. Nach einer kurzen Weile habe ich wieder eine Idee.

Like Cotton CandyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt