Zwei Dämonen

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Nun, da klar war, dass noch jemand unbekanntes auf ihrer Seite war, zog die Gruppe mit neuem Mut weiter. Zwar hatten sie nun immer weiter die Befürchtung, dass aus irgendwelchen Löchern die Knochengänger erscheinen würden, aber davor würden sie nicht zurück schrecken. Midna nahm den Plan heraus, um den nächsten Kristall ausfindig zu machen. Zwar hatte Seiycho vorgeschlagen, Chiro als nächstes zu holen, doch die Gruppe war sich nicht ganz sicher darüber. Jedoch, als sie sich über den Aufenthaltsort der Kristalle unterhielten, fiel ihnen auf, dass sie damit zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen könnten: Chiro hatte sich damals eingemischt, als Suhre ihnen das Leben schwer machte. Sie wurden beide am selben Ort getötet und ihre Kristalle würden sich vermutlich auch am selben Ort befinden. Das hieße nur: Zurück ins Schloss und in die Schattenwelt.

"Das ist reiner Selbstmord!", meinte Seyren. "Ein gefundenes Fressen für diesen Geist. Ich hab keine Lust darauf, mich ihm vorzuwerfen!"

Darien lachte und lehnte sich gegen einen Baum, trat dabei den Kopf eines Skelettes weg.

"Was für ein Angsthase. Was hast du mit einem Dämonen auf deiner Seite zu befürchten? Ich kenne den kürzesten Weg. Außerdem schläft er gerade, er hat seine Energie aufgebraucht. Was auch immer er wieder angestellt hat. Wahrscheinlich neue Opfer gefunden."

"Neue Opfer ..", murmelte Mina. "Wir müssen dem Allen so schnell wie möglich ein Ende bereiten. Gehen wir in die Schattenwelt!"

Überrascht wandten die anderen ihre Blicke zu der kleinen Prinzessin. Midna lächelte daraufhin sogar leicht, während Seyren versuchte, sie davon zu überzeugen, dass es absoluter Wahnsinn war, dort noch einmal hinzugehen. Als jedoch Vaati mit dem Argument kam, dass sie Wohl oder Übel irgendwann wieder dorthin mussten und nun der günstigste Zeitpunkt war, da der Geist wohl geschwächt war. Der Hylianer schüttelte den Kopf und gab schweren Herzens nach, folgte eher im Trott den anderen, als sie wieder in die Richtung des Schlosses aufbrachen.


"Und, soll ich dann dort rein gehen und rufen 'Hey Geist! Wir sind wieder da! Dein Nachtisch ist angekommen!' oder was? Ich find das immer noch nicht gut", protestierte Seyren noch immer.

"Kannst du nicht einmal deine Klappe halten?", maulte Darien ihn an und gab ihn einen Schlag auf den Hinterkopf. Sofort wurde das Gejammer wieder groß und Midna musste ihn zum Schweigen bringen. Alles in Allem wurde es immer komplizierter, mit Seyren zu reisen, da er langsam immer mehr Angst bekam. Mina hingegen stärkte diese Reise mehr als jeden anderen in der Gruppe, obwohl sie am Anfang wohl die meiste Angst gehabt hatte.

Darien führte die vier durch einen weiteren Geheimgang in das Schloss hinein, bald auch schon zum Spiegelsaal, wo sie nur noch den richtigen Spiegel finden mussten. Midna war hierbei gefragt, doch sie hob nur verwirrt eine Braue und betrachtete Spiegel nach Spiegel.

"Sie sind auf einmal anders angeordnet. Vollkommen anders. Eigentlich müsste der Schattenspiegel .." Sie ließ den Satz unvollendet, lief zu einem der Gegenstände, schaute in den Spiegel, der kein Bild zeigte und sprach dort weiter: "... hier sein. Aber das ist er nicht."

"Aragne hat wohl umgeräumt. Alter Mann, das wird auch nichts bringen." Darien lachte und schaute sich um. Sie suchten nun gemeinsam nach, doch keiner von ihnen schien das Glück zu besitzen, ihn zu finden.

"Kann der Spiegel auch aus diesem Saal verschieben?", fragte Vaati nach und betrachtete sein Bild. Er konnte noch immer nicht glauben, wie sehr er sich verändert hatte.

"Nicht, das ich wüsste", antwortete ihm der Dämon und klopfte gegen den Rahmen. "Und es regt mich selber auf, dass dieses Ding einfach nicht ausfindig zu machen ist. Der Sack weiß, wie man mich zur Weißglut bringt .." Ein knurren entwich ihm und er schlug gegen einen der Spiegel, dessen Scheibe in tausend Splitter verfiel. Midna schrak auf, doch dann erinnerte sie sich an etwas.

The Mirror Castle - Season 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt