Neujahrsfeier (1)

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Heute war es so weit. Wir hatten den 31. Dezember, und würden heute Nacht, um null Uhr das neue Jahr begrüßen. Doch für mich war es viel mehr als das. Ich war dann endlich 16 und somit fähig das Erbe meiner Eltern zu benutzen. Eine neue Welt würde sich mir öffnen, zusammen mit......meinem Freund. Ich konnte kaum glauben was in den letzten Tagen alles passiert war. Von stressigen Nebenjobs auf eine Jujuzisten-Akademie, in ein verschneites Hotel und nun...hier her. Auf die Dachterasse des Cafés, in dem Toge und ich uns unsere Liebe gestanden hatten. Ich konnte es einfach nicht glauben. Ich war das mit abstand glücklichste Mädchen der Welt. Jetzt war es gerade sechs Uhr am Morgen und ich bereitete das Frühstück für die Anderen vor. Wir hatten Schulfrei und alle schliefen länger, mit Ausnahme des schlafenden Bündels, dass vor mir auf einem der Hocker lungerte. „Ich hab doch gesagt, du musst nicht jeden Tag so früh aufstehen. Ich kann das Frühstück auch alleine machen. Mit einem Seufzen ging ich um die Tischplatte herum und strich meinem Freund leicht durch sein weiß-graues Wuschelhaar. Das machte solchen Spaß! „Y/N.........bitte.........lass das......." Ich kicherte und beugte mich etwas zu ihm hinunter und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. „Und trotzdem bin ich froh dass du mich hier nicht alleine in der Küche zurücklässt." Zwar konnte ich sein Gesicht nicht sehen, aber seine Wangen färbten sich ein par Töne rötlicher. Und ehe ich mich versah saß ich plötzlich auf seinem Schoß und er schützte sein Kinn auf meiner Schulter ab. „Ich bin......müdeeeee......." Ich legte meine Arme um ihn und genoss die Nähe die er mir bot. So saßen wir eine Weile, bis ich mich notgedrungen von ihm lösen musste. Heute hatte ich eine Auswahl an Gebäck vorbereitet. Es gab Crossaints, kleine Küchlein aber auch Milchbrot und anderes. Heute eben nichts besonderes, da ich mich innerlich schon auf das Abendessen freute. Hier in Japan gibt es an Neujahr verschiedene Gerichte, die als Osechi bezeichnet werden. Im Prinzip typische Festgerichte wie Sashimi und Sushi oder frittiertes Hühnchen. Alles super leckeres Zeug. Deswegen heute etwas eher Unspektakuläres. Den restlichen Tag verbrachte ich mit Toge und...naja ihr wisst schon was ich meine...hihihi....Nach diesem ersten Mal war unsere Beziehung irgendwie noch inniger geworden als zuvor. Und ich liebte es. Nach den Frühstück schleifte Nobara mich und Maki in eine Wellness-Oase, wobei letztere eher demotiviert war. Doch ich hatte durch Nobara eine Freundin gewonnen, die ich mein ganzes Leben lang haben würde, da war ich mir sicher. Sie war so witzig und gleichzeitig aufbrausend, dass man sie einfach ins Herz schließen musste! Und egal was andere sagten, ich fand Nobara hübsch. Und Maki erst. Hinter der Brille versteckte sich ein wirklich schönes Gesicht und mit offenen Haaren sah sie sogar noch besser aus als sonst. Neben den beiden kam ich mir fast lächerlich vor. Einerseits da ich zierliches gebaut war als die beiden und zweitens, da ich in Gegensatz zu ihnen kaum Muskeln besaß. In meinem Waisenhaus hatte ich nur „Mädchenattacken" gelernt, also gezielte Schläge die Körperteile betäubten und eben Kampfkünste, die mir egal wie viel ich trainierte keine Muskeln gebracht hatten. Mit meinen Gedanken noch wo anders betraten wir die heiße Quelle, das erste Zeil unseres Tages. Es fühlte sich befreiend an, in das warme Wasser zu steigen und ich wollte gerade mein Handtusch sinken lassen als mir....der Fleck auf meinem Bauch auffiel. Verdammt.....Toge! Was hast du getan?! Und nicht nur der. Auch an meinem Oberschenkel war eine kleine rote Stelle zu sehen. So ein Mist.... „Was ist, Y/N? Komm schon, du brauchst dich vor uns doch nicht zu schämen! Wir sind doch alle Mädels, nicht wahr, Maki?" Das Mädchen nickte mit geschlossenen Augen, da sie sich anscheinend stillschweigend dazu entschlossen hatte, das Bad zu genießen. „Siehst du! Und dabei bist du doch noch viel süßer als wir beide zusammen! Mensch, ich weiß ja nicht was du von dir denkst, aber ich hab selten jemand so süßen gesehen. Irgendwie wirkst du wie eine Puppe! Im positiven Sinn natürlich. Also komm, hüpf rein!" Ich gab meinen inneren Kampf auf und ließ das Handtuch einfach sinken, während ich seufzend den Blick abwandte und rot wurde. Schnell setzte ich mich doch Nobara war das, was ich versuchte zu verstecken offensichtlich nicht entgangen. Ihre Augen waren rund wie Glasmurmeln und ihr Mund stand offen. „Ist- Ich das was ich denke das es ist?" Fragte sie mit diesem Gesichtsausdruck, worauf ich kichern musste. Es sah einfach so witzig aus. „Naja.....also....ja, ist es....denk ich....okay, ich geb's zu, es ist ein Knutschfleck aber ich kann das erklären, wirklich." Doch Nobara schüttelte nur schnell und energisch den Kopf. „Du musst mir nichts erklären, ich weiß bescheid. Also habt ihr an dem Tag doch nicht nur rumgeknutscht, ist ja krass......" Ich lief rot an und sprang auf. „Wie jetzt?! Man hat uns gehört?!" Nobara konnte sich ihr kleines Lächeln nicht verkneifen. „Bis auf den Trainingsplatz unter dem Fenster." Ich könnte im Boden versinken. Auf die heiße Quelle folgte noch eine Massage, die für mich und die Masseurin gleichermaßen peinlich war und eine Kosmetikbehandlung, mit Leuten die uns extra für den Abend schminken und frisieren sollten. Maki meinte die ganze Zeit, dass sie das nicht bräuchte und keinen Wert auf so was legte, während ich bei Nobara aufpassen musste, dass sie nicht anfing zu schnurren, als ihr ein gut aussehender Friseur die kurzen Haare kämmte und sie so gut es ging zu einer Frisur aus zwei kleinen Dutts rechts und links verarbeitete und diese noch mit jeweils einem Band umschlang. Wirklich hübsch. Maki hatte auf etwas Praktisches bestanden und so einen halben Dutt bekommen, eine lockere Hochsteckfrisur, die sich jederzeit lösen und zu ihrem normalen Zopf binden konnte. Auch sie bekam ein Band mit kleinen roten Kordeln. Und dann kam ich. (Nicht wundern, ihr habt hier langes Haar: Frisur im Bild oben:) Eine so schöne Frisur hatte ich noch nie gehabt. Auch Nobara war ganz aus dem Häuschen und hüpfte um mich herum, während die Angestellten stehen blieben und Dinge wie: „Was für ein hübsches Mädchen." oder „Hier vielleicht noch eine Blume?" und „Verflucht, ihr steht einfach alles!" sagten. Ich war verzweifelt und sah mich panisch um, da alle an mir herumwerkelten. Letztendlich kam etwas schwarzer Eyliner und blassrosa Lippgloss dazu, und die Frisure und Kosmetiker beendeten mit einem Seufzen ihre Arbeit. „Ein M-E-I-S-T-E-R-W-E-R-K!!!" Schrie Nobara und hüpfte um mich herum. Die Yokatas (Kimonos) hatten wir such mitgebracht. Der von Nobara war lila und der von Maki gelb, während ich mich NATÜRLICH für das wundervolle Exemplar von Toge entschieden hatte. Ich sah...overdressed aus... „Nein nein nein, du bist einfach nur wunderschön, Y/N! Wie eine Elfe. Oder ein Geist. Also ein hübscher, geheimnisvoller Geist, über den man unbedingt mehr wissen möchte." Nobara überlegte noch, als Maki ihr ins Wort fiel. „Da muss ich Kugisaki recht geben. Du siehst wirklich fantastisch aus." Wow. Wenn ich so was von Maki zu hören bekam, dann war das wirklich die Wahrheit. Wir machten noch ein paar Fotos, bevor wir auf die Uhr sahen. 17.30....Draußen war es bereits dunkel. „Verdammt, Y/N, Maki, wir kommen zu spät! Die anderen warten seit einer halben Stunde. Und wir sind mit dem Taxi in knapp 20 Minuten da! Shit!" Auf Nobaras geschimpfe riefen die Angestellten sofort das ersehnte Taxi und wir stiegen ein. Eine Weile fuhren wir, bis ich aus dem Fenster sah. Vor uns erstrahlten die leuchtenden Farben Tokios Hochhäuser, alles war in grelles Licht getaucht und überall waren Menschen. Es war wie einer der Momente in denen sich das Leben nicht real anfühlt.

🤍Silent Love🤍 (Toge Inumaki x Reader) Jujutsu KaisenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt