*01.03.2003*
"Mann, hab ich nen' Kohldampf! Und das nachdem ich all diese Stunden in meinem Büro und der Versuchsküche verbracht habe. Natürlich, die Versuchsküche ist ja eine Küche, in der auch Esswaren zu finden sind, aber in der Versuchsküche ist Naschen TABU!! Denn ich bin ja ein Profi, und Profis verhalten sich dem entsprechend. Sie verhalten sich professionell. Also habe ich seit dem Frühstück kaum etwas gegessen. Mein Mittagessen bestand nämlich aus einer Tasse Kaffee und einem Amaretto Keks... Ich mache mich nun auf den Heimweg. Klar, ich könnte auch in einer Bäckerei um die Ecke ein Erdbeertörtchen oder ähnliches, oder unten im Restaurant nach Resten fragen. Aber es gibt ein Essen, nach dem sehne ich mich besonders. Was auch immer Naomi zu Hause zubereitet hat, das scheint mir besonders verlockend. Naomi gibt sich bei allem solche Mühe, und mischt immer sooooo viel Liebe in all ihre Gerichte. Das lässt sich sehr deutlich herausschmecken. Bei ihr ist es nicht nur eine Prise, oder eine Hand voll, sondern gleich ein Ganzes Fass Liebe, das sie hineinmischt. Kjaaahhhh! Jetzt Reicht's mit dem Tagträumen. Da ich ja mein eigener Arbeitgeber bin, muss ich niemanden um Erlaubnis fragen, wegen dem Abhauen. Nur falls ich erwartet würde müsste ich dies Regeln oder mich abmelden. Diese Möglichkeiten treffen nun aber nicht zu! Also nichts wie los!", Ja, meine Gedanken waren etwas speziell... *nervös kichernd und sich am Hinterkopf kratzend* Ich packe meine Sachen weg, nehme meine Tasche und gehe mit schnellen Schritten zu meinem Auto. Ich steige ein und mache mich auf den Weg nach Hause. Unterwegs meine ich erkennen zu können, wie sich die Tages- Stadt in eine Nacht- Stadt wandelt. Das Nachtleben. Ein Vergnügen, zu dessen Genuss ich schon sehr lange nicht mehr gekommen war. Das wäre eine Unternehmung. Ich könnte mit Naomi in den Ausgang gehen. Die Kleinen werden wir bei jemand verlässlichem unterbringen. Wir könnten in einen chicen Klub gehen und einen guten Abend zu zweit verbringen. Ich parkte mein Auto in der Garage und wartete ungeduldig, bis der Aufzug unser Stockwerk erreichte . Ich öffnete die Wohnungstüre und sah schon Makoto und Tadaomi auf mich zureden. "Onisan!", rief Makoto. Ich musste lachen und schloss die Beiden in mein Arme. Mein kleines Glück war wirklich unglaublich. " Komm zu Tisch! Mama und wir müssen dir etwas tolles erzählen!!", ergänzte Tadaomi mit einem breiten Grinsen. Die Beiden sahen sich wohl als eine Einheit. Naomi hatte Lasagne serviert und lächelte mir belustigt zu. "Wascht euch die Hände, ihr Käferfest!", meinte sie zu dem Lumpenpack, einen gespielten, strengen Ausdruck im Gesicht. Mit einem "Ups" verschwanden die Beiden um die Ecke und ab ins Badezimmer. Naomi begann schallend zu lachen und ich stimmte mit ein. Als die beiden wieder da waren, und sich mit dem Geruchscheck ergab, dass sie beide Seife benutzt hatten, schauten sie sich vielsagend an, legten die Handflächen aneinander, und sagten mit ernster Miene "Itadakimasu." Naomi und ich grinsten und taten es ihnen Gleich. Ich fragte mich, ob den Einfluss den Naruto auf sie hatte nicht ein etwas zu grosser war. Doch in diesem Rahmen war es ja nicht schlecht. Sie Amüsierten sich, beschäftigten und begeisterten sich für Bräuche, Gesten und Nahrung eines Landes, mit welchem sie bisher nichts zu tun hatten, aber selbst daraus stammten. Wir begannen unser Mahl und zu dritt lobten wir Naomis Kochkünste. Makoto und Tadaomi erzählten mir von der Sache mit dem Vogel. Ich war erst erstaunt, aber sah in dem Tier eine Gelegenheit, in welcher Tadaomi und Makoto lernen konnten sich gemeinsam um etwas zu kümmern, Arbeit aufzuteilen und sich zu organisieren. Natürlich hätten Naomi und ich ein Auge auf diese Aktion, aber das Vorhaben könnte klappen. Nach dem Abendessen besichtigte ich den Vogel und stand eine Weile an seinem Käfig. Ich sprach mit Naomi und erzählte ihr von meiner Idee. Gemeinsam beschlossen wir das Projekt- Vogelhaltung zu starten und es zu den von mir erläuterten Zwecken zu gebrauchen. Wir erzählten Tadaomi und Makoto also unter welchen Bedingungen der gefiderte Mitbewohner bei uns bleiben dürfe. Sie stimmten mit einem ernsten Nicken und einem Blick ins Gesicht des jeweils Anderen zu. Erstaunlich wie entschlossen ein siebenjähriges und ein fünfjähriges Kind plötzlich wirken konnte, sobald man ihnen eine für sie attraktive Aufgabe präsentierte. Die Beiden verschwanden um sich bettreif zu machen und brachen in von Freude und Belustigung zeugendes Kichern aus. Ein spezielles Gespräch, wie eine Krisensitzung hielten sie, während dem Zähneputzen im Badezimmer ab. Ab Ende glaubte ich so etwas wie "Zahnpastaschwur? Ja! Zahnpastaschwur." durch die Türe zu hören. Da waren sie wieder. Die Kindlichen Seiten der Beiden. Manchmal, wie gerade eben, kommen sie mir schon viel älter, als sie es wirklich sind, vor. Aber wenn sie seltsame Schwüre, oder Riten wie diesen Zahnpastaschwur erfanden, waren sie wieder gewöhnliche Kinder. Zum Glück auch! Ich ihnen nicht wünschen die wertvolle Zeit des Kindseins zu überspringen.
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Mein Fels in der Brandung
General FictionWie kam ich aus dieser Hölle? Mit viel Glück und einem Bisschen Verstand, welches nicht einmal meines war. Lass uns gemeinsam in die Vergangenheit reisen und dieses wundervolle Geschehen nochmals durchleben, wer mich gerettet hat wieder erwecken und...