Kapitel 18

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Ahsoka:

Bestürzt schreckte ich aus meinem Schlaf auf und sah mich um. Jade schlief noch immer seelenruhig und auch sonst war alles ganz normal; nichts hatte sich verändert. Was war das gerade eben gewesen? Ich konnte es nicht sagen. Ein normaler Traum war es auf gar keinen Fall. Vielleicht war es eine Art Vision, doch ich hatte schon öfter Visionen gehabt und noch nie waren sie so deutlich gewesen. Außerdem kam mir das Ganze so unglaublich vertraut vor, so als hätte ich es schon einmal erlebt, jedoch wusste ich nicht wann und wo. Hinzukam, dass der komplette Ort so seltsam wirkte, als würde er nicht wirklich existieren. Und auch der Rest wirkte merkwürdig, als hätte ich zwei Orte oder Geschehnisse miteinander vermischt. Ich konnte jedoch nicht sagen, was das alles zu bedeuten hatte. Er hat Recht, er hat wirklich mit allem Recht. Über wen hatte ihr zweites ich in ihrem Traum gesprochen? Ihr habt niemals wirklich an mich geglaubt oder mir vertraut. Als ich noch einmal an diese Worte dachte, fiel mir wieder ein, wie Anakin reagiert hatte, als ich ihn fragte ob er mir glaubte und mir vertraute. Daran, wie er mich belogen hatte und wie traurig und schockiert ich darüber gewesen war. Ich fragte mich, ob er mir vertrauen würde, wenn ich wirklich darauf angewiesen sein würde, wenn es außer ihm niemand tun würde. Doch diesen Gedanken vergaß ich wieder, da ich das Gefühl, es schon einmal erlebt zu haben, einfach nicht los wurde, weshalb ich mich fragte, ob ich das vielleicht wirklich einmal erlebt hatte, es verdrängt hätte und mich nun unbewusst wieder daran erinnern würde. Einerseits erschien mir das vollkommen logisch, andererseits hielt ich es für den größten Schwachsinn, den ich jemals gehört hatte. Mit einem Mal hatte ich eine Idee: in meiner Vision hatte ich auch Meister Skywalker gesehen. Vielleicht wusste er, was das zu bedeuten hatte. Ich huschte so schnell wie nur irgendwie möglich durch das Schiff, zu dem Cockpit, in dem er immer noch saß.
„Meister, ich muss Euch etwas fragen", begann ich zu reden, sobald ich das Cockpit betreten hatte.
„Was ist den los, Snips?", fragte er und klang dabei ein klein wenig besorgt.
„Ich hatte einen merkwürdigen Traum - na ja, eher eine Mischung aus einem Traum und einer Vision. Das Seltsame ist, dass ich das Gefühl habe, das was ich gesehen habe, schon einmal erlebt zu haben. Und jetzt habe ich mich gefragt was das bedeuten könnte."
„Dazu kann ich Dir nicht besonders viel sagen, solange ich nicht weiß, um was es in Deiner Vision ging."
„Also ich war auf irgendeinem merkwürdigen Planeten. Alles war dunkel und auf dem Boden floss Lava und etwas weiter weg von mir stand ein Baum, vor dem ein zweites ich stand", Anakin blickte mich an, als hätte ich nicht mehr alle Tassen im Schrank, aber dennoch fuhr ich fort: „Kurz darauf kamt dann Ihr. Ihr wolltet, dass ich mit Euch mitkomme und meintet, dass ich nun in Sicherheit wäre. Dann habe ich angefangen Euch Sachen zu fragen, wie zum Beispiel, ob Ihr stolz auf mich seid und habe behauptet, dass Ihr nie an mich geglaubt hättet und Euch nicht mehr bräuchte. Danach hab ich über irgendjemanden geredet, ich weiß aber nicht über wen genau, ich hab ihn immer nur er genannt", ich merkte wie Meister Skywalker blasser wurde, sprach allerdings weiter, „Ich meinte, dass er nur das Beste für das Universum wolle und dass ihr euch ihm anschließen solltet. Daraufhin sagtet ihr, dass das nicht ich sei und den Rest des Gesprächs hab ich nicht mehr mitbekommen. Ich sah nur noch, wie ich gegen euch kämpfte."
Für einen Moment war es so still, das man eine Stecknadel fallen hören können. Ich schaute zu Meister Skywalker, doch dieser wich meinem Blick aus und starrte auf den Boden, während er etwas murmelte, das wie 'Mortis' klang.
„Sagtet Ihr gerade Mortis? Mortis, dieser seltsame Machtplanet, auf dem wir einmal gelandet sind? Was hat der den damit zu tun?"
„Erinnerst du dich noch, wie Du von dem Sohn entführt worden warst und später wie aus einer Trance aufgewacht bist und nicht wusstest, was nach Deiner Entführung passiert war?"
„Ja, Ihr sagtet danach nur, dass nicht viel passiert war... und mehr habt Ihr mir nie erzählt", seltsamerweise viel mir das erst jetzt auf. Ich hatte ihn zwar gefragt, was passiert war, nachdem ich aufgewacht war, doch er meinte nur es wäre nicht viel gewesen und ich hatte nie weiter danach gefragt.
„Um ehrlich zu sein, ist damals doch etwas passiert", sprach er nun weiter, „Der Sohn hatte dich sozusagen 'verhext', so dass du für kurze Zeit auf die Dunkle Seite gewechselt bist. Und dann ist eigentlich genau das passiert, was Du in Deiner Vision gesehen hast." Ich blickte ihn erschrocken an. Jetzt wo er es sagte, konnte ich mich plötzlich daran erinnern.
„Aber wie kann es sein, dass ich mich erst jetzt daran erinnere?"
„Ich habe nicht die geringste Ahnung", gab er mit einem Lächeln zu, von dem ich sofort wusste, dass es nicht echt war.
„Da wäre noch etwas, Meister. Wenn ich mich recht entsinne, dann gab es in dem Turm des Sohnes, in dem wir gekämpft hatten, keine Lava, doch in meiner Vision konnte ich diese klar und deutlich erkennen. Habt ihr eine Idee, warum dies so sein könnte?"
„Ich weiß es nicht, das Ganze kommt mir allgemein ein wenig seltsam vor.", sagte er und runzelte dabei die Stirn. Die Sorge stand ihm förmlich ins Gesicht geschrieben und das musste schon etwas heißen, denn Meister Skywalker ließ sich seine Sorgen für gewöhnlich nicht so leicht anmerken. „Am besten legst du dich noch einmal hin und versuchst noch ein wenig zu schlafen", fügte er nun hinzu und vielleicht hatte er Recht. Vielleicht wäre es wirklich das Beste, wenn ich versuchen würde noch ein wenig Schlaf zu finden.

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