04 - ausprobieren

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Heute hatten wir zum Glück erst spät Schule, um genauer zu sein um 10 bis 13 Uhr. Also nur 3 Stunden. Hach ich liebe Mittwoch. Ich schaute auf die noch zugezogenen Vorhänge und beobachtete wie schon die ersten Sonnenstrahlen durchscheinten. Ich raffte mich auf und machte mich fertig.

An der Schule angekommen sah ich Nick vor mir laufen, ich holte ihn mit schnellen Schritten auf und begrüsste ihn. ,,Hey, na? Schon paar Lösungen gefunden?", Begrüsste er mich zurück. 'Lösung' ist echt ein beschissenes Bezeichnung dafür, aber ich verstand trotzdem was er damit meinte. ,,Also ich hab paar Ideen gesammelt, aber ich würde es jetzt nicht so sagen, dass einer davon 100 prozentig funktioniert.", Erwiderte ich. ,,Das erwartet niemand, George." Er machte kurz eine Pause und sprach weiter, ,,Es würde sehr überraschend sein wenn allgemein dieser Plan funktionieren würde." Ich gab nur einen Nicken von mir. Tief in meinem Inneren wünsche ich mir, dass es geht, Clay zu retten.
Wir liefen nebeneinander in unseren Physikraum und liessen diese Stunden über uns ergehen.

Nach diesen drei Stunden Schule, was bisschen unnötig war, gingen ich und Nick mal wieder zum Kiosk und unterhielten uns dort.
,,Also erzähl mal," kam es von meinen Besten Freund. ,,Ich dachte an folgende Dinge." Ich gab ihm meinen Stück Zettel worauf die Möglichkeiten standen:
-Daran Stark denken
-Ein Foto bei den geschehen anschauen und in die Lage versetzten
-Davon Träumen
-Alte Orte besuchen
,,Mhmm" hörte ich von Nick. ,,Und? Wie findest du sie?" Fragte ich gespannt. ,,Gar nicht mal so schlecht, ich würde es einfach mal ausprobieren wenn du dich dazu bereit fühlst." Sagte er mir seine eheliche Meinung. Ich nickte nur eifrig ,,Für ihn bin ich immer bereit." Er lächelte mich nur an, anschliessend verabschiedeten wir uns und gingen unsere Wege.

Zu hause angekommen ging ich sofort in meinem Zimmer und schmiss mich auf meinen Bett. Soll ich es heute noch versuchen? Oder erst gut darüber nachdenken, obwohl ich schon viel zu viel darüber gegrübelt habe. Ich ziehe es einfach durch. Was kann schon schief laufen? Also setzte ich ich mich wieder hoch und kramte die Liste aus meiner Hosentasche heraus. Was würde momentan am einfachsten sein, vielleicht die Orte besuchen wo wir oft waren? Warum nicht, hab eh aller Zeit der Welt, also schnappte ich mir mal wieder meinen Skateboard und lief aus der Haustüre raus. Ich dachte kurz wieder nach. Wo waren wir denn oft? Hmm Skatepark, in der Nacht im alten Parkhaus und ja genau! Der Hügel oder eher gesagt Klippe, ich machte mich dort hin auf dem Weg.

Voll geschwitzt und ausser Atem kam ich dort an, wieso ich mich beeilte? Weiss ich selbst nicht so genau. Ich setzte mich hin an der Ende der "Klippe" und liess meine Beine runter hängen. Ich lehnte mich bisschen zurück und schloss meine Augen. Was ich auch noch testen könnte, ist das mit dem Stark darüber denken, also warum nicht kombinieren?

Ich suchte in meinem Gedanken die Erinnerungen und nach kurzem suchen kamen sie auch schon. Ich hatte flashbacks, so eine Art deja Vu. Das fühlte sich echt an, zu echt. Das sind doch nicht nur Fantasien? Ich war bisschen verzweifelt, doch ich wollte diesen Moment nicht beenden, denn Clay sass neben mir und genoss mit mir die Sonne. Ich konnte mich nicht bewegen, ich versuchte was zu sagen, doch stattdessen kam ich aus meiner "Trance" heraus. Ich schaute hecktisch um mich herum alles an, Clay war nicht mehr zu sehen, er war verschwunden. War das die Vergangenheit? Warum wurde ich daraus geschmissen? Ich war sichtlich verwirrt.

Ich dachte nicht länger darüber nach und versuchte es noch einmal, doch bei diesen Versuch kam nichts- passierte nichts. Ich machte mir nichts daraus, schliesslich könnte es auch nur Einbildung gewesen sein. Ich richtete mich hoch und ging wieder nach Hause. Ich schaute als ich zu Hause war wieder auf meinem Zettel. Ich könnte mir heute Abend vornehmen einen Foto von mir und Clay zu suchen und den nächsten Vorschlag von mir auszuprobieren, denn ich brauchte eine kurze Pause von den ganzen.

Ich überlegte ob ich Nick schreiben soll, was bei der Klippe passiert ist. Ich war mir nicht sicher, ob er überhaupt versteht was ich meine. Ich war schon immer miserabel in erklären. Ich entschied mich dagegen. Ich will ihn nicht immer damit nerven, er hat schliesslich auch einen Leben.

Am Abend gegen 19 Uhr kramte ich in meiner Schublade herum. Ich weiss doch genau, dass hier ein Poleroidalbum ist, Ah! Hier ist sie doch. Ich nahm das Fotobuch in die Hand und liess mich in meinem Stuhl fallen. Ich öffnete sie. Ich konnte es nicht einfach lassen, ich musste die alten Fotos anschauen. Die meisten Bilder sind von Ausflügen oder Partys entstanden, wo wir alle zusammen dort waren, also Nick, Clay und ich. Ich musste lächeln bei einem Bild, wo Nick komplett besoffen auf dem Boden auf einem Karton pennte. Ich und Clay haben dieses Bild geschossen. Ich konnte mich noch daran erinnern, als sei es gestern gewesen. Es war Sommerferien und Clay's Eltern waren nicht zu Hause. Also was machen eine Gruppe Teenies, genau eine Party schmeissen. Ungewollt starrte ich dieses Bild wohl zu lange an, bis etwas komisches geschah. Ich konnte mich in diesem Bild bewegen. Ich sah Clay's alte Wohnzimmer. Alkoholische Getränke überall, Chipstüten auf dem Boden. Was für ein Chaos. Ich blickte erst jetzt neben mir. Clay stand neben mir und lachte Nick aus, während das Foto aus dem Aparat kam. Ist das die Vergangenheit?

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912 Wörter

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