07 - Ich lieb(t)e ihn

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Ich lag verzweifelt auf meinem Bett und starrte meinen ausgeschalteten Handy an.
Ich war entschlossen ihn zu helfen..

Aber wie? Wie? WIE?

Ich hatte keine Ideen mehr.. Ich habe Zeitsprünge gemacht - Ja.
Aber es waren nie bedeutende Dinge. Nur unwichtige Kleinigkeiten. Ich war so frustriert, ich grübelte bestimmt schon Stunden lang, bis mein Kopf anfing zu schmerzen. Na toll das auch noch.
Ich stand auf - wohl etwas zu schnell denn meine Sicht war für paar Sekunden verschwommen. Als mein Körper sich davon erholt hat lief ich zu meinem Fenster und öffnete diese. Ich würde so gerne jemanden einfach fragen, aber niemand war so abnormal wie ich. Jeder würde mich einfach komisch anschauen und sich denken aus welches Psychiatrie ich entkommen bin.

Ich seufzte laut auf, bis sich meine Zimmertür öffnete und ich Schritte hinter mir hören konnte. Ich hatte keine Lust mich um zudrehen also fragte ich einfach stumpf wer dort sei.
,,Wer bist du" es tönte nichtmal nach einer Frage, sondern eher wie eine Aussage.
,,Ich bins" Ich erkannte die Stimme sofort, es gehörte meinem besten Freund Nick.

Ich drehte mich zu ihm um und schaute ihn direkt ins Gesicht. ,,Hast du mir geschrieben?" Ich war etwas verwirrt. Er kam nie ohne davor Bescheid zu sagen. Er schüttelte leicht seinen Kopf.
,,darf ich mir denn jetzt keine Sorgen um meinem Kumpel machen wenn er die ersten beiden Stunden nicht kommt und dann Krank geschrieben wird?"
Ich zuckte gleichgültig meine Schultern und drehte mich wieder zum Fenster.

,,Was ist los, George?"
Ich zuckte nun erneut mit meinen Schultern.
,,Ach komm schon ich sehe doch das etwas nicht stimm-"
Ich unterbrach ihn etwas gereizt aber trotzdem verzweifelt.
,,Nick ich hab kein Plan. Ich fühle mich Machtlos. Ich zerbrechen mir schon den ganzen Tag den Kopf wie ich Clay retten könnte.." gegen Ende hin wurde ich leiser. Ich spührte seinen Blick auf mir. Wir schwiegen uns gegenseitig für einen Moment an.

,,Du musst ihn nicht retten.." Kam es nur so hingemurnelt von ihm. Ich drehte mich zu ihm rüber und schaute ihn an.
,,Was dann?! Nick ich liebte ihn, ich kann nicht ohne ihn!" Zuerst versuchte ich meine Tränen zu unterdrücken, aber als das nicht klappte habe ich es realisiert. Ich hab es ihn gesagt... Ich habe meinen besten freund gesagt das ich Clay liebte.. Was wird er nun über mich denken?
Tränen bahnten meinen Wangen herrunter. Er kam zu mir näher und zog mich in eine Umarmung. Er tädschelte meine Schulter während ich in seine schluchzte.

,,Ich liebte ihn auch.. Er war wie ein Bruder für mich. Es ist schwer ich weiss George"
,,Nick- du... Du verstehst das falsch"
Ich wurde von meinen erneutes Schluchzen unterbrochen.
,,Ich liebte ihn." Ich schloss meine Augen und lehnte mich mehr in den Umarmung rein. Er schien erst jetzt zu verstehen was ich gemeint hatte.
,,Es tut mir leid.."
,,Du musst dich nicht entschuldigen.. Er war auch dir wichtig, nur als Bruder eben.." Ich murmelte das zwar, war mir aber sicher das er mich verstanden hatte.

Wir verblieben so für einige Zeit, als er zwischen uns Abstand brachte.
,,Du schaffst das bestimmt"
Ich nickte nur auf seine Worte und hielt mein Blick gesenkt.
,,Ich danke dir.. Ich musste das einfach mal loswerden"
,,Wer hätte schon gedacht das Gogy sich in seinem Besten Freund verguckt"
Er lachte nur leicht und ich musste darauf hin schmunzeln.

An diesem Nachmittag war er noch bei mir und zockten Minecraft. Ich habe mich wohl zu sehr darauf eingestellt meinen verstorbenen Besten Freund zu retten. Mithilfe von Nick konnte ich mich seit Tagen wieder entspannen. Am Abend ging er dann nach Hause und ich war wieder alleine.

Ich versuchte meine Zeit zu nutzen etwas für mich zu tun und mich nicht wieder auf diese eine "Aufgabe" zu verkrampfen.
Ich schnappte mal wieder meinen Skateboard und ging damit raus, diesmal nahm ich aber mein Handy mit und machte währenddessen Musik an.
Es lief gerade ____. Clays lieblings Lied. Wir haben dieses Stück oft gemeinsam gehört.

Als ich wieder zu Hause war erinnerte mich daran das morgen Clays todestag war. Ich war mir unentschlossen was ich tun sollte. Seinen Grab besuchen und Blumen mitbringen oder diesen Tag zu nutzen um wirklich in die Zeit zu reisen und alle meine Mühe rein zustecken.

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709 Wörter

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