15. Worüber möchte er reden??

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Stille war zwischen uns. Wir guckten uns noch immer an. Ich wusste, dass es am besten wäre jetzt zu gehen, aber irgendwas hielt mich. Irgendwas sagte in mir trotzdem bleib stehen und hab Hoffnung. Hoffnung, dass es wie damals wird oder Hoffnung worauf? Die ganze Sache von damals verwirrte mich. Ich war nie wirklich ein optimistischer Mensch. Ich finde, dass wenn man nichts erwartet, man dann auch nicht enttäuscht wird, aber bei ihm war es anders.

Ich wusste, dass alle Augen auf uns waren, auch wenn alle woanders standen. Das Paar, welches es gefühlt letzte Woche noch gab, obwohl es eine Ewigkeit her ist. Das Paar, welches jeder geliebt hat. Das Paar, welches gelacht hat und Spaß hatte. Alles war wie ausgelöst. Die Blicke jeden Tag am Flur entlang waren kalt. Es gab keine Gespräche und jeglicher Körperkontakt fehlte auch. Ich vermisste ihn und das fiel mir nicht erst seit eben auf.

„Lasst mich kurz 5 Minuten alleine ich kläre das."
Er hatte seine Augen kein Zentimeter weggerührt. Sein Blick war immer noch bei mir. Er guckte auch garnicht, ob die anderen gehen würden. Er bemerkte es einfach. Ich weiß nicht wieso er das wollte oder ob es etwas positives war, aber alle waren weg. Nur noch er und ich. In der Ecke, wo mir weh getan wurde.

Er ließ meinen Arm los als alle weg waren. Er guckte mich aber immer noch an. Ich war es gewöhnt. Ich fühlte mich wohl. Ich könnte ihm auch noch weiterhin so in die Augen schauen und das liegt genau daran, weil ich mich ja so wohl bei ihm fühle.

„Tut dein Arm noch weh?"
Er fragte leise und irgendwie vorsichtig. Ich weiß nicht, wie er sich fühlte oder was er dachte, aber ich glaube er würde mich nicht fragen, wenn es ihn gar nicht interessieren würde.
Er guckte mir in die Augen und ich blieb fürs erste still. Seine schönen großen Augen, seine Haare und seiner Art wie er redet. Ich hatte alles so vermisst, aber ich versuchte trotzdem mir nichts anmerken zu lassen, weshalb ich ihm nur ein stilles „alles gut" gab.

Ich wollte jetzt am liebsten gehen, aber er guckte mich immer noch an. Ich wusste, dass die anderen auch guckten, aber er ließ mich auch nicht gehen. Ich wusste nicht was ich machen sollte, außer ihn weiterhin in die Augen zu schauen.

„Hör auf mich so anzugucken Noah, Bethany hasst mich sowieso schon dafür." sagte ich leise und flüsternd.
Ich weiß nicht wieso es aus mir kam. Ich habe keine Ahnung. Ich hatte nicht mal dran gedacht. Ich glaube in dem Moment hat mein Herz, statt mein Kopf gesprochen.
Mein Herz gehört ihm immer noch, obwohl so viel passiert ist.

„Wer ist schon Bethany, ignorier sie." sagte er leise.
Ich wusste ehrlich gesagt nicht, wie ich reagieren oder was ich sagen sollte, weil ich es überhaupt nicht erwartet hattet. Ich wusste nicht, dass er so denkt, weil er anfangs noch nicht so dachte.

„Ich hab es vermisst dir in die Augen zu gucken."
„Dich bei mir zu haben, das habe ich vermisst."
Ich bekam Gänsehaut und spürte es an meinem ganzen Körper. Ich war so verwirrt und in dem Moment, nur voller Gedanken. Meine Emotionen wussten auch nicht mehr, was richtig ist und was nicht.
Wieso hat er das Mädchen auf der Party geküsst, wenn er immer noch so empfindet? Warum hat er damals nicht geglaubt und sagt mir jetzt, dass er mich vermisst? Ich will ihn und das weiß ich, aber nicht so. Ich möchte nicht den Jungen, der mir nicht geglaubt hat und mich ausgelacht hat dafür, was passiert ist.

Ich blieb noch immer still. Es hatte mir gefühlt die Sprache genommen. Es kam kein einziges Wort aus mir raus. Ich wusste, dass er mehr sagen würde. Das tat er immer. Er hat mir auch damals viel gesagt, nur damit ich all die Sachen, die er sieht einsehe.

„Nervt sie dich immer so?"
Ich guckte weg, weil mir die Frage unangenehm war. Er tat seine Hand aber an mein Gesicht und drehte gleichzeitig meinen Kopf zu ihm. Seine Hand machte er nicht weg. Ich spürte seine warme und weiche Haut wieder an mir.
„Antworte mir Aida."
Wollte er eine Konversation aufbauen? Würde ich was dummes sagen? Ich habe keine Ahnung, aber ich wusste, dass jetzt mein Herz reden würde. Ich wusste, dass ich nur dummes Zeug sagen würde, aber mein Kopf sagte meinem Herzen nicht, dass es aufhören sollte.

-pretending to be-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt