Er tippte aber immer noch auf meiner Schulter rum, was ich witzig fand und aus dem Grund lachen musste. Es störte mich auch gar nicht, dass ich seine Finger an meiner Schulter spürte. Ganz im Gegenteil, es ließ mich irgendwie wohl fühlen, was ungewohnt war.
Trotzdem mochte ich es. Komischerweise.
„Bist du kitzlig?" fragte Kaydan auch lachend. Ich zuckte aber nur meine Schulter und guckte ihn weiter an. „Find es selbst raus." Es kam so einfach aus mir raus, dass ich selbst schockiert drüber war und kurz weg gucken musste. Mein Kopf realisierte erst jetzt, was ich gerade gesagt hatte. Ich habe gewollt, dass mich jemand anfasst. Normalerweise, lasse ich niemanden mich berühren. Außer Noah.Als ich wieder zu Kaydan guckte, trafen meine Augen direkt seine. Er kitzelte mich aber nicht, obwohl ich ihm gesagt habe, dass er es könnte.
Stattdessen sah ich nur wie seine Augen sanft von rechts und links, nach unten und oben über mein Gesicht wanderten, bis seine Augen wieder meine trafen.
„Guck mal da ein Fuchs." ich fiel drauf rein. Ich guckte, weil er es so lachend und glaubwürdig sagte, dass er sogar die Chance nutzte, mich zu kitzeln. Ich lachte komplett auf, weil ich sehr kitzlig bin, aber gleichzeitig versuchte ich mich zu wehren, indem ich ihn auch kitzelte. Dies klappte aber nicht so gut, weil er meine Hand aus Reflex fest hielt und ich direkt ruhiger wurde. Ich zog sie nicht direkt weg, sondern guckte in seine Augen, so wie er es auch tat. Er löste dabei vorsichtig seine Finger von meinem Handgelenk ab und gab mir die Zeit meine Handgelenk selbst aus seiner Hand zu nehmen, aber das tat ich irgendwie nicht.„Sorry." sagte er nur noch so leise und liebevoll, dass ich es gar nicht glauben konnte, weil nicht viele so rücksichtsvoll sind. Ich lächelte ihn aber nur an, weil es mich trotzdem glücklich machte, dass er so sehr drauf achtet, obwohl ich es ihm nur einmal gesagt habe.
Irgendwie wurden wir still. Es war keine komische Stille, aber trotzdem eine, die mir Fragezeichen aufwarf.
Wir haben eine Verbindung zueinander, die ich nicht erklären kann. Wir kennen uns, aber irgendwie wiederum auch nicht. Wir sind als Fremde auf diese Party gegangen, wollten auch Fremde bleiben, aber was sind wir jetzt? Warum sitze ich hier mit ihm und warum fühle ich mich so wohl bei ihm? Ich kenne ihn nicht und er mich nicht. Er weiß nicht wer und wie ich wirklich bin...Ich war vollkommen in seine Augen vertieft. Es war schon dunkel, aber das Laternenlicht, welches auf seine Haut schien, ließ alles so sanft an ihm aussehen, dass ich meine Augen einfach nicht weg bekam.
Es ließ mich so wohl, aber gleichzeitig auch so unwohl fühlen. Ich habe einen Freund. Ich habe mich mit ihm gestritten und statt es zu klären bin ich hier mit Kaydan. Auf der anderen Seite bin ich aber auch für Noah hier, um eben den Kontakt abzubrechen. Ich weiß selbst nicht einmal, was noch okay ist und was nicht.Ich guckte weg.
Ich wollte eigentlich nicht, aber ich tat es trotzdem. Ich setzte mich wieder gerade hin und guckte vor mir auf die Bäume, aber lange konnte ich sie nicht beobachten. Ich spürte kurz Kaydans Hand an meinem Rücken, welche mich nach vorne drückte, damit ich mit ihm aufstand, was ich dann auch tat. Er nahm seine Hand aber direkt darauf weg und lief vor. Ich lief ihm verwirrt hinterher, aber hinterfragte nicht wohin er ging.
„Hast du lust zu schaukeln?" er guckte nach hinten zu mir und lief langsamer, sodass ich kurz darauf neben ihm war. Es brachte mich aber zum lachen, weil er das so süß und glücklich gesagt hatte.
„Du willst schaukeln gehen?" ich lächelte immer noch und lief neben ihm weiter. „Du Oma fragst so, als wäre es in unserem Alter verboten."
Ich stich lachend in seine Rippen rein, weil ich es uncool fand, dass er mich Oma genannt hatte. Er lachte aber noch viel stärker und guckte zu mir. „Wir hätten nicht Ausdauer-, sondern Krafttraining machen sollen." er lachte immer noch, aber meins verschwand direkt. „Ha Ha Ha wie witzig." ich guckte darauf weg und rannte Richtung Schaukel. „Wer als letzte da ist, ist ein Esel!" ich schrie nach hinten zu ihm und hörte nur noch, dass er auch angerannt kam. Er rannte aber nicht an mir vorbei, sondern machte seinen Arm hinter meinen Rücken und hob mich mit seiner anderen Hand plötzlich hoch.
Den ganzen Weg über bis zur Schaukel trug er mich rennend und den ganzen ganz weg über lachte ich, weil ich so aus der Puste war, aber es gleichzeitig so witzig fand, wie er weiter mit mir rannte.
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-pretending to be-
RomanceDas Leben scheint der 17 Jährigen Aida den Rücken zugedreht zu haben. Durch ihre Vergangenheit und dem Verlust ihrer Liebsten, ist sie in ihrem jetzigen Leben sehr geprägt und hat nicht viele Möglichkeiten für Neues. Aida lässt sich von ihren Gefühl...