37. Was hat er ihr noch zu zeigen..?

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Nach reden war mir nicht.
Stattdessen guckte ich die ganze Fahrt über aus dem Fenster und war dankbar darüber, dass mich Kaydan in dem Sinne nicht „störte", sondern mir die Ruhe gab, die ich gerade echt brauchte.

Ich dachte über meine Worte nach. Alles was ich ihm gesagt habe, was zwar nicht viel war, aber doch hat es so viel über mich gesagt.
So vieles, was ich seit Monaten nicht mehr ausgesprochen habe.

Ich vertraue ihm zwar, aber fühle mich gleichzeitig komisch, mich zu öffnen. Das ist einer der Dinge, die ich in mir rein gesaugt habe und auch nicht los lassen möchte. Ist total dumm, aber ich kann wirklich nichts für. Es wurde mir gefühlt eingeredet und rausreden kann ich es nicht, jedenfalls jetzt nicht mehr.

Ich weiß nicht, wie lang wir gefahren sind, aber ich schätze, dass es knapp 20 Minuten waren. Er parkte an der Seitenstraße und stieg als erste aus. Bis ich mich überhaupt umgucken konnte, war er schon da und hielt mir die Tür auf. Meine Augen fielen direkt auf seine. Er stresste mich nicht und gab mir die Zeit, die ich brauchte.
Ich nahm sie mir auch, aber ich denke, er merkte direkt meine Unsicherheit, weshalb er mir ein leichtes Lächeln gab, ein Schritt näher kam und seine Hand oben an die Tür machte.

„Vertrau mir, es wird dir gefallen."
Er überzeugte mich mit seiner ruhigen und angenehmen Stimme. Sein kleines Lächeln verschwand nicht, was ich aber auch gar nicht wollte. Ich gab ihm ein kleines nicken und war bereit gewesen auszusteigen, bis er seine Hand an mein Knie machte und meine Beine so wieder rein drückte. Er ließ aber auch seine Hand an meinem Knie und kam noch ein Schritt näher, wo bei er auch etwas mehr die Tür schloss, weil ein Auto kam.

Seine Berührungen waren jedes mal so sanft und vorsichtig, dass ich sogar nichts dagegen habe. Das ist und war jedes mal komisch, weil ich so lange dieses Gefühl verdrängt habe.
Ich weiß auch nicht, ob ich mich bei Noah schon dran gewöhnt habe und es bei ihm aus dem Grund nicht beschreiben kann, aber bei Noah war es anders. Er ist mein Freund, schon seit Jahren. Ich glaube für mich ist es bei ihm selbstverständlich geworden, während Kaydan eigentlich ein Fremder ist und ich es trotzdem zulasse.

Selbst als er seine Hand an meinem Knie hatte, strich er mit seinem Finger über mein Knie, wobei meine Augen nur an seiner Hand sein konnte. Sein Blick war aber gesenkt, weshalb es mir noch einfacher fiel seine Berührungen war zu nehmen. Ich war schockiert von mir selbst, dass ich seine Hand nicht weg nahm. Stattdessen guckte ich ihm sogar zu, wie nah er mir war, wie sein Zeigefinger über mein Knie ging, wie seine restliche Hand ebenfalls da lag und wie leicht sich seine Hand eigentlich auf meinem Bein anfühlte, dass ich sie kaum spürte.

Als das Auto weg war, machte er wieder die Tür komplett auf, aber blieb immer noch genauso stehen. Er merkte, dass ich auf seine Hand, statt ihn anguckte, weshalb er in der Sekunden seine Hand vorsichtig weg nahm.
Meine Augen blieben aber immer noch an meinem Knie, auch wenn seine Hand weg war. Ich kann nicht erklären weshalb, aber ich verarbeitete es in dem Moment, denk ich.
„Sorry Aida." kam es direkt aus ihm raus. Seine Stimme war so unglaublich ruhig, dass ich sogar raus hörte, wie leid es ihm wirklich tat. Ich lächelte aber nur und guckte dann auch mit meinem Lächeln hoch. „Alles gut." ich lächelte ihm weiterhin zu, damit er sich nicht schlecht fühlen sollte und stieg dabei aus.
Ich finde es bis heute immer noch schockierend, dass er weiß, wie sehr ich Körperkontakt vermeide und er sich jedes mal entschuldigt. Er hat es sich gemerkt, obwohl ich es nur einmal erwähnt hatte. Er nahm es einfach vor sich hin, akzeptierte es und gab sein bestes, was ihn noch anziehender und attraktiver machte, als er es schon war.

Als wir beide außerhalb des Autos waren, schloss er die Tür und das Auto ab.
Ich wusste nicht wohin wir gingen, aber ich fragte auch nicht nach. Ich folgte ihm und war einige Schritte hinter ihm. Er guckte paar mal auch nach hinten, was mich jedes mal zum lachen brachte, weil er es nicht nur 2/3 mal machte, sondern alle 10 Sekunden. Er wurde schließlich langsamer, weshalb ich noch mehr lachen musste und in einigen Sekunden bei ihm war.
„Ich laufe nicht langsam, sondern du einfach nur zu schnell." ich sagte es lachend und guckte dabei zu ihm und meine Augen fielen auf seine süße Nase, die mir immer als erstes auffiel, wenn ich ihn anschaute.  Schon beim ersten Treffen, war es das erste, worauf ich geguckt hatte. Dieses mal hielt es aber nicht all zu lange an, weil ich sein Lächeln sah, was sich langsam auf meinen Satz bildete. Es ging mit seiner Zunge über seine Lippe, um sie zu befeuchten und hatte nicht mal vor darauf sein Lächeln zu verstecken. „Wenn du meinst." sein Lächeln verschwand nicht. Stattdessen fiel sein Blick auf mich, während er mir die Tür vom Eingang aufhielt.

-pretending to be-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt