34. Hat er die Beiden gesehen..?

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An meinem Blick können die beiden höchstwahrscheinlich sehen, wie schockiert ich bin. Ich kann es auch schwer verstecken, weil die Panik und die Gänsehaut, die ich dadurch habe, komplett über meinen Körper ging.

Ich sitze still und erstarrt da, bis Nic mir das Handy aus der Hand nimmt und selbst darauf schaut.
Ich würde es ihm so gerne weg nehmen, aber irgendwie kann ich nicht. Ich kann nur hochgucken, aber gleichzeitig den Rest meines Körpers nicht spüren.
Während ich nichts tue, außer Nic anzugucken, laß er sich alles durch und guckte danach wieder zu mir hoch. Ich sah ihm an, dass es ihm nicht gefiel, was er da gesehen hat, weshalb ich mein Handy doch vorsichtig weg nahm.
Ich schäme mich und bereue alles.
Das ich hier bin, das sie von meiner Beziehung mitbekommen haben, das sie meine Probleme bemerken und vor allem, das sie sehen, dass ich nichts dagegen tue.
Ich sehe schwach aus und es macht mir Angst.

„Du guckst so ängstlich." sagte Nic und guckt mich umso fragender an. Als hätte ich eine Antwort für all dies?
Ich habe doch niemals Angst vor Noah, was könne er mir denn schon tun..?
Das von damals prägt mich nicht mehr, oder?

Ich schaue immer noch Nic tief in die Augen und blieb noch immer still.
„Ah, ehrlich?" fragte ich nur vorgespielt und verwundert, damit die Beiden nichts von dem, wie ich mich wirklich fühle, spüren würden.
„Ja, wirklich Aida." er sagt und schaut mich so an, wie als habe er recht, was er zwar auch hat, aber zugeben könnte ich das niemals.

Wenn ich Probleme habe entgehe ich denen meistens, wie auch jetzt. Ich habe nicht vor ihm zu antworten, obwohl es so dumm ist, aber in solchen Situationen kann ich nichts anderes tun, außer mich abzulenken.
Aus dem Grund stand ich auf und stand mit einem großen Lächeln vor den Beiden. „Und fangen wir an?" meinte ich weiterhin lächelnd und streckte meine Hände aus, um den beiden hoch zu helfen. Die Beiden lehnte sie aber ab, was mich wundert, weil sie sonst so gerne Körperkontakt haben. Sie standen aber alleine nacheinander auf und liefen an mir vorbei, weshalb ich ihnen folgte.
Beide wussten wahrscheinlich schon, dass etwas nicht stimmt.

Der Raum indem wir waren, ist riesig gewesen. Man kann nicht einmal Raum sagen, sondern gefühlt eine ganze Wohnung, aber nicht nur dieser Raum, sondern das ganze Gebäude ist unglaublich riesig.
Die Jungs liefen von dem Raum zum anderen. So konnte ich auch wieder die Sonne im Hauptraum sehen, aber ich war so abgelenkt, dass ich gar nicht die Möglichkeit dazu hatte.
Mein Handy klingelt. Und das die ganze Zeit. Ich stelle es auf stumm. Dieses mal vibriert es. Ich drücke meine Hand fest dagegen, sodass man es weniger hört, aber umso mehr höre ich das Vibrieren in meinem Körper.

„Geh an dein scheiß Handy ran Aida!" Kaydan war lauter. Lauter als sonst, obwohl er sonst so ruhig und geduldig ist, aber das war ein anderes laut. Das war kein Geschrei, sondern eher, dass ich meine Probleme nicht verstecken sollte, sondern eher was dagegen tun sollte. Wie Freunde nun mal einem helfen und vorgeben, wenn man selbst alles verdrängt.
Er war die ganze Zeit über so still und sagt erst jetzt was dazu. Ich tat aber das was er sagte, damit ich endlich meine Ruhe haben könnte. Ich ging ran und blieb vor der Tür vom anderen Raum stehen, während die Jungs schon rein gingen.

Ich hob ab und sagte kein wort.
Ich warte auf Noah. Er soll es tun.
„Aida." kam es leise und schwer atmend raus. Ich schluckte und nahm einen tiefen Atemzug. „Aida wo bist du?" ich schluckte nochmal. Seine Stimme ist aber ganz anders, als ich dachte. Er sprach ruhig und geduldig, obwohl seine Nachrichten, was komplett anderes sagten.
Es beruhigte mich aber nicht. Ich kam durcheinander und mir wurde schlecht.
Ich schluckte nochmal.
„Noah, ich habe heute wirklich zutun. Kann ich dich heute Abend anrufen?" ich sprach genauso ruhig, doch ich merke, wie die Ruhe von Noah sich zur Unruhe umwandelt.
„Ich weiß, dass du mich anlügst. Irgendwas sagt mir, dass du mit anderen bist, aber du solltest am besten wissen, was du tust." er legte auf. Ohne weiteres zu sagen und ohne, dass ich was sagen könnte, legte er auf.
Ich weiß nicht, ob er mich so schlecht fühlen ließ oder ob ich hier der Fehler bin. Die ganze Sache ist so ein durcheinander, dass ich selbst nicht einmal weiß, was ich hier tue. Was ist jetzt das Richtige?
Nach Hause zu ihm gehen oder mich hier durch zwingen?

-pretending to be-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt