Ein silberner Hirsch

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Ein atemberaubender Hirsch brach aus dem Zauberstab.

Er war nicht so kräftig wie sonst, was wohl daran lag, das ich nicht mit meinem Zauberstab zauberte, aber trotzdem starrte mich Professor Berteux mit offenem Mund an.

Und nicht nur er starrte. Jeder im Raum sah mich geschockt an.

Doch nicht jeder aus dem selbem Grund.

James, Sirius und Remus sahen aus als könnten sie nicht mal mehr atmen.

Und erst dann viel mir auf, wieso es sie so sehr vom Hocker riss.

Mein Patronus war die Animagusform von James, meinem Dad.

Lily starrte nicht weniger geschockt, aber entweder sie wusste noch nichts von ihrem Glück einen Animagus als Freund zu haben oder sie hatte ihre Emotionen besser im Griff.

Doch mir war klar, jetzt würden sie unter keinen Umständen mehr locker lassen und wenn ich nicht bald verschwinden würde, würden sie es schneller wissen, als das ich Patronus sagen könnte.

Sirius und Remus tauschten erschrockene Blicke.

Ein Räuspern war zu hören.
„Nun ja Mr. Potter, der Hirsch hätte eindeutig mehr Dichte haben können und nun lassen sie ihn endlich verschwinden."

Ich hatte nicht bemerkt, das der Hirsch immer noch da war und aussah als würde er auf mich aufpassen.

Mit einem Schlenker des Zauberstabs ließ ich ihn verschwinden und beeilte mich wieder auf meinen Sitz zu kommen.

Schnell gab ich James seinen Zauberstab zurück, der mich immer noch überrascht anstarrte.

Die Stunde verlief von da an, ereignislos.

Professor Berteux hatte wohl aufgegeben mich vor der Klasse bloßstellen zu wollen.

Doch ich bemerkte die Blicke, die immer mal wieder auf mir lagen.

Nicht nur von den Rumtreibern und Lily, sondern auch von den anderen, die sich wohl fragten wie ich mit einem fremden Zauberstab einfach so einen Patronus zaubern konnte.

Mit Glück, könnte ich sie überzeugen, das es nichts mit James Animagusform zutun hatte.

Wie wollten sie mich auch fragen, wenn sie mir ihr Geheimnis nicht erzählen wollten.

Als der Gong ertönte, der die Stunde beendete, stöhnte ich erleichtert auf.

Schnell packte ich meine Sachen und versuchte mit schnellen Schritten aus dem Raum zu gehen.

Doch da packte mich plötzlich eine Hand und hielt mich zurück.

„Harry, was..also.., wie?"
James guckte mich verwirrt und forschend an.

Ich seufzte.

Alle standen direkt hinter ihm. Sirius, Remus und Lily.

Immer noch hielt er mich mit seiner Hand an meinem Oberarm fest.

Sie starrten mich alle an als wäre ich ein Alien.

„Ich hab den Patronus schon in meinem dritten Jahr gelernt. Die Umstände ließen es nicht anders zu."

Remus guckte mich erstaunt an, während die anderen versuchten, das eben gesagte zu verarbeiten.

„In deinem dritten Jahr? Manche schaffen es nicht mal wenn sie erwachsen sind und du schaffst es in deinem dritten Jahr?", Remus guckte mich ungläubig an.

In dem Moment als ich Remus antworten wollte, unterbrach mich James.
„Ja und was genau meinst du mit: Die Umstände ließen es nicht anders zu?"

Ich stockte. Wie sollte ich das bitte erklären ohne dabei zu viel über mich zu verraten.

Sie guckten mich abwartend und neugierig an.

„Ich hatte einen wirklich guten Lehrer", bei diesem Satz schmunzelte ich schmerzhaft, „Aber mein Leben...nun ja es war nicht immer so leicht und durch vieles musste ich mich mit meinen Freunden praktisch durchschlagen, wie viele andere auch. Dabei hat uns dieser Zauber oft geholfen."

James guckte mich durchforstend an.
Was wohl in seinem Kopf vor sich ging?

„Oh Harry, das ist ja schrecklich. Zum Glück bist du hier sicher und alles ist erstmal vorbei, bestimmt kommen deine Freunde auch bald nach", versuchte Lily mich zu erheitern.

Ich nickte.
Ja, ja vielleicht würden sie das. Außerdem arbeiteten Hermine und Ron, wie auch alle anderen, bestimmt daran mich zurück zu holen und so sehr es mir auch wehtat, ich durfte hier rein gar nichts verändern, auch wenn es dafür wahrscheinlich schon zu spät war. Allerdings musste ich endlich diesen Todesser finden.

„Los Leute wir müssen weiter, sonst scheucht uns jemand noch hier raus", während Remus das sagte, starrte er Professor Berteux an.

Doch der schien gar nicht zu wollen das wir gehen, viel mehr wollte er uns weiter belauschen.

Das schienen auch die anderen zu beachten.

Also verschwanden wir erst recht ganz schnell aus dem Raum.

„Komischer Professor", murmelte Lily mit gerunzelter Stirn vor sich her.

Sirius nickte.

„Wollen wir in den Gemeinschaftsraum gehen und vielleicht Wahl-Wahrheit oder Pflicht spielen, damit wir uns noch besser kennenlernen? Harry was meinst du?", wurde ich von James gefragt.

Ich guckte ihn an.
„Ja, gerne."

Ich hatte dieses Spiel bereits einmal mit Dean, Ron, Seamus und Neville gespielt, jedoch war das bereits einige Jahre her.

James POV

Wie? Wie, hatte er das hinbekommen? Und dann auch noch ein Hirsch. Wieso verdammt ausgerechnet ein Hirsch? Es hätte jedes mögliche Tier sein können, doch sein Patronus war ein Hirsch.
Die Möglichkeit das es nur ein Hirsch war weil er mit meinem Zauberstab gezaubert hatte, hatte ich schnell aus dem Raum geworfen, da es zwar mein Stab war, jedoch seine Magie in dem Zauber lag.

Grübelnd guckte ich rüber zu Harry. Schweigend lief er neben uns her zum Gemeinschaftsraum.

Mich ließ das Gefühl nicht los, dass wir etwas ganz offensichtliches übersahen.

Ich guckte ihn mir genauer an. Seine Grünen Augen die in die Ferne starrten während er lief, sein schwarzen Haare, die  aussahen als könnte man sie kaum bändigen. Die Narbe auf der Stirn, die oft von seinen Haaren verdeckt wurde.

Er strahlte Macht, Trauer und Hoffnung aus.

Ich bemerkte wie Lily mich anstupste.

„James ich hab eine Vermutung, aber die ist verrückt, vielleicht ist  Sirius und Remus noch etwas aufgefallen, und wo ist eigentlich Peter? Naja egal, wir müssen unbedingt miteinander reden, vielleicht wenn Harry schläft."

Sie nahm meine Hand.
Ich nickte.
„Ja, das müssen wir, lass uns alle zusammen um 1:30 Uhr im Gemeinschaftsraum treffen. Um diese Zeit sind bestimmt keine Leute mehr da."

Lily nickte.

Vor dem Gemeinschaftsraum kamen wir zum stehen.

„Patronus"
Das Gemälde schwang zur Seite.

Ha. Was eine Ironie nach diesem Tag.

Time travel to the marauders -it ends with usWo Geschichten leben. Entdecke jetzt