Immernoch lag Miariel, heiß vom Fieber, reglos vor ihm. Schon seit Tagen, seit die Zwerge Miariel zu ihm gebracht hatten, wachte er an ihrer Seite.
Es ist meine Schuld, dass sie verletzt ist. Und wenn sie stirbt ist es auch meine Schuld.
Die ganze Zeit brannten sich diese Gedanken in das Hirn des blonden Elben. Würde Sie sterben, könnte er sich das nie verzeihen. Zwar hatten er und seine Heiler ihr gesamtes Wissen angewendet und jede freie Sekunde in ihre Heilung investiert, doch das Gift, in welches die Klinge des Orks getaucht war, war ihnen unbekannt. Sie konnten nur die üblichen Entgiftungen vornehmen, ohne zu wissen ob es wirkte.
Die einst so stolze Kriegerin lag blass und vom Gift geschwächt vor ihm. Jeder Mensch hätte sie wahrscheinlich schon für tot erklärt, doch seine scharfen Elbensinne hörten ihr leise schlagendes Herz, fühlten ihren Schwachen Puls und sahen, wie ihre Brust sich leicht-kaum wahrnehmbar- hob und senkte.
"Adar?"
Legolas, welcher genau wie Thranduil nie von Miariels Seite gewichen war, schaute ihn mit seinen großen Augen besorgt an.
"Stirbt Emel?"
Es brach ihm das Herz, Legolas so verletzt und traurig zu sehen. Noch vor ein paar Tagen, wäre es ihm egal gewesen, was sein Sohn denkt oder fühlt, doch seit er Miariel weggeschickt hatte, war ihm bewusst geworden, wie sehr er seinen Sohn liebte.
"Nein Legolas. Miariel stirbt nicht."
Er hatte aufgehört ihm zu korrigieren, dass Miariel nicht seine Emel war. Zu sehr liebte der kleine Elbenprinz sein Kindermädchen.
Wehmütig schaute er der Elbin ins Gesicht.
Ihr Haar wächst wieder, fiel ihm auf.
Sie hatte es sich vor langer Zeit kurz geschnitten, aus Trauer um den Verlust ihren besten Freundes Faėneas.
"Ich will nicht, dass Emel stirbt! Wenn sie stirbt, werde ich nur noch weinen!"
"Sie wird nicht sterben Legolas. Ich verspreche es dir."
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Weitere Tage vergingen, und Thranduil gab langsam die Hoffnung auf. Nur seinem Sohn zuliebe, wies er die Heiler weiterhin an, alles erdenkliche für ihre Heilung zu tun.
Doch als er eines morgens-es war mittlerweile ein Mond vergangen- zusammen mit Legolas wieder an ihrem Bett saß, schrie dieses plötzlich fröhlich auf.
"Adar, Adar, Adar!! Sie hat sich bewegt! Emel hat sich bewegt!"
Freudig lachend, lief der junge Elb im Krankenzimmer rum. Und wirklich: Auch Thranduil nahm nun ein schwaches Zucken ihrer Finger und ihrer Augenlider wahr.
"WACHEN! Holt die Heiler her!" rief er den vor dem Krankenzimmer postierten Mitgliedern seiner Leibwache zu. Man konnte hören, dass auch der Elbenkönig erfreut über ihr Erwachen war.
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"Nach einigen Tests, können wir mit Sicherheit sagen, dass sich das Gift aus ihrem Körper verflüchtigt hat. Sie dürfte in den nächsten Minuten aufwachen."
"Gut. Lasst mich und Legolas nun mit ihr alleine.", begahl er den Heilern.
Er und Legolas setzten sich an ihr Krankenlager, Legolas auf Thranduils Schoß. Nur wenige Minuten mussten sie warten, dann spürte Thranduil einen Druck auf seiner Hand.
Miariel hatte nach selbiger gegriffen und hatte-immer noch blass- ihre Augen geöffnet.
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In dem Kapitel passiert nicht so viel :/ Es ist halb 2 Uhr am Morgen und mir ist grad aufgefallen, dass seit 4 Tagen kein neues Kapitel kam :o tut mir schrecklich Leid :/