Ich nehme ein paar Schlucke des Wassers. Es ist eiskalt. Seufzend wate ich hinein, Tala ist schon bis zum Bauch drinnen. Kalt umspült es meine Beine und meinen Pelz, hält sind darin fest und hangeltet sich langsam an den einzelnen Haaren hoch, bis es schließlich gegen meine Haut trifft und zurück geschleudert wird, während der nächste Tropfen sein Glück versucht. Ich ziehe mich keuchen hinter Tala aus dem Wasser, auf den Felsvorsprung. Als ich sicher auf ihm stehe, ist Tala schon weiter gegangen.
"Müssen wir wirklich so hetzen?"
"Shh!"
Ich seufze und eile ihr, vorsichtig, hinterher. Wir tasten uns den schmalen Steinfad in die Höhe hinauf, diesmal, ohne dass einer abstürzt oder abrutscht. Oben angekommen steht die Sonne hoch am Himmel und wir legen uns oben auf die Steine. Ich lecke meinen Pelz trocken, so gut es geht. Wir warten nun schon etwas längere Zeit, doch Hoho ist noch nicht gekommen. Schläfrig muss ich gähnen.
"Du solltest noch ein wenig Schlafen, unsere Flucht wird kein Kinderspiel werden."
Ich nicke und lasse meinen Kopf auf die Pfoten sinken. Sofort fallen meine Augen zu und ich gleite über in schwarze Dunkelheit, in einen Traumlosen Schlaf, das Einzige was mich in meinen Traum hinein begleitet, ist der feuchte Geruch und das dröhnen des Wasserfalls.
Meine Ohren zucken, doch meine Augen bleiben geschlossen. Irgendwann am Rand meiner Wahrnehmung höre ich Schritte. Ich versuche herauszufinden von wo sie kommen, doch plötzlich scheinen sie von Überall zu kommen. Verwirrt drehe ich meinen Kopf hin und her. Ich zucke zusammen, als ich plötzlich einen leichten druck an meiner Schulter spüre. Wer kann es sein? Ich dreh und wende mich, doch ich sehe nichts. Alles ist dunkel. Orientierungslose wende ich mich hin und her.
Hallo Paco."
Erschrocken fahre ich hoch. Mein Pelz ist gesträubt. Verwirrt Blicke ich umher, da sehe ich Hoho, der mich durch das Loch hin freudig anstrahlt. Benommen schüttel ich den Kopf und schaue mich um.
"Wo ist Tala?" Doch meine Frage klärt sich von selbst, als Tala grade auf die Anhöhe zu mir kommt.
"Wo warst du?"
Sie winkt ab und setzt sich neben mich: "Also, wie ist die Lage?"
"Gut", er wedelt mit seiner Rute: "Hohes Gras, und außer dem Fluss keine anderen Hindernisse. Wenn ihr dem Fluss folgt, also in den Fluss watet, und dann dem Fluss bis zum Wald folgt, dann werden sie euch nicht so schnell auf die Spur kommen. Ihr müsstet im Wald immer der aufgehenden Sonne entgegen. Dann führt sie euch weg, weg von den drei Rudeln. Weg von eurem Todesurteil."
Ich schlucke, das strahlen in seinen Augen schnürt mir die Brust zu und ich atme schwer.
"Wie weit ist es, bis wir beim Wald sind?"
"Es ist schon ein gutes Stück. Also beeilt euch! Aber ich sage euch, wenn ihr noch einen kleinen Zwischenstopp macht, also irgendwann nochmal raus lauft um euren Geruch auf dem anderen Ufer zu verteilen, dann habt ihr sie euch vom Leib gehalten und verwirrt. Und dann schafft ihr es definitiv."
"Wie tief ist der Fluss?"
"Am Rand könnt ihr auf jeden Fall laufen, in der Mitte müsstet ihr schwimmen. Es gibt, wenn ihr etwas weiter hinten einsteigt, keine alt so starke Strömung und das Ufer verdeckt euch. Man wird euch also nicht sehen können."
Tala nickt zufrieden. Ich richte meinen Blick wie so oft auf den tosenden Fluss unter uns.
"Jetzt hängt alles davon ab, ob wir diesen Sprung schaffen, oder nicht."
Sie wirft mir einen Seitenblick zu, bevor sie meiner Aussage mit einem Nicken zustimmt.
"Danke Hoho, du warst uns eine riesen große Hilfe, ich glaube aber, nun ist es Zeit, dass du zu deinem Rudel zurück kehrst. Sonst schöpfen sie noch Verdacht."
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You are different!
Fantasy„Du bist anders!" „Ich nenne dich Paco, dass heißt weißer Seekopfadler. Das sind ganz besondere Seekopfadler." „Er kann nicht töten, er ist nutzlos!" „Jeder Wolf ist für die Jagd gemacht." „Dein Blut ist verschmutzt. Wir müssen dich töten. Aber ma...