So Nah Und Doch So Fern

Wunderschön

"Niemand macht ein Foto von etwas, das er vergessen will." (Seymour Parrish)

Pov. Katsuki

In meinem Hotelzimmer angekommen, ließ ich mich erschöpft aufs Bett fallen. Es war noch nicht mal ein Tag vergangen und ich war schon jetzt komplett ausgelaugt.

Ich starrte auf meine Hand, die vorhin Shotos seine geschüttelt hatte und am liebsten nicht mehr losgelassen hätte. Das war so unfair! Nach drei Tagen sah ich ihn wieder und ich konnte ihn nicht mal in einen gefühlvollen Kuss ziehen... Stattdessen musste ich es ertragen, wie er in meiner unmittelbaren Nähe stand und ich ihn nicht berühren konnte... Und ich konnte nicht mal irgendwie mit ihm reden! Vielleicht konnte ich ihn ja zu meinem Getränke-Buddy am Set machen... Dann hatte ich wenigstens einen Grund, um mit ihm zu reden...

Viel schlimmer war, dass sich unsere Blicke immer wieder trafen... Ich hatte dann das Gefühl, als würde eine Spannung in der Luft hängen, die für jeden greifbar sein müsste... Mit aller Kraft musste ich mich dann zwingen meinen Blick wieder abzuwenden.

Und auf dem Weg hoch zum Hotel zwang Touya, Ochako und mich, Händchen zu halten, damit er das fototgrafieren könne... Das war so nervig. Sie benahm sich seit der ganzen 'Beziehung' irgendwie merkwürdig mir gegenüber und ich hatte keine Ahnung warum.

Ich nahm mein Handy zur Hand und wollte Shoto grade eine Nachricht schreiben, als er scheinbar denselben Gedanken hatte, denn ich bekam genau in dem Moment eine Nachricht von ihm.

'Nur zur Info: Kaminari ist schlecht vom Fliegen und hängt jetzt schon seit einer halben Stunde über der Toilette. Izuku plappert die ganze Zeit aufgeregt vor sich hin, weil er Kirishima begegnen darf. Und ich versuche verzweifelt alles von meiner Liste abzuhaken... Weil morgen ist der große Tag! Da müssen wir euch rundum versorgen! Ich bin sehr nervös und hoffe, dass ich alles richtig mache! Ich würde dich gerne sehen... Und wenn es nur kurz ist... Meinst du, dass das möglich ist heute noch?'

Ich lächelte und musste der Versuchung widerstehen ihn nicht direkt anzurufen und ihm meine Zimmernummer zu sagen, damit er herkommt.

Kurz schloss ich meine Augen, bevor ich schrieb:

'Natürlich wird das möglich sein! Ich bestehe darauf dich jeden Tag mindestens einmal zu küssen, ob du willst oder nicht. Das Hotel hat einen großen Garten... Lass uns nach dem Abendessen uns dort treffen.'

Ich schickte gerade die Nachricht ab, als es an meiner Tür klopfte.

Seufzend stand ich auf. Kann ich nicht einmal Ruhe haben?

Ich öffnete die Tür und Kirishima stand vor mir. "Hey! Wollen wir schon mal runter ins Restaurant zum Abendessen?'

"Können wir machen", sagte ich knapp, nahm meine Karte für die Zimmertür und schloss die Tür.

"Wollen wir nachher in der Bar noch was Trinken?", fragte er hoffnungsvoll.

"Du weißt, dass ich nichts trinke", sagte ich genervt.

"Ja, aber-", da ging eine weitere Tür weiter hinten im Gang auf und es folgten laute Stimmen.

"Kaminari, stell dich jetzt nicht so an!"

"Ich hab nen Jetlag!"

"Du kannst keinen Jetlag haben, wenn wir von Tokio nach Hiroshima fliegen!"

"Woher willst du das wissen?"

"Warst du eigentlich jemals in der Schule?! Es gibt sowas wie Zeitzonen! Und man bekommt einen Jetlag erst, wenn man mehrere Zeitzonen überschreitet!"

"Du denkst auch, du wärst super klug! Shoto, was sagst du dazu?"